buch meme

normalerweise mache ich bei diesen stöckchen-dingern nicht mit. bei misto hab ich heute aber was witziges entdeckt:
– grab the nearest book.
– open it to page 56.
– find the fifth sentence.
– post the text of the sentence in your journal along with these instructions.
– don’t dig for your favorite book, the cool book, or the intellectual one: pick the *closest.*

gesagt, getan. in meinem falle war das dann der folgende satz:

Wenn am Jüngsten Tage jeder von uns einzeln und unvertretbar vor Gottes Angesicht tritt, um sich für eine einzigartige Lebensgeschichte zu verantworten, wird unter seinem zugleich durchdringenden und gnädigen Blick allen in gleicher Weise Gerechtigkeit widerfahren.

der satz entstammt dem buch /ach,/europa von jürgen habermas. es trägt den untertitelkleinepolitischeschriften /xi./ nein, das ist nicht unbedingt meine bevorzugte literatur. aber für eine philoarbeit muss man da durch.

so, nun bin ich auf eure fünften sätze auf seite 56 gespannt.

bleuair.ch geht online

lang, lang ist’s her als mirko bei mir den orangen leonardo entdeckte. später wurde er mitglied der grossartigen watashi.crew. wie wir alle wissen, ging die geschichte irgendwann zuende. er bloggte weiter, wurde aber von meinem beitrag, weshalb man nicht bloggen sollte etwas aufgeschreckt. zudem fand er seinen namen nicht auf der liste mit möglichen blogs. deshalb machte er sich selbst gedanken, wie er sein web-hobby weiter pflegen sollte. herausgekommen sind nicht nur eine neue domain und ein neues design, aber auch eine inhaltliche fokussierung. im zentrum von bleuair.ch wird die aviatik stehen. in diesem sinne: guten flug, mirko!

und ähm, so ganz nebenbei… wär’s nicht mal wieder zeit für ein watashi.meeting? im neuen jahr vielleicht?

neue blogroll

dank lkm hab› ich eine neue blogroll. sie ist für mich nun viel einfacher editierbar. die idee dahinter ist, dass ich nur noch blogs verlinke, die auch tatsächlich aktiv sind. dies, weil ich die blogroll selbst rege nutze und von gewissen sites, die monatelang gleich bleiben, schon etwas gelangweilt bin. lieber gebe ich den häufig postenden hier einen link, um sie auch ein wenig zu motivieren, wie das scheinbar auch durch meinen «gründe, nicht zu bloggen»-beitrag gelungen ist. seid mir also bitte nicht böse, falls ihr euren blog plötzlich nicht mehr in der blogroll findet… sondern postet stattdessen was. ok?

während man oberhalb der horizontalen linie blogs von leuten finden, die ich auch persönlich kenne, gibt es darunter die reinen «web-bekanntschaften». dass mich der blog von andré marty momentan sehr fasziniert, konnte man hier ja auch schon lesen. hoffentlich kommen bald noch weitere tolle blogs hinzu.

leute, deren blogs ich gerne lesen würde

grundsätzlich würde ich einen blog besonders gerne lesen. welchen? Deinen! 🙂 ein paar leute fallen mir aber schon ein, und ich hätte für einige sogar die passenden themen…

staudi – music, it, autos
sarah – küche, deko
marc – autos, medien,
luki – jazz, mac, design
cordy – style & gossip
beni b. – fussball
michi r. – windows, autos
trox – werbung, events, music
räfi – music and stuff
nadia – soziale projekte, entwicklungshilfe
fäbu – music, pädagogik
dominik – liechtenstein
carmela – fotografie
dani – music (reaktivieren!)
andi & dani – karate, japan
retinho – fussball
dave – werbung, music
stupi – it, fc wohlen
pie – sport, autos

und das sind nur mal die, die mir jetzt einfach so eingefallen sind. versteht sich von selbst, dass die reihenfolge zufällig ist. also, ran an den speck!

gründe, nicht zu bloggen

frage mich gerade, ob das komma nach gründe wirklich stehen muss, aber das ist ein anderes thema.

also… wann immer ich mit leuten über das bloggen spreche, bekomme ich in etwa die ähnlichen aussagen. viele fragen sich, woher ich nur diese ideen nehme. andere meinen, für sowas brauche man sicher enorm viel zeit. ich denke, ideen hat jeder und einen beitrag mit ein paar hundert zeichen hat man innert 5 minuten verfasst. im gespräch folgt dann jeweils mein versuch, die betreffende person für das bloggen zu begeistern. es kommen dann folgende argumente:

ich habe dafür doch keine zeit.

es braucht nicht viel zeit und wir haben sowieso alle gleichviel davon.

ich habe doch keine ideen.

jeder hat ideen, worüber er schreiben könnte.

was ich schreibe, interessiert doch keinen.

tja, das denke ich bei meinem geblogge eigentlich auch. und doch finden sich immer wieder leser und sogar kommentatoren. was wen interessiert kann der bloggende nicht einschätzen, so meine erfahrung.

ich habe keinen guten schreibstil.

