ich wollte schon lange etwas zu einem artikel von silvan lerch im tagi vom 23-1-2007 schreiben. darin geht es um profifussballer, die vom nati-a-stammplatz aufs abstellgleis gerutscht sind. und dies obwohl sie noch nicht aus dem «fussballalter» sind. interessanterweise sind im betreffenden artikel gleich drei spieler erwähnt, die einmal beim fc luzern gespielt haben: nenad savic, badile lubamba und andré muff.
von nenad savic war ich nie wirklich überzeugt. er galt immer als talent, konnte das aber nie wirklich bestätigen. gut, bei luzern spielte er nur etwa 3 monate. allerdings müsste ein echtes nati-a talent in drei monaten challenge league durchaus auffallen können. das hat er nicht geschafft.
doch was ist mit den anderen beiden? badile lubamba lief damals beim fcl die linie rauf und runter wie ein wahnsinniger. etwas, was in der vergangenen vorrunde total fehlte. laut dem tagi-artikel hält sich lubamba zurzeit in kinshasa fit, wo er auch eine fussballschule betreut.über seine noch nicht beendete karriere sagt er: ich würde gerne wieder in der super league spielen. möglichst in der deutschschweiz. klingt doch schon mal gut.
andré muff spielte sich mit toren in die herzen des luzerner anhangs. er traf nicht extrem oft, gefiel mir aber als reinrassiger stürmer immer gut. zugegebenermassen litt er zeitweise an fallsucht, was aber sicher zu korrigieren wäre. leider war er später in seiner karriere sehr oft verletzt und wechselte nun zu concordia basel in die challenge league. seine karriere soll neu lanciert werden.
beide spieler wären attraktiv für den fc luzern, lubamba sogar ablösefrei zu haben… 🙂 ich weiss, gerade hat luzern 4 neue fussballer unter vertrag genommen (oder doch nur drei?). aber diese beiden haben schon für luzern gespielt und würden sicher alles geben, noch einmal in die stammaufstellung einer super league mannschaft zu spielen. zudem wäre es sowohl auf der aussenbahn, als auch im sturm gut, man hätte noch gewisse optionen. falls jemand ausfällt oder auch um während spielen taktische änderungen (sprich auswechslungen) vorzunehmen.
tagi-artikel:
Zwischen Fussballplatz und Arbeitsamt
Seit Monaten suchen mehrere erprobte Schweizer Fussballspieler einen neuen Verein. Im Gegensatz zu André Muff tun sie das bis anhin ohne Erfolg.
Der Transfer zu Concordia Basel am vergangenen Samstag: eine Erlösung für André Muff. Ein Neuanfang. Es ist der x-te zwar in seiner Karriere, aber ein notwendiger. Vor gut einem halben Jahr hatten die Verantwortlichen von GC endgültig die Geduld mit dem Stürmer verloren. Zu oft war er verletzt ausgefallen. Allein seit 2003 musste sich Muff drei Leistenoperationen unterziehen. Dann, im vergangenen Frühling, traten plötzlich Schmerzen im Fuss auf. Muff litt, Trainer Krassimir Balakov hingegen vermisste bei ihm den nötigen Biss. Erst nach Wochen stellte sich die Blessur als Zehenbruch heraus. Nur eines von mehreren Missverständnissen zwischen Verein und Spieler.
In der Challenge League will Muff nun beweisen, kein ewiges Talent zu sein. Dafür nimmt der 26-Jährige Lohneinbussen in Kauf: «Als Fussballer bleiben mir vielleicht 15 Jahre, um etwas auf die Seite zu legen. Jetzt ist aber der Moment gekommen, nicht aufs Geld zu schauen.»
Zurück nach vorne
In einer ähnlichen Lage befindet sich Nenad Savic. Einst war er hoch gehandelt worden, Verletzungen warfen ihn jedoch immer wieder zurück. Dazu gilt er mancherorts als Problemspieler. Beim FC Wil, wo er 2004 unter Vertrag stand, wurde ihm mangelnde Integrationsfähigkeit vorgeworfen. Er neige zur Selbstüberschätzung, hiess es auch schon. 2005 landete der offensive Mittelfeldspieler in Thun: die sechste Station in acht Jahren. «Es ist seine letzte Chance», liess sich der damalige Trainer, Urs Schönenberger, zitieren.
Nun wartet Savic auf die nächste – oder die allerletzte, je nach Perspektive. Obwohl der 26-Jährige auf regelmässige Einsätze und einen weiterlaufenden Vertrag verweisen konnte, sortierte ihn Schönenbergers Nachfolger Heinz Peischl im Sommer aus. Seither trainiert Savic für sich allein. Schönenberger, der ihn als «einwandfreien Menschen» kennen gelernt hat und seinen starken linken Fuss hervorhebt, rät Savic notfalls zu einem Anlauf in der Challenge League. Savic, mit Basel und Thun in der Champions League, scheint mittlerweile ähnlich zu denken. Er zweifelt zwar nicht an sich. Trotzdem will er einfach nur wieder eines: spielen. «Egal, wo».
