children of men

wir schreiben das jahr 2027, der jüngste mensch der erde ist schon 18 jahre und 5 monate alt. die welt ist unfruchtbar geworden. und böse. england ist zu einem neuen dritten reich verkommen, in welchem illegale (also ausländer) gnadenlos deportiert oder gleich exekutiert werden. die angst und das chaos regieren, jeder ist eben sich selbst der nächste. in dieser welt gibt es genau eine schwangere frau, die unglücklicherweise auch noch eine illegale ist. sie wird von einer revolutionsbewegung beschützt und soll auf ein schiff des human project gebracht werden. niemand weiss, ob es dieses projekt überhaupt gibt. trotzdem setzt der ehemalige aktivist theo (clive owen) alles daran, den wunsch seiner ehemaligen frau (julianne moore) in taten umzusetzen und die schwangere kee (claire-hope ashitey) auf die tomorrow zu bringen.


clive owen, claire-hope ashitey

regisseur alfonso cuarón hat da einen ganz erstaunlichen film geschaffen. die geschichte selbst scheint auf den ersten blick weit hergeholt, wird aber von minute zu minute auf erschreckende weise realitätsnah. eine so dunkle zukunft stellen sich wohl nicht einmal die überzeugtesten pessimisten vor. es scheint fast so, als habe hobbes mit seinem «der mensch ist des menschen wolf» eben doch recht gehabt. diese menschliche grausamkeit wird im film perfekt illustriert. der bewegenste moment ist dann auch jener, in welchem die menschen für ganz kurze zeit aus ihrem naturzustand ausbrechen und sich wie zivilisierte wesen benehmen. der moment, in welchem die armee ihr feuer aufgrund des babys einstellt. sekunden später knallt die nächste bombe und alles geht weiter wie zuvor.

diese endzeitgeschichte funktioniert auch deshalb so plausibel, weil sie sich optisch nahe an das heute anlehnt. nur, dass alles viel dreckiger und dunkler ist. die autos sind bspw. heutige fahrzeuge, die mit irgendwelchen anbauteilen verunstaltet wurden. in den actionsequenzen nutzt der regisseur den aktuellen trend der egoshooter-perspektive. ach ja: michael caine ist auch noch mit dabei, als alternder hippie lebt er sein von authoritäten unentdecktes leben.

2 Antworten auf „children of men“

  1. Endzeit
    die geschichte selbst scheint auf den ersten blick weit hergeholt
    Das habe ich nach Deinen ersten Zeilen auch gedacht. 2027 minus 18 gibt praktisch übermorgen, das ist dann doch ein bisschen zu nahe an der Gegenwart. Weitergedacht: Alle Lehrer arbeitslos, Kinderzulagen überflüssig, langsam aber sicher keine Hungerprobleme mehr, ganze Wirtschaftszweige die eingehen (Verhütungsmittel in zwei Jahren, Kinderbuggys schon in 5 Jahren!), haufenweise Geräte und Güter die überflüssig werden, und so weiter und so fort!

    wird aber von minute zu minute auf erschreckende weise realitätsnah.

    Darauf bin ich gespannt! Da schon «Waterworld» auf mich eine seltsame Faszination ausübte, ist das wohl wieder mal ein Film, den ich gucken gehe.

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