eine geschichte aus triengen

ich kenne einen der drei initianten des filmprojekts persönlich. darum habe ich mir vielleicht noch etwas länger überlegt, wie ich den film denn kommentieren sollte. ich bin zum schluss gekommen, dass es wohl am meisten sinn macht, wenn ich das werk der jungfilmer behandle, wie jeden anderen film auch. dass die medien, wie die nlz, die surseer woche, aber auch 20min und co sich darauf beschränkten, geschichtchen über die filmer selbst, nicht aber über den film zu schreiben, bestärkt mich in meinem vorhaben.

der titel passt, die ganze geschichte spielt sich in meinem ehemaligen nachbardorf triengen ab. michael, gabriel und tobias sind unzertrennliche freunde. dass es in zwei der drei familien ernsthafte probleme gibt (alkohol, gewalt) schweisst sie noch mehr zusammen. als auf offener strasse zwei kollegen von ihnen von einer gang aus kosovo-albanern verprügelt wird (typischerweise im tiefergelegten bmw unterwegs), beginnt sich eine gewaltspirale zu drehen. vor dem forum (trienger mzh) werden die drei jungs von einer gruppe neonazis bedroht. schliesslich gehen lehrstellen verloren, immer mehr leute geraten tiefer in die illegalität, selbstjustiz wird gelebt und blut fliesst nicht zu knapp…


tobi, gabriel und michael

drei jahre waren die jungs mit dem film intensivst beschäftigt und das spürt man. tatsächlich haben sich die darsteller (allesammt laien aus dem umfeld der filmer) während des drehens enorm gesteigert und man kann durchaus sagen, dass dieses ensemble eine reife leistung ablegt. schnitt, music und mit abstrichen die kameraführung sind auf einem sehr hohen niveau, was eine konzentration auf die geschichte zulässt. dort kommt jedoch das grosse problem. ein film kann in meinen augen höchstens so gut sein wie das drehbuch. und das ist in diesem fall leider unterdurchschnittlich. der film erklärt nichts, er zeigt nur eine mögliche realität. die motive der drei freunde bleiben ebenso unklar, wie jene der kosovo-albaner oder neonazis. es ist die ausweglosigkeit der situation, die scheinbar zum massiven einsatz von gewalt zwecks selbstjustiz führt. woher beispielsweise das misstrauen gegenüber dem staat und der polizei kommt bleibt ebenfallsunklar. es bleibt der fahle nachgeschmack, dass hier vor allem gewalt der gewalt willen gezeigt wird.

mystic cinema

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