tagesanzeiger setzt angriff auf blocher fort

wie bereits in der gestrigen ausgabe des tagesanzeigers schaffte es unser lieblingsbundesrat blocher aka lügenbaron wieder auf die zweite seite. naja, so ein gesicht will man ja auch nicht unbedingt auf der ersten seite sehen. 😉 mehr schlecht als recht hat er sich nun doch noch entschuldigt.
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Christoph Blocher bedauert nur « ein sprachliches Versehen »

Unter dem Druck der Medien hat der Justizminister einen Fehler zugegeben. Er entschuldigt sich aber nicht für die Falschaussage im Ständerat und korrigiert auch andere Entgleisungen nicht.

Von Bruno Vanoni, Bern

Mit einer dreisprachig vorbereiteten, aber erst auf Fragen hin abgegebenen Erklärung desavouierte Christoph Blocher seinen Informationschef Livio Zanolari: Blocher werde sich nicht entschuldigen, hatte dieser tagelang verkündet – und guten Grund für seine Aussage gehabt: Denn der Justizminister hatte zwei Monate und diverse Gelegenheiten ungenutzt verstreichen lassen, ohne die Falschaussage in seiner Albisgüetli- Rede zu korrigieren.

Doch unter medialem Druck und Forderungen aus SP, FDP und CVP war Christoph Blocher nach der gestrigen Regierungssitzung zu einer Erklärung bereit: Er habe « statt von < mutmasslichen Kriminellen> von < Kriminellen> » gesprochen, sagte er. Tatsächlich hatte er aber von zwei « Kriminellen » gesprochen, wovon einer zwei Morde und 15 Raubüberfälle « auf dem Buckel » habe – dabei waren diese Vorwürfe gerichtlich nie bestätigt und Belege dafür möglicherweise in Albanien gefälscht worden. Und vor dem Ständerat leugnete Blocher letzte Woche, das Wort « Kriminelle » benutzt zu haben.

Letztes Wort erst an GPK- Sitzung
Es sei ihm « lediglich ein sprachliches Versehen » unterlaufen, gestand er nun gestern einen « Fehler » ein. « Das tut mir Leid, dass das so war. » Nie habe er die Absicht gehabt, « die Albaner als verurteilte Kriminelle hinzustellen » . Dies gehe auch aus dem Redetext und Videoaufnahmen « klar » hervor und werde nun auch auf seiner Homepage präzisiert. Auf die Frage, ob er sich auch beim Ständerat und den beiden Albanern entschuldigen werde, antwortete er: « Wenn ich mein Bedauern ausdrücke über das sprachliche Versehen, ist das damit geschehen, nicht wahr. » Für Ständeratspräsident Rolf Büttiker ( FDP, SO), der öffentlich eine Entschuldigung gefordert hatte, ist « die Sache damit abgetan » . Der Neuenburger SP- Vertreter Pierre Bonhôte, der Blocher im Ständerat zur Rede gestellt hatte, erwartet jedoch weitere Entschuldigungen – für die Lüge im Ständerat und direkt bei den verunglimpften Albanern: Die Affäre werde an der nächsten Sitzung der zuständigen Geschäftsprüfungs- Subkommission umfassend beurteilt werden müssen. Denn Blocher habe sich « nur halb » entschuldigt.

Andere Falschaussagen war der Justizminister auch gestern nicht bereit zu korrigieren ( TA von gestern). Zur Nationalfondsstudie über seine Apartheid- Kontakte habe er « nichts Falsches gesagt » . Und an seine Mutmassung, ein politisch verfolgter Flüchtling aus Burma sei nach seiner Ausschaffung in die Militärdiktatur möglicherweise wegen Diebstahls zu 19 Jahren Haft verurteilt worden, wollte er sich zunächst nicht mehr erinnern. Dann sagte er höhnisch: « Falls ich irgendmal irgendwo einen Versprecher gemacht haben sollte in der Vergangenheit, würde ich das bedauern – ganz generell und für die Zukunft grad auch noch. »

quelle: «Tages-Anzeiger» vom 30.3.2006, Seite 2

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