seltsame argumentation um das kriegsmaterialexport

Ist ein Suizid aufgrund Kündigung in der Schweiz mehr oder weniger wert als ein Menschenleben in einem anderen Land?
das fragt tom von 2lounge in einem seiner beiträge. er leitet aus den arbeitslosen, die eine annahme der kriegsmaterialinitiative möglicherweise generieren würde, direkt suizide ab, um diese dann gegen die opfer von weltweiter waffengewalt aufzuwiegen. dass es aufgrund von arbeitslosigkeit suizide gebe sei «nachgewiesen». in meinen augen ist das ein populistisches argument, dass in keiner weise als legitimierung für den export von waffen dienen kann. während der primäre zweck einer waffe das töten ist, hat keine entlassung automatisch den suizid des dann arbeitslosen zur folge. natürlich wird nicht mit jeder waffe getötet, aber am eigentlichen zweck ändert das nicht.

seine in einem kommentar gestellte frage hat mich dann sehr stark an meine sitzungen vor der uc in der armee erinnert…

In deinen Händen hältst du eine geladene Waffe und sitzt mit deiner Familie zu Hause vor dem Fernseher. Von draussen stürmen 3 ebenfalls bewaffnete Männer in dein Haus und erschiessen vor deinen Augen dein Kind. Schiesst du zurück? Ja oder Nein?

wo lernt man solch abstruse beispiele konstruieren?

20 Antworten auf „seltsame argumentation um das kriegsmaterialexport“

  1. selbes argument
    So ziemlich alle negativen Dinge können zu Suizid führen. Mit diesem relativistischen Argument kann man also gegen alles argumentieren. Leute bringen sich um weil sie sich ausgeschlossen fühlen; wer für die Minarett-Initiative stimmt bringt Menschen um! Blödsinn.

    Btw, wischiwaschi-Denken scheint im 2lounge-Blog keine Seltenheit zu sein. «Ähnliche Beiträge» listet zwei Beiträge zu Religion auf.

    – Im ersten Beitrag argumentiert der Blogger, dass es okay ist, wenn ein demokratischer, säkularer Staat in Schulzimmern Kreuze aufhängt. Er schreibt «Erbärmlich was manche Menschen für Probleme haben» und spricht dabei über die Frau, die sich in Italien dafür einsetzt dass sich der Staat religiös neutral verhält.
    – So weit so gut. Nur: Im nächsten Beitrag argumentiert er selbe Blogger dafür, dass die Burka verboten wird.

    Zusammengefasst: Der Staat, der eigentlich religiös neutral sein sollte, soll laut 2lounge für eine spezifische Religion Partei ergreifen und ihre Zeichen in staatlichen Schulzimmern aufhängen. Religiöse Personen hingegen, für die eigentlich die Religionsfreiheit gelten sollte, dürfen öffentlich nicht das religiöse Zeichen tragen welches sie gerne möchten.

    Der Blogger scheint ziemlich Gedanken- und Prinzipienlos einfach für eine jeweils bereits vorgefasste Meinung nach Argumenten zu suchen. Insofern überrascht das Suizid-Argument nicht weiter.

  2. richtige antwort?
    In deinen Händen hältst du eine geladene Waffe und sitzt mit deiner Familie zu Hause vor dem Fernseher. Von draussen stürmen 3 ebenfalls bewaffnete Männer in dein Haus und erschiessen vor deinen Augen dein Kind. Schiesst du zurück? Ja oder Nein?

    was hast du geantwortet und was hätte als richtige antwort gegolten?

  3. army
    was hast du geantwortet und was hätte als richtige antwort gegolten?
    Du meinst jetzt damals vor der uc, richtig? naja, war nicht ganz genau die gleiche frage. ging aber in die richtung. ich habe damals gesagt, dass man auch so auf jemanden schiessen könne, dass der nicht tot sei. dann sollte er seine gerechte strafe von gesetz her kriegen. das war den drei armeeheinis damals zu rational…

  4. korrekt
    nein. und ich glaube nicht, dass es eine richtige antwort gibt. dort werden nur fiese psychospiele gespielt. eigentlich sollte ich schon längst einmal einen beitrag über meine (kurze) armeegeschichte schreiben.