ähm, hello!? schon mal mein geschreibsel hier unter die lupe genommen? man braucht wahrlich kein schriftsteller zu sein, um einen blog zu betreiben.

ich weiss gar nicht, wie man sowas macht.

no problem, ich helfe gerne dabei, ist nämlich sehr einfach. ich würde mal empfehlen sich wordpress etwas anzuschauen. vieles ist selbsterklärend.

ich möchte mein privatleben nicht im internet ausbreiten.

auch das ist ein klassisches blogger-vorurteil. lkm und ich beispielsweise halten uns mit einträgen über uns selbst extrem zurück. ich schreibe hier zwar meine meinung und ideen hin, wirklich persönliches behalte ich aber für mich.

ich würde das sowieso nicht lange machen.

möglich. aber wenn man mal die freude daran entdeckt hat, sind regelmässige postings auch über einen längeren zeitraum durchaus wahrscheinlich.

ich halte es grundsätzlich so, dass ich nicht überlege, was wen interessieren könnte. ich schreibe, was mich selbst interessiert, damit ich später wieder auf meine niedergeschriebenen gedanken und entdeckungen zurückgreifen kann.

krieg zwischen blog und print?

vor einer woche griff david bauer in der sonntagszeitung die blogger an. die reaktionen in der blogosphäre liess nicht lange auf sich warten. heute folgt in der sonntagszeitung sozusagen die reaktion auf die reaktion. es scheint fast so, als wolle david bauer einen kleinkrieg gegen die blogger starten. im artikel vor einer woche waren zum beispiel folgende dinge zu lesen:

In ihrer Gesamtheit bieten die mehreren Tausend Schweizer Blogs langweiliges Mittelmass. Ein Mittelmass, das sich inhalt­lich am Mainstream orientiert, zu dem man als Alternative angetre­ten ist.

Über­raschende Themen, die sonst nicht zum Zug kommen, sucht man im ganzen Jahr vergeblich.

ich habe mir vor einer woche überlegt, einen antwort-beitrag auf das blogger-bashing von bauer zu verfassen. ich habe es dann aber gelassen. vor allem weil ich glaube, dass bauer mit einem völlig falschen bild an die blogger herangeht. er geht davon aus, dass jeder blogger denkt, er sei ein kleiner revolutionär und er werde seine plattform im internet nutzen, um seine gedankengut zu verbreiten. die realität sieht natürlich ganz anders aus. viele blogs leben nur vom posten von youtube-filmchen und lustigen bildchen. das ist durchaus legitim, denn diese blogs wollen nicht mehr sein als ein reservoir für unterhaltsame webfundstücke. politik taucht nur dann auf, wenn angela merkel ein riesen-dekolleté zur schau trägt oder blocher irgendwo auf die schnauze fällt.

doch die blogosphäre an diesen mainstream-bloggern zu messen greift schlicht zu kurz. schliesslich entscheidet jeder einzelne blogger, was er veröffentlicht und was nicht. jeder ist sein eigener mister gates. und genau das ist im endeffekt doch auch die grosse stärke eines blogs. müssen in grossen print-redaktionen artikel zuerst auf konzernverträglichkeit überprüft und dann abgesegnet werden, liegt beim blog die entscheidung beim betreibenden individuum.

wahrscheinlich weil sich viele blogger nicht imstande fühlen, selbst längere texte zu verfassen, gibt es für meinen geschmack tatsächlich zu wenig an selbst generiertem content. oft wird lieber das ctr-c-ctrl-v-system bemüht, als selbst über einen issue nachzudenken und dann einen beitrag zu verfassen. ich möchte mich selbst da gar nicht ausnehmen, auch wenn ich schon versuche, nur zu posten was ich für wirklich interessant halte. ausserdem bemühe ich mich, möglichst viel von meinen persönlichen ansichten in mein geschreibsel einfliessen zu lassen.

ich frage mich aber schon, ob man den bloggern vorwerfen kann, dass sie sich vornehmlich in mainstream-gefilden aufhalten. bauer meint:

Ein Mittelmass, das sich inhalt­lich am Mainstream orientiert, zu dem man als Alternative angetre­ten ist.

auch hier denke ich, ist es doch die frage, ob man tatsächlich als alternative zum mainstream angetreten ist. schliesslich habe ich eine tageszeitung ebenso im abo, wie die hier zitierte sonntagszeitung. und ich sehe meinen blog nicht als alternative zu einer zeitung, das wäre dann doch auch mehr als vermessen. vielmehr geht es darum, persönliche meinung zu äussern und diese via blog auch der internetallgmeinheit zugänglich zu machen. sollte man eine abweichende meinung vertreten, nur damit ein beitrag eben «nicht mainstream» ist? ich denke nicht.

weiter ist die ganze geschichte auch eine frage der quellen. während zeitungsredationen auf einen berg von informationen aus den agenturen zurückgreifen können, bleibt dem einzelnen blogger nur suchmaschine und tageszeitung. ausser natürlich, man ist journalist und hat die nötigen connections ebenso zur hand wie das entsprechende schreibtalent. doch die meisten blogger betreiben ihre internetpräsenz als hobby, was professionelles recherchieren sowieso verunmöglicht. möchte man etwas am hobbydasein des blogs ändern, ist man schnell damit konfrontiert, wie das nötige geld hereinkommt. meist führt dann kein weg an einer finanzierung über werbung vorbei, viele blogger sind sogar zum posten reiner werbung im content-bereich übergegangen. das kann in meinen augen keine lösung sein, weil so die unabhängigkeit der blogger nach und nach aufgegeben würde.

tja, das war jetzt etwas wirr. aber was soll’s. ich bin halt auch nur ein blogger. 😉

wie frech müssen blogger sein?

schon seit ein paar tagen befasse ich mich mit dem gedanken, einen kommentar zur weltwoche-kolumne von kurt w. zimmermann zu schreiben. eine kleine kostprobe:

Die Schweizer Online-Welt ist ähnlich fromm geworden, wