die im folgenden erwähnten zahlen sind (natürlich) ohne gewähr. (ha! das wollte ich schon immer mal schreiben)
wie erwartet war die orientierungsversammlung zur fusion sehr interessant. zunächst wurde den rund 120 anwesenden winikonern vom gemeinderat die bisherige «fusionsgeschichte» nahe gebracht, um dann über die studie zur fusion zu orientieren. die zahlen werde ich hier nicht detailiert auflisten, da ich davon echt zu wenig ahnung habe. grundsätzlich ist es aber interessant zu wissen, dass die einwohnerzahl von triengen nach der fusion mit winikon ungefähr 4500 betragen würde. dies fällt ungefähr in den bereich, der sehr attraktiv ist. kleine gemeinden sind unter anderem wegen höherem verwaltungsaufwand nicht attraktiv. gemeinden von der grösse von sursee haben den nachteil, dass sie in der regel viele lasten der umliegenden kleineren tragen müssen. die steuereinheiten könnten für winikon im falle einer fusion von aktuell 2,3 auf 1,95 sinken. winikon ist für triengen als fusionspartner deshalb attraktiv, weil die mindestausstattung von triengen von aktuell 89& auf 91,3 prozent steigen würde.
nun zu der eigentlichen argumentesammlung. obwohl ich ein befürworter der fusion bin, werde ich mir mühe geben, auch die contra-argumente so gut wie möglich wiederzugeben. die jeweiligen verfechter dieser meinungen werden nicht namentlich genannt. es handelt sich bei meinen punkten nicht um wörtliche zitate.
*contra*
– der aufgestellte finanzplan ist zu vorsichtig. so schlecht sieht es für winikon gar nicht aus. (angstmacherei)
– die zahlen, welche heute genannt wurden, waren der bevölkerung nicht bekannt. man konnte sich nicht richtig auf diese versammlung vorbereiten.
– die kennzahlen von winikon sind alle im grünen bereich.
– winikon ist stolz auf seine vereine. die vereine sollen an grossveranstaltungen nicht als ortsteil xy auflaufen.
– anders als von fusionsbefürwortern erwähnt, ist ein hausverkauf in winikon sehr wohl möglich. ein nicht extrem attraktives haus hat vor kurzem zu einem recht hohen preis den besitzer gewechselt.
– hunderte jahre eigenständigkeit sollen nicht einfach aufgegeben werden.
– nach der fusion werden neuerungen oder neubauten von öffentlichen gebäuden auf winikoner boden praktisch unmöglich. der gemeinderat wird alles derartige in triengen zu platzieren versuchen. winikoner mitglieder werden überstimmt.
– man muss bei dieser «fusionshysterie» nicht mitmachen. in der wirtschaft führen nur 60% zum erfolg.
– ewr und eg waren themen er neunziger jahre. heute ist das streben nach europa kein thema mehr. sowohl die parteien als auch die wirtschaft ist gegen einen beitritt zur eu.
– regierungsmitglied des kantons sagte, dass fusionen für den kanton nicht mehr erste priorität haben.
*pro*
– mit dem auf 2009 wirksamen neuen finanzausgliech verlieren grundsätzlich die kleinen gemeinden. (wie z.b. winikon) im schlimmsten fall entgehen der gemeinde 300’000 franken. das wiederum verunmöglicht steuersenkungen. deshalb wäre winikon nach 2010 ein unattraktiver fusionspartner.
– aktuell ist der kanton sehr positiv auf fusionen eingestellt. diese sollen schnell vollzogen werden.
– bei den aktuellen steuersätzen werden jungunternehme abgeschreckt. wer hier neu begonnen hat, überlegt sich schnell, den standort zu wechseln.
– die region sempachersee boomt, im surental ist diese boom bis nach triengen zu spüren, nach winikon reicht er nicht.
– aufgrund des starken verkehrsaufkommens sind die gemeinden auf der winikoner talseite für die zukunft wohl attraktiver.
– vereinsbeiträge der gemeinde triengen sind höher als jene von winikon.
– es hat sich gezeigt, wie schwer es ist, ein haus in winikon zu verkaufen.
– in den kanton glarus, jura und tessin finden gross angelegte fusionen statt. auch die europäische integration schreitet weiter erfolgreich fort. integration ist ein globales phänomen.
– auf lange sicht könnte sich auch die zentralschweiz als einheit präsentieren.
– im verbund mit triengen könnte winikon einen gegenpol zum nahen sursee darstellen.
– trienger sind keine «feinde», sie sind unsere nachbarn.
– seit der zonenplanung hat sich in winikon sehr wenig getan. statt der angestrebten 1000 einwohner, sank die einwohnerzahl in den vergangenen zehn jahren von 800 auf 750.
– effektive einsparungen, die sich durch das zusammenlegen von z.b. feuerwehr ergeben, sind schwer zu ermitteln. aber die qualität der dienstleistung steigt eindeutig an.
weiter wurde der gemeinderat dazu aufgefordert, sich im falle einer fusion für die vereine und für die erhaltung der schule in winikon stark zu machen. der gemeinderat informierte, dass das steueramt bei einer fusion nach triengen verlegt würde. (aktuell in büron)
der gemeindeschreiber wies darauf hin, dass es sich nicht um eine konsultativabstimmung handle. auch ich hatte das im vorigen post fälschlicherweise so angekündigt. es handle sich nur um eine befragung, bei der man die bevölkerung und deren meinungspüren wolle. die befragung, welche duch handerheben ermittelt wurde (eine geheime abstimmung war abgelehnt worden), fiel sehr deutlich aus. ich schätze das resultat etwa so ein.
pro fortführung der fusionsverhandlungen: 100
pro sofortige einstellung der fusionsverhandlungen: 20
pro
Winikon kriegt endlich einen Flughafen auf Gemeindegebiet: Triengen-Winikon Flying Ranch Int’l. 😀
flying ranch
also echt, dass dieses argument nicht kam… erstaunlich! 😀
Hier habe dir
einen guten Link bezüglich der wirtschaftlichen Vor- und Nachteilt von Gemeindefusionen:
http://www.surseerwoche.ch/mm/4.pdf
Den Autor kennst du sicher.
thx
yep, vom schreiberling habe ich schon mal was gehört. 😉 auch der artikel ist mir bekannt. er listet einige interessante dinge auf. im endeffekt spricht aber (auf winikon angewendet) auch nach der lektüre des artikels nicht wirklich viel gegen eine fusion.