neue kampfflugzeuge? wirklich?

es ist ja schon spannend: sparen steht in der schweiz an oberster stelle. nicht nur im volk, auch der staat gibt sich in dieser disziplin mühe. wir haben dafür sogar einen eigenen terminus erfunden. die schuldenbremse. klingt toll, oder? wie frau widmer-schlumpf nicht müde wird zu betonen, funktioniert das ding auch gar nicht allzu schlecht.

nun kommen aber die grossen und kleinen jungs aus dem parlament, die soooo gerne richtig schön laute, schnelle und vor allem eben: teure kampfflugzeuge für die schweiz hätten. dafür sind sie bereit, das armeebudget von 4,1 auf 5 milliarden schweizer franken pro jahr aufzustocken. sie verschweigen dabei natürlich gerne, dass die 900 millionen chf irgendwo eingespart werden müssen. wahrscheinlich bei so unwichtigen dingen wie der bildung.

weiter erstaunlich: weil die flugis im regulären armeebudget unterschlupf finden sollen, werden allfällige einwände des volkes umgangen. obwohl das aktuell irgendwie nicht ganz rauszufinden ist, scheint ein referendum gegen die beschaffung der jets eher schwierig.

egal ob man sparen will oder nicht, jegliche beschaffungen für die armee sollten doch zunächst an die bedrohungssituation angepasst werden. doch im chaos, das ueli maurer zur zeit in bern anrichtet, ist nicht einmal die basalste aller notwendigen informationen in ausreichender qualität vorhanden.

audi r8 v10 5.2 fsi

toll, dass ein auto mit einem solch todlangweiligen namen eine so lustige werbekampagne kriegen darf. ich hatte am freitag das vergnügen, genau diesen audi zu bewegen. zwar nur ein paar kilometer, aber immerhin. ich muss sagen, verglichen mit dem v8 (den ich für zündung.ch gefahren bin ) ist der zehnzylinder nun endlich richtig motorisiert. das ding geht so richtig vorwärts. dass auch die bremsen ihre funktion erfüllen, stellte ich eher unfreiwillig fest: auf einer zweispurigen nebenstrasse fahrend kam mir ein piranha-radpanzer entgegen. dieser ging sagen wir mal grosszügig mit dem asphalt um, was mich zu einem relativ heftigen brems- und ausweichmanöver zwang. keine angst, weder lambo-audi noch die steuergeldzerstörungsmaschine nahmen schaden. nach verdautem schock liess ich den v10 beim zurückschalten noch ein bisschen aufjaulen und dann war die spritzfahrt auch schon wieder zuende.

warum die schweiz an der milizarmee festhalten muss

gesehen bei hardman:

Bei der Abkehr vom Milizprinzip würde die Schweizer Armee massiv an Qualität verlieren.

hm, da würde es mich ja interessieren, wie man die qualität unserer armee noch senken kann.

Die bisherigen Erfahrungen aus Ländern, welche die Wehrpflicht abgeschafft haben, sprechen eine deutliche Sprache: Überalterung, teures Personal, aufwendige Werbung, die Besten kommen nicht, der Ausbildungsaufwand muss massiv erhöht werden, die Sparziele werden verfehlt.

das ist seltsam. sonst sind wir immer der «sonderfall schweiz» und auf einmal kann man unser land mit anderen vergleichen? die sogenannt besten kommen nicht mehr? wer sagt uns denn, dass die im aktuellen system nicht auch die recht grossen schlupflöcher nutzen? was auch lustig ist: den ausbildungsaufwand muss man also erhöhen, weil weniger leute kommen? das sagt auch einiges über den aktuellen ausbildungsstand der armeeangehörigen aus…
die aussagen stammen übrigens von christophe keckeis, dem chef der schweizer armee.