auf den punkt gebracht?

sicher ein möglicher eindruck, den man vom handeln der usa gewinnen kann. das bild geistert momentan auf verschiedensten designblogs umher. aller verlinken auf den blog von orhan ardahanli, wobei ich nicht weiss, ob er der verantwortliche künstler ist.

seltsame argumentation um das kriegsmaterialexport

Ist ein Suizid aufgrund Kündigung in der Schweiz mehr oder weniger wert als ein Menschenleben in einem anderen Land?
das fragt tom von 2lounge in einem seiner beiträge. er leitet aus den arbeitslosen, die eine annahme der kriegsmaterialinitiative möglicherweise generieren würde, direkt suizide ab, um diese dann gegen die opfer von weltweiter waffengewalt aufzuwiegen. dass es aufgrund von arbeitslosigkeit suizide gebe sei «nachgewiesen». in meinen augen ist das ein populistisches argument, dass in keiner weise als legitimierung für den export von waffen dienen kann. während der primäre zweck einer waffe das töten ist, hat keine entlassung automatisch den suizid des dann arbeitslosen zur folge. natürlich wird nicht mit jeder waffe getötet, aber am eigentlichen zweck ändert das nicht.

seine in einem kommentar gestellte frage hat mich dann sehr stark an meine sitzungen vor der uc in der armee erinnert…

In deinen Händen hältst du eine geladene Waffe und sitzt mit deiner Familie zu Hause vor dem Fernseher. Von draussen stürmen 3 ebenfalls bewaffnete Männer in dein Haus und erschiessen vor deinen Augen dein Kind. Schiesst du zurück? Ja oder Nein?

wo lernt man solch abstruse beispiele konstruieren?

109’000 gültige unterschriften für das kriegsmaterialexportverbot

unter anderem dank meiner unterschrift hat das bündnis für das kriegsmaterialexportverbot über 109’000 gültige unterschriften sammeln können. dies, obwohl die sammelfrist noch bis ende jahr weiter gelaufen wäre.

doch damit nicht genug. schon wartet die nächste unterschriftensammlung. dieses mal geht es um die aufbewahrung der dienstwaffe. diese soll, wie auch von mir schon vielfach gefordert, im zeughaus aufbewahrt werden. hier kann man sich den unterschriftenbogen runterladen. natürlich sind sportschützen, sammler und auch jäger davon ausgenommen.

vielen dank für eure unterschrift!

die armeewaffe bleibt (vorerst) im schlafzimmer

wie leider nicht anders zu erwarten, bleibt alles wie es ist. die armeewaffe wird noch immer nachhause genommen und nicht im zeughaus gelagert. dadurch erleichtert man menschen, denen kurzfristig die sicherungen durchbrennen, das umsetzen von spontan gefassten mord- oder selbstmordplänen.

verena vonarburg schreibt im tagesanzeiger einen kommentar aus der bericht der frau. sie hat gute argumente. doch wie wir wissen kommt es in dieser debatte leider nicht auf argumente an.

Zählen tote Frauen nicht?

Von Verena Vonarburg, Bern

Die Waffenfetischisten beherrschen das Parla­ment: Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat beschlossen, dass die Schweizer ihre Armeewaffen weiterhin zu Hause aufbewahren dürfen – im Schlafzim­mer, im Estrich oder im Keller. Der Entscheid war nicht anders zu erwar­ten in einem Land, das mit privat aufbewahrten Sturmgewehren und Armeepistolen noch immer den Mythos seiner Wehrhaftigkeit zelebriert. Dabei muss jedem vernünftigen Menschen klar sein: Zu Hause macht die Armeewaffe überhaupt kei­nen Sinn. Es ist kein Feind in Sicht, der die Schweiz angreifen könnte, schon gar nicht über Nacht. Und um nach Naturkatastrophen beim Auf­räumen zu helfen, braucht der Wehrmann kein Gewehr. Wozu sollte es ausserdem dienen, wenn Terro­risten beispielsweise an der nächsten Fussball-Europameisterschaft eine Bombe explodieren liessen? An­schläge werden nicht angekündigt.

Doch all diese Argumente reichen nicht aus; das Gewehr bleibt aus ideologischen Gründen zu Hause.

Auch die Frauen zählen nicht, die von ihren Partnern mit Armeewaffen erschossen worden sind. Selbst die Todesschüsse vorgestern in Chur mit einer 21-Jährigen als Opfer ver­mochten die bürgerliche Ratsmehr­heit nicht umzustimmen. Es zählen auch jene Frauen und Kinder nicht, die mit Armeewaffen bedroht werden und in ständiger Angst leben, dass ein Unberechenbarer seine Drohung wahr macht und die Waffe auch benutzt.

Würden Ordonnanzwaffen zentral gelagert, wären Frauen und Kinder nicht auf einen Schlag sicherer. Wer an eine Waffe gelangen will, kann sie auch bekommen. Aber die Mass­nahme könnte immerhin Kurz­schlusshandlungen verhindern. Der gestrige Entscheid darf nicht das letzte Wort gewesen sein. Linke und Grüne haben bereits eine Volksini­tiative angekündigt, die Schusswaf­fen der Armee zu Hause verbieten will. Damit wird sich an der Urne ent­scheiden, ob die Stimmbürger ver­nünftiger sind als die Politiker. Letz­teren bietet sich noch ein Ausweg aus dem kategorischen Nein. Der Ständerat kann auf einen Kompro­miss hinwirken, dass wenigstens die Munition ins Zeughaus kommt.

[quelle: tagesanzeiger]