  5. Unsere Traditionen sind zum Glück noch etwas von denen der Islamisten entfernt.
    Sobald wir dann aber die Scharia auch haben, werden Mädchenbeschneidungen, Zwangsverheiratungen, Kleiderzwang, Hände abhacken und Steinigungen auch Einzug halten. Scheint Ihnen das wirklich erstrebenswert?
    Also, wehret den Anfängen! Unsere Baugesetze müssen nicht zwingend in Mekka gemacht werden.
    und vernichtet die GSOA

  6. Fernseher
    >>In deinen Händen hältst du eine geladene Waffe und sitzt mit deiner Familie zu Hause vor dem Fernseher. Von draussen stürmen 3 ebenfalls bewaffnete Männer in dein Haus und erschiessen vor deinen Augen dein Kind. Schiesst du zurück? Ja oder Nein?
    >haben sie nicht gesagt, was sie als korrekte antwort gewertet hätten?
    Unabhängig davon was wie bewertet worden wäre: Ich weiss nicht ob es in moralischen Fragen eine korrekte Antwort gibt. Und ich glaube auch nicht, dass man die Frage ehrlich beantworten kann, weil wohl niemand voraussehen kann was er in dieser Situation tun würde. Vielleicht würde ich mich unter dem Sofa verstecken. Vielleicht würde ich zurückschiessen. Oder vor lauter Panik einfach gar nichts tun.

    Ausserdem ist die Situation unrealistisch. Ich habe keinen Fernseher. Wie soll ich da wissen, wie ich mich beim vor-dem-Fernseher-sitzen verhalten würde? 🙂

    >Unsere Traditionen sind zum Glück noch etwas von denen der Islamisten entfernt.
    >(…)
    >und vernichtet die GSOA
    Anscheinend doch nichtso weit, hm? Diese Einstellung passt doch perfekt zu den Taliban.

    > Scheint Ihnen das wirklich erstrebenswert?
    Kindergarten.

    > Unsere Baugesetze müssen nicht zwingend in Mekka gemacht werden.
    Aber in Rom schon? Wie wär’s mit Baugesetzen, die weder in Rom noch in Mekka gemacht werden?

  7. ????
    jemand der auf einem Blog sietzt?
    muss ein Kindergärtner sein. Da muss ich LKM recht geben 😀

    Ich bin dafür, dass alles verboten wird. Dann kann ja niemand mehr was dagegen haben, denn das was dagegen haben ist ja dann auch verboten.
    ist doch mindestens genauso schlüssig wie manche Argumentationen hier 🙂

  8. @ lkm
    Hier ist der Schreiberling des Burkaposts. Ich bitte dich, den Post und insbesondere mal die Kommentare dazu durchzulesen. Du wirst sehen, was mich bewegt und wieso ich was geschrieben habe, bevor du irgendwelche Dinge in einen schrägen Zusammenhang bringst! Und für alle die den Post in seiner vollen Länge lesen möchten: hier gehts zum Post

  9. Kindergarten
    >jemand der auf einem Blog sietzt?
    >muss ein Kindergärtner sein. Da muss ich LKM recht geben
    Das war zwar auch lustig, aber ich habe das mit dem Kindergarten eher wegen der falschen Dichotomie gemeint. «Entweder du bist dafür dass wir die Initiative annehmen, oder du bist für Mädchenbeschneidungen, Zwangsverheiratungen, Kleiderzwang, Hände abhacken und Steinigungen.»

    Das ist eine Art von Argument welche oft von Kindern verwendet wird. Kinder können noch nicht differenziert denken und tendieren dazu, alles in purem Schwarz oder Weiss zu sehen. Normalerweise dauert es aber nicht lange, bis diese Fähigkeit gelernt wird.

  10. Irrelevant
    > Ich bitte dich, den Post und insbesondere mal die Kommentare dazu durchzulesen
    Deine Rationalisierungen für deine Haltung und was dich angeblich bewegt sind für mein Argument absolut irrelevant. Diese Dinge machen deinen Standpunkt nicht konsistent.

