spenden

spenden ist eine tolle sache. wir, die wir hier in der superzivilisierten welt leben, opfern ein bisschen was für die ärmeren menschen auf dieser erde. gesten dieser art sind es wohl mitunter, die uns hoffentlich von anderen spezien unterscheiden. und doch habe ich mit gewissen spendenaktionen so meine liebe mühe. das holländische konzept namens jeder rappen zählt, das letztes jahr zum zweiten mal von der srg durchgeführt wurde hat mich irgendwie befremdet. man brauchte den moderatoren nicht lange zuzuschauen, um zu begreifen, dass die hilfe für die menschen nicht wirklich oberstes motiv war. selbstverständlich kann so eine aktion auch mal witzig sein. aber muss sie derart dominant in der schweizer medienlandschaft dastehen? warum der termin ausgerechnet in der vorweihnachtszeit? hätte man es nicht bei der einen austragung von 2009 belassen und im folgejahr das feld zumindest in dieser jahreszeit wieder den anderen organisationen überlassen können?

wenn ich das richtig mitbekommen habe, kam etwas weniger geld als im jahr davor zusammen. und das obwohl es ja wirtschaftlich wieder so sehr nach oben gegangen ist. vielleicht bin ich nicht der einzige, der sich über jrz mehr genervt denn gefreut hat. möglich.

spricht man mit leuten von anderen hilfsorganisationen, so haben die auch nur sehr beschränkt freude an der monopolisierung der srg. natürlich könnte jeder auch irgendwo sonst spenden, doch konnte man dem ruf des medienkonglomerats nun wirklich kaum entgehen. die meisten kleineren organisationen ahben es dagegen sehr schwer, überhaupt je wahrgenommen zu werden.

es hat nichts mit dieser geschichte zu tun und doch passt es irgendwie gerade perfekt. es gibt da eine kleine cd-verkaufsaktion von paddy. er löst seine sammlung auf und «verschenkt» den erlös kiva.org, einer organisation, die microcredits vergibt. natürlich kommen so keine millionen zusammen. aber er blockiert auch nicht mit ein paar holzbrettern und drei wahnsinnig gewordenen radiomoderatoren den bundesplatz während einer woche. also mein tipp: schaut mal auf seinem eigens dazu eingerichteten wordpress-blog vorbei, und kauft irgendwas altes, abgefahrenes wie bonnie tyler oder so.

im übrigen ist nicht nur die cd-aktion, sondern auch jrz und eigentlich die gesamte entwicklungshilfe nur ein winziges tröpfchen auf den brennend heissen stein. denn all unsere spenden- und entwicklungshilfegelder werden momentan (noch?) von den remittances überstiegen. das allermeiste hilfsgeld stammt also nicht von grosszügigen «westlichen» spendern, sondern von ausgewanderten und flüchtlingen. diese tatsache ändert nichts daran, dass jede spende irgendwem weiterhilft. hoffentlich auch demjenigen, dem man zu helfen gedachte. wer also immer gedacht hat, wir würden zu viel geld für entwicklungshilfe ausgeben, irrt sich nicht nur deshalb, weil wir unser selbst vorgegebenes ziel jahr für jahr verfehlen.

3 Antworten auf „spenden“

  1. so?
    wie ich informiert bin, liegen wir nicht schlecht, wenn wir private und staatlich Entwicklungshilfe zusammenzählen, wie das andere Länder auch tun.

    Und da der Ausländeranteil hoch ist, fliesen ja auch viel Gelder ab, was noch dazugezählt werden sollte.

  2. ja und nein
    hm… hab ich danebengelangt?

    Vielleicht sollte man halt noch die Auslandinvestitionen und AHV/IV dazuzählen, die im Ausland ausbezahlt werden, sowie die Sozialhilfen für Ausländer und Asylanten, und die Kosten für die kriminellen Ausländer.

    nö, die Ausländer zähle ich deswegen nicht zu den Schweizern. Weil die Gelder, die sie in die Heimat zurückschicken, für die Schweiz verloren ist.

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