sie ist weg – swiss-verkauf an die lufthansa

wie die meisten schweizer sehe ich ein, dass es für die swiss keinen anderen weg mehr gab. immerhin bleibt sie uns so noch ein paar jahre erhalten, bis sie dann wegrationalisiert wird.

ueli maurer spricht von einem /schenkungsakt./ überhaupt ist die svp wieder mal die lauteste kritikerin am swissdeal. so weit ich mich erinnern kann, kamen aber keine konstruktive vorschläge, wie man die swiss noch hätte retten können. aber das ist für diese partei ja nichts neues.

7 Antworten auf „sie ist weg – swiss-verkauf an die lufthansa“

  1. staatseinmischung
    Ich will ja jetzt nicht sagen, dass dies schon seit beginn eine von mir favorisierte Variante war. doch ich war immer strikte gegen eine Einmischung des Bundes und schon sicher nicht in der Höhe von 2 Mrd. CHF. Hätte die Schweiz (deren Vertreter, die Bundesversammlung) dem Management der Swissair keine Hoffnungen auf finanzielle Unterstützung gemacht, wären sie zum selbstständigen Handeln gezwungen gewesen. Durch die staatliche Einmischung hat sich dieser Prozess nun extrem in die Länge gezogen und wurde sehr teuer.
    Man hätte sofort reagieren sollen, als man sah, dass die Swissair zu wenig Liquidität hat. Aus diesem Zustand heraus hätte man sehen sollen, dass die Swissair ein nicht marktgerechtes Angebot anbietet und deshalb der Geschäftsgang die nötige Liquidität nicht zulässt. Dies war ein klares Zeichen für das zu grosse Angebot. Dass das Angebot für die Schweiz überdimensioniert war, hätte man auch alleine aus der Einwohnerzahl der Schweiz schliessen können. Für 6 oder 7 Millionen Leute einen eigenen Flughafen mit einem sehr grossen Angebot an interkontinentalen Flügen und das dann noch zu Schweizer Preisen (womit die ev. deutsche Kundschaft stark zurück gehalten wird), das kommt auch nur der Schweiz in den Sinn.
    Das Argument der Linken (liess immer: gewisse linke Kreise), dass die Investitionen in die Swissair auch wegen dem Erhalt der Arbeitsplätze sinnvoll war, finde ich auch unhaltbar. Den Linken geht es darum, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen, egal wie (erinnert mich wieder die Blauäugigkeit und Realitätsfremde), bürgerliche Politiker wollen auch Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaftskraft erhöhen, doch dies nicht mit Hilfe staatlicher Unterstützung. Lässt es sich nicht privatwirtschaftlich machen, herrscht eine Überkapazität. Jetzt da Geld reinzupumpen für Arbeitsplätze, die gar nicht gebraucht werden, ist sicher nicht meine Idee. Eine gute Idee finde ich z.B. auch die Übernahme durch die Lufthansa. Hätte die Schweiz schon eher diesen Kurs eingeschlagen, wäre sie jetzt zu X% Mitbesitzer der Lufthansa, doch eben, «was wäre wenn…»!

  2. shut up now!
    Richtig! Und die Linke wird nicht müde sich mit «Wir haben Arbeitsplätze gerettet» zu rechtfertigen. Nur fragen sie mich wiedermal nicht woher die Milliarden gekommen sind. Vom Steuerzahler. Und der hätte das Geld statt für Steuern z.B. für Kebaps ausgegeben. Und das ganze Swiss-Personal hätte sich umgeschult, und wäre jetzt Kebap-Verkäufer. Und die Kebap-Branche hat in der Schweiz Zukunft, verdammt, nicht wie die Fliegerei. Also shut up now.

  3. shut up now!
    Das Personal der Zulieferer würde übrigens in der Fleischfabrik das Fleisch zubereiten, oder Kebap-Stände bauen. Alles Wachstumsmärkte. Also shut up now.

  4. re: vernunft
    Hey «anonymer Feigling», interessant Deine Prognose von Wachstumsmärkten. Ich teile eine andere Ansicht.

    Arbeitsplätze über alles ist nicht meine höchste Prämisse. Dann könnte der Staat sich ja noch weiter verschulden (ich zweifle ob dies unter ständiger missachtung der wirtschaftlichen realität überhaupt möglich ist) und alle Leute, die in der Wirtschaft keinen Job finden anstellen. Z.B. als «Luft-Atmer» oder «Auf-Der-Strasse-Läufer». Ich glaube mir würden noch ein paar gute Arbeitsplätze in den Sinn kommen 🙂

  5. vernunft?
    /die/linken kriegen hier ja wieder mal ihr fett weg. hm.

    aber habt Ihr Euch schon mal überlegt, weshalb der staat erst hat eingreifen müssen? nicht nur, weil schlecht gewirtschaftet wurde. sondern auch, weil z.b. die rechnungsprüfer blind waren. und wer liess die swissair schlussendlich pleite gehen? das waren doch die banken, oder?

  6. Swissair
    Ich muss natürlich auch noch meinen Senf zur Swissair geben. An der Gründung der Swiss ist definitiv nicht «die Linke» Schuld. Das war ein FDP-Projekt, Hardman. Dass das Ganze keine gute Idee war, finde ich auch. Meiner Meinung nach hätte man zwei verschiedene Wege gehen können.

    1) Die Wirtschaft entscheidet, dass eine nationale Airline für die Schweiz nicht wichtig ist. Dann hätte man die Swiss untergehen lassen sollen.
    2) Die Wirtschaft entscheidet, dass eine nationale Airline für die Schweiz wichtig ist. Dann hätte man eine staatliche Airline gründen müssen, die nicht auf Profit angewiesen ist, sondern als Dienstleistung an die Wirtschaft betrachtet werden kann.

    Dass die Swiss jetzt an die Lufthansa verschenkt wird, finde ich eine unglückliche Lösung, aber ich glaube nicht, dass irgend jemand hier in der Lage ist, einzuschätzen, ob es die richtige Lösung war. Diskussion meiner Meinung nach also sinnlos.

  7. an die Lufthansa verschenkt
    Naja, sie haben auch 1 Mia. Schulden «geschenkt» bekommen, also der Deal war IMHO fair in Gegenwartsbetrachtung, man vergesse nicht: die Investitionen wurden de facto vielerorts abgeschrieben, da soll mir keiner kommen, aber wir haben doch 2 Mia eingeschossen. Pech ist das, bzw. sunk costs.

    Seit einer knappen Woche finde ich Swiss wieder cool, weil sie jetzt von Managern gemanagt wird und nicht von Politikern und Gewerkschaftern. Die sollen sich aufderen core competencies concentraten.

    Diskussion meiner Meinung nach also sinnlos.

    Gute Sache. Meine Meinung. Es waren zwei Firmen, die entschieden haben. Da gibts nicht viel einzumische(l)n.

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