es gibt jetzt genauere informationen zum unfallhergang. wenn man auch sagen muss, dass es scheinbar verschiedene szenarien gibt, die sich abgespielt haben könnten. weiter muss ich anmerken, dass es schon etwas peinlich ist, dass zwei mal von einem lamborghinimisura die rede ist. wenn man schon das auto erwähnen will, sollte man vielleicht den namen richtig schreiben.
Drama in der Regazzoni-Rundfahrt
An einem Schaurennen mit Ehrengast Clay Regazzoni kam ein Lamborghini bei starkem Regen ins Schleudern und tötete einen Streckenposten.
Hittnau – Es hätte die Wiederholung eines Schaurennens sein sollen, das am Samstagmittag bei strahlendem Wetter eine der Attraktionen des diesjährigen Oldtimerclassic of Speed von Hittnau gewesen war: Clay Regazzoni, der seit 1980 querschnittgelähmte Rennfahrer, in seinem roten Ferrari Daytona, Jahrgang 1969, umschwärmt von einem drängelnden Pulk älterer Sportwagen, die einander ehrgeizig überholen, während der erfolgreichste Formel-1-Pilot der Schweiz (Vizeweltmeister 1974) gelassen und defensiv seine Runden dreht.
Doch am Sonntag, kurz nach 11 Uhr, waren die Verhältnisse viel schwieriger: Es regnete in Strömen, die Sicht war schlecht, und auf der Tösstalstrasse, wo die Wagen auf über 120 Stundenkilometer beschleunigten, machten Bodenwellen und Aquaplaning den Piloten zu schaffen. Nach vier von fünf Runden beschloss die Rennleitung, vor der Geraden eine Schikane einzubauen, um die Geschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer zu begrenzen.
Zwei Versionen des Unfalls
Beim Start und Ziel gab um 11.13 Uhr ein Streckenposten mit der gelben Fahne das Zeichen, langsamer und vorsichtiger zu fahren. Was dann geschah, darüber gehen die Beobachtungen auseinander. Die Kantonspolizei Zürich schreibt in ihrer Mitteilung, ein Fahrzeug sei mit einem New-Jersey- Betonelement kollidiert und auf der Fahrbahn stehen geblieben. Die Streckenposten hätten die anderen Fahrer auf das Hindernis aufmerksam machen wollen. Der nachfolgende Oldtimer eines 63-jährigen Lenkers sei beim Bremsen ins Schleudern geraten und gegen einen 57-jährigen Streckenposten geprallt, der noch auf der Unfallstelle starb. Etwas anders hatte es unmittelbar neben der Unfallstelle ein Mitarbeiter aus dem Team Regazzoni gesehen: Ein hell blauer Ford GT 40, Jahrgang 1968, habe wegen der Fahne des ersten Streckenpostens abgebremst. Hinter dem Ford sei ein gelber Lamborghini Misura SV, Jahrgang 1972, mit knapp 100 Stundenkilometern gefahren. Auch er versuchte zu bremsen, schlitterte aber auf der nassen Fahrbahn, krachte von hinten in den Ford und katapultierte ihn nach rechts in die Betonabschrankung. Danach drehte sich der Lamborghini um die eigene Achse, erfasste mit dem Heck einen hinteren Streckenposten und kam schliesslich auf dem linken Strassenbord zum Stillstand. Obwohl die Sanität an Ort und Stelle war, kam für den Streckenposten jede Hilfe zu spät. Die beiden Unfallwagen wurden nach Berichten mehrerer Augenzeugen total zerstört. Die Fahrer blieben offenbar unverletzt.
Nach dem Unglück brach das Organisationskomitee die Veranstaltung, die noch bis gegen Abend hätte dauern sollen, unverzüglich ab. «Ich weiss nicht, ob es noch eine nächste Oldtimerclassic geben wird. Die ganze Veranstaltung ist einen Toten nicht wert», sagte am Sonntag Christian Brunner, Präsident des Motor-Sport-Clubs Hittnau (MSC). Zuerst wollten sich die Organisatoren um die Familie des Verstorbenen kümmern, sagte Brunner. Der getötete Mitarbeiter sei ein erfahrener Streckenposten gewesen, seit 30 Jahren im Rennsport engagiert und an jedem der bisher fünf Oldtimerclassics von Hittnau beteiligt. Ein unvorsichtiges Handeln des Verunfallten schliesst Brunner deshalb aus. Der Hittnauer Bauunternehmer, «Motorsportler mit Leib und Seele», fordert als Konsequenz aus dem Unfall eine permanente Rennstrecke in der Schweiz, die man aus Sicherheitsgründen mit Lichtsignalen ausrüsten müsste. Dann brauche es auch keine Streckenposten mehr.
Der Unfall von Hittnau wird von der Staatsanwaltschaft als fahrlässige Tötung untersucht.
[quelle: tagi]