borat

wer sich borat: cultural learnings of america for make benefit glorious nation of kazakhstan ansehen will, sollte entweder über ein gutes nervenkostüm oder über einen schnellen kopf-weg-dreh-reflex verfügen. manchmal geht sasha baron cohen nämlich wirklich an die grenzen des geschmacklich zumutbaren. und leider auch manchmal darüber hinaus. man muss ihn trotzdem für seinen mut bewundern, dinge zu tun, die sich sonst niemand trauen würde. höhepunkt der reise von borat durch die usa war für mich das singen der amerikanischen nationalhymne in einem rodeostadion. d.h. er singt nur die melodie, während der text eine ode an kazakhstan darstellen soll. das typisch erzkonservative publikum findet’s natürlich nicht sonderlich lustig, die kinofans dafür umso mehr.

auch sonst kriegt die amerikanische kultur und politik direkt und indirekt so einiges ab. wer will kann da noch beliebig mehr hineininterpretieren. auf die frage, welche waffe man am besten dafür verwendet, um einen juden zu töten antwortet ein waffenhändler ohne mit der wimper zu zucken: «ich würde eine 9mm empfehlen». der film ist voll mit solch tragischkomischen momenten. bleibt zu hoffen, dass vom breiten publikum nicht nur die zahlreichen gags aus der ekligen schublade des fäkalhumors mit lachern belohnt werden…

9 Antworten auf „borat“

  1. zeitalter der hyperkorrektheit
    ich muss den film unbedingt auch noch schauen gehen! In unserer Zeit der Hyperkorrektheit trifft er genau den Punkt: Sexismus, Rassismus und Antisemitismus; Provokation pur.

  2. great movie film
    dieser film ist wirklich absolut genial. ich frage mich nur wie das alles genau beim drehen galaufen ist und welche szenen echt und welche nachgespielt sind. das bild, dass einem von amerika übermittelt wird, ist genau das «amis sind arrogante, rassistische vollidioten» bild. das ist irgendwie zu krass um es zu glauben…
    endlich ist auch bewiesen, dass frauen dümmer sind als männer, danke sasha.

  3. hahaha
    das provokative am film ist nicht, dass er rassistisch, sexistisch oder antisemitisch ist. borat ist nichts von all dem. das provokative ist, dass er den latenten rassismus, sexismus und antisemitismus in den leuten hervorbringt und die westliche scheinheiligkeit blosstellt. die amis sind nicht die einzigen, die so handeln und denken. wir haben hier auch einige, die so tun, als ob sie fortschrittlich und «westlich» wären, aber wenn borat kommt (oder auch ohne dass er kommt), kommen schnell die mittelalterlichen ansichten zum vorschein.

    und ja, die film-interviews sind nicht gefakt.

  4. my speech
    das provokative ist, dass er den latenten rassismus, sexismus und antisemitismus in den leuten hervorbringt und die westliche scheinheiligkeit blosstellt.
    Völlig, so wollte ich das eigentlich formulieren!

    Schade, dass er mehrheitlich auf deutsch läuft. So will ich ihn dann natürlich nicht sehen.

  5. krass
    die nacktszene war echt zu viel. pamela war hingegen etwas zu wenig im bild. obwohl natürlich übertrieben, poinentiert, entfremdet und ironisiert finde ich, dass dieser Film den «clash of civilisations» auf einer etwas niederen ebene aufgreift. deshalb topaktuell. meine kinoempfehlung.

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