Was zunächst nach einer kleinen Randnotiz in den Weiten des Internets wirken mag, ist in Tat und Wahrheit ein kleine Revolution. Getty Images gibt neu die Möglichkeit, einen grosse Teil der Bilder online einzubetten. Das sieht dann aus wie oben, aber auch die Verwendung über die beliebtesten Sharingdienste Facebook und Twitter ist möglich. Das sich der grösse Fotodienst der Welt zu so einer Massnahme hinreissen lässt, hat mehrere Gründe. Zum einen wurde es in den letzten Jahren immer schwieriger, die Verwendung online gezeigter Bilder irgendwie zu kontrollieren. Denn die Masse der Leute, die es mit dem Copyright nicht so genau nahmen war riesig, deren Einkünfte, die sie mit eben jenen Bildern gemacht hatten tendierten aber gegen Null. Zum anderen kann Getty Images über die Einbettfunktion kontrollieren, wer die Bilder wo einbettet. Weiter sieht man nun auch ohne Wasserzeichen jederzeit, dass das Foto im Orignal von Getty stammt.
Das Beste an diesem Schritt: Es ist in keiner Weise mehr illgal, diese Bilder auf der eigenen Website zu haben oder per Twitter zu verbreiten, wenn man die Getty-Embed-Funktion nutzt. Die Bilder sind quasi automatisch lizensiert.
via theverge.com
Heise.de sieht die Sache kritischer: Es bestehe die Möglichkeit, dass Getty Images im Rahmen der eingebetteten Bilder Werbung schalte. Weiter würden Daten gesammtelt – Logisch, genau darum lohnt sich das für Getty ja überhaupt erst. Gewerbliche Nutzung sei ausgeschlossen, wobei sich die Frage stelle, ob es schon als gewerblich gilt, wenn man Google AdWords auf der gleichen Seite hat. Fazit von Heise.de:
So lange Getty Images hier keine eindeutigen Vorgaben macht, sollten Webseitenbetreiber vorsichtig mit dem Angebot sein. Die Bildagentur mahnt seit Jahren aggressiv selbst und über Anwälte kostenpflichtig jede Nutzung ihres Bildmaterials ab, die sie für unberechtigt hält.
Merci für den Tipp an Lars, der den Blog Sofasportler betreibt.
11. März: Weitere Betrachtungen zum Thema von den Blogrebellen und von Blogwerk.
Hier noch ein paar Gedanken aus Sicht eines Juristen: Steiger Legal.
Warum er meint, man dürfe nicht einbetten, wenn man Google AdSense hat, verstehe ich nicht. Eigentlich verhält es sich doch recht ähnlich wie mit YouTube-Filmchen. Die Kontrolle bleibt bei Youtube. Das hat dazu geführt, dass z.B. auch hier viele Videos nicht mehr gehen.
Nicht so schwierig zu verstehen:
1. Jegliche gewerbliche/geschäftliche Nutzung ausgeschlossen
2. Wenn du Werbung auf der Site hast, machst du damit Geld, ergo geschäftliche Nutzung, ergo ausgeschlossen
Von hier:
Die Bilder können also von kommerziellen Websites mit Werbung gratis verwendet werden, aber nicht in Werbung.
So verstehe ich das jedenfalls, ja.
Danke – das klärt einiges.