Unzählige Probetrainings
Ohne Spielpraxis verliert man den Anschluss. Deshalb organisiert die Gewerkschaft der Schweizer Profifussballer (SAFP) jährlich ein mehrwöchiges Camp für ihre vereinslosen Mitglieder. Ins Leben gerufen hat es Franco Di Jorio im Sommer 2002. Zusammen mit Michail Kawelaschwili und einem Leichtathletiktrainer half der heutige St. Galler mit, dass 13 von 15 Teilnehmer einen neuen Klub fanden. Gleichzeitig versuchen Agenten, Probetrainings für ihre Klienten zu organisieren wie zum Beispiel für Sehar Fejzulahi. Der 21-Jährige gehört dem FC Basel, wurde vergangene Saison jedoch an den FC Aarau ausgeliehen. Der FCB wollte ihn nicht zurück, Fejzulahi jedoch weg vom Brügglifeld. Unterdessen hat der Stürmer beim FCZ aufgespielt und stand mit YB, Schaffhausen sowie Concordia in Kontakt. Dazu soll er gemäss seinem Berater Angebote von Lausanne und dem italienischen Serie C-Ligisten Lucchese erhalten haben. Ein Vertragsabschluss blieb aus – entweder wegen der Vereine oder weil der Spieler nicht in eine tiefere Liga wechseln mochte.
Die Odyssee geht weiter
Davor blieb der schweizerisch-albanische Doppelbürger aber nicht verschont. Zurzeit gehört er dem U-21-Team Basels an – in der 1. Liga. «Er ist in seiner Entwicklung etwas stehen geblieben», stellt Ruedi Zbinden fest, der Chefscout des FCB. Die Odyssee Fejzulahis geht weiter: Am Wochenende ist er von einem Probetraining in Italien zurückgekehrt. Zukunft offen.
Ständig auf die Probe gestellt zu werden, kann zermürben. Noch schwieriger zu ertragen ist indes wohl die Situation, erst gar nicht als Trainingsgast in Frage zu kommen. Diese durchlebt Dorjee Tsawa. Seine körperliche Verfassung verunmöglicht bis auf weiteres ein Vorspielen. Am Tag, nachdem der FC Schaffhausen den Vertrag hatte auslaufen lassen, verletzte sich Tsawa am Meniskus. Im Spital bemerkten die Ärzte zudem eine Fehlbelastung der Füsse. Tsawa entschied sich für eine Korrektur der Beinachse. Und konnte erst im Dezember wieder mit Joggen beginnen.
«Ich bin kein heiss begehrter Spieler»
Der 30-Jährige nutzte die Monate, um sich zum Fitnessinstruktor auszubilden. Zuvor hatte er schon ein Fernstudium in Sportmanagement absolviert. Tsawa plant die Zeit nach der Fussballkarriere, weil ihm bewusst ist: «Ich bin kein heiss begehrter Spieler.» Nun, da er Vater ist, muss er erst recht auf ein geregeltes Einkommen achten. Der Gang zum Arbeitsamt fiel ihm daher nicht schwer. Bereits nach seinem Engagement bei Xamax 2003 hatte er ihn antreten müssen.
Der defensive Mittelfeldspieler weiss: Je länger er arbeitslos bleibt, desto mehr gerät er in Vergessenheit. Wie Badile Lubamba. Der dreifache Schweizer Nationalspieler trug nach zahlreichen Wechseln zuletzt das Trikot von Xamax. Bis zum Abstieg der Neuenburger 2006. Weder der Verein noch der Verteidiger verspürten Lust auf eine Verlängerung des Kontrakts. Angebote sind seither jedoch ausgeblieben. Was nicht erstaunt. Der 30-jährige Lubamba ist im Sommer in seine Heimat zurückgekehrt: die Demokratische Republik Kongo. Bei Vital Club Kinshasa hält er sich fit. Vor allem aber kümmert er sich in der Landeshauptstadt um Kinder in Armut: mit eigener Stiftung und Fussballschule, die Jugendliche von der Strasse wegholen will. Auch Lubamba ist daran, sich ein Standbein neben dem Fussball aufzubauen.
Die Hoffnung auf eine Fortsetzung seiner Profilaufbahn hat er aber noch nicht aufgegeben. «Ich würde gerne wieder in der Super League spielen. Möglichst in der Deutschschweiz. Da sind die Klubs professioneller.»
Tägliche Hoffnung
Der Vorteil von Tsawa und Lubamba ist, als Fussballer ohne Anstellung jederzeit bei einem Verein anheuern zu dürfen. Sie müssen die obligatorischen Übertrittsfristen für vertraglich gebundene Spieler wie Savic oder Fejzulahi nicht beachten. Zwei Perioden schreibt die Fifa vor; ihr Zeitpunkt bestimmt der jeweilige Verband. In der Schweiz dauert das aktuelle Transferfenster für internationale Wechsel vom 15. Januar bis zum 15. Februar, für nationale bis zum 28. Februar. Das nächste öffnet erst wieder im Sommer.
Bis dann wollen alle Spieler einen neuen Klub gefunden haben. Wie Muff. Denn zum Saisonschluss wird es wieder arbeitslose Fussballer geben. Und damit eine Verschärfung des Konkurrenzkampfs um die letzten freien Plätze in den Kadern.
andi muff…
…bleibt wohl vorübergehend bei congeli. dort ist Walter Grüter assistenztrainer, unter diesem schaffte er erst den durchbruch in der nati a
congeli
klar, ich habe auch nicht damit gerechnet, dass meine wünsche in erfüllung gehen. es wäre einfach eine gute gelegenheit gewesen. ausserdem ist schon bald wieder saisonende und transferzeit… 😉
Fejzulahi
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