    Das Lesen deines Beitrags macht die Absurdität deines Standpunktes übrigens nur noch offensichtlicher. Zitat:

    > «Bei uns sind die Frauen emanzipiert – wobei es manche Frauen gelegentlich auch übertreiben»
    Das Wort «Emanzipation» bedeutet «gesellschaftliche und politische Selbstbefreiung; Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit.» Du schreibst ernsthaft in deinem Artikel über die Burka dass es «manche Frauen» bei uns mit der Freiheit «übertreiben», ergo dass sie zu mündig sind.

    Dir geht es in keiner Weise darum, für die Rechte der Frauen einzustehen. Was dich bewegt hat nichts mit deinen angeblichen Motiven zu tun.

  11. Erklärungen
    >dass du mir das erklärst
    Ich hab’s nicht wirklichdir erklärt, ich würde dir ja nie unterstellen dass du das nicht bereits weisst. Das war eher als nachträgliche Klarifizierung meines Beitrags zu verstehen 🙂

    >hab zum glück genau das studiert
    Dann kannst du es jetzt ja mir erklären 🙂

  12. Ich weiss nicht ob es in moralischen Fragen eine korrekte Antwort gibt. Und ich glaube auch nicht, dass man die Frage ehrlich beantworten kann, weil wohl niemand voraussehen kann was er in dieser Situation tun würde.

    genau deshalb hätt’s mich interessiert, was diese uniformierten wirrköpfe erwartet hätten … aber ich teile da amades meinung, dass es bloss psychospiele waren.

  13. Waffen….
    wir sind neutral, gegen Kriege, leisten Entwicklungshilfe usw. und liefern Waffen.
    Es ist ein Wider spruch in sich. Natürlich werden auch ander Waffen liefern, wenn wir es nicht tun. (Ebensgut könnte ich sagen, auch wenn mich jemand erschiesst, wäre ich trotz allem einmal gestorben).

    Brasilien erhält übrigens etwa gleichviel Entwicklungshilfe, wie es für Waffen ausgibt. Und der «Lohn» von afrikanischen Diktaoren wird noch höher sein, als diese Länder an Hilfsgelder erhalten.

  14. danke
    für deine Zustimmung …

    Ab heute wird das Thema für ein paar Monate verstummen.

    Übrigens: wenn kriminelle Ausländer hier Einbrüche machen, schafft das auch Arbeitsplätze.

  15. Kriminalstatistik: Die Fakten.
    >Übrigens: wenn kriminelle Ausländer hier Einbrüche machen, schafft das auch Arbeitsplätze.
    Okay, hier sind mal ein paar Fakten gefragt, nicht wahr?

    Fakt: Rund 20% der Menschen in der Schweiz sind Ausländer.

    Fakt: Rund 50% der in der Schweiz festgenommenen Kriminellen sind Ausländer.

    Tönt schlecht für die Ausländer, nicht wahr? Nicht so schnell. Zu den 50% kriminellen Ausländer gehören nämlich viele, die gar nicht in der Schweiz wohnen! Die 50% der kriminellen Ausländer teilen sich auf in:

    – ~20% Kriminaltouristen
    – ~10% Asylsuchende
    – ~20% Ausländer mit festem Wohnsitz

    Mit anderen Worten: Die ~20% Ausländer in der Schweiz sind verantwortlich für ~20% der Verhaftungen und damit statistisch etwas krimineller als die Schweizer, aber nicht viel – sie sind etwa in der selben Grössenordnung wie die Schweizer.

    Die 20% Kriminaltouristen kann man mit politischen Massnahmen kaum bekämpfen, hier hilft vermutlich nur mehr Polizei.

    Bleiben die Asylsuchenden. Das ist ein reales Problem: Nur etwa 1% der Bevölkerung in der Schweiz sind Asylsuchende; damit sind sie in der Statistik weit überproportional vertreten. Diese Zahl könnte wohl vor allem verkleinert werden, indem die sozialen Umstände der Asylsuchenden verbessert werden.

    (Alle Zahlen stammen vom Bundesamt für Statistik. Da die Unterscheidung zwischen Kriminaltouristen, Asylsuchenden und Ausländern mit festem Wohnsitz in der Statistik heute leider nicht mehr gemacht wird stammen diese Zahlen nicht aus neueren Statistiken; die Zahlen waren aber in früheren Jahren konstant, und es ist unwahrscheinlich, dass sich in den letzten Jahren viel verändert hat.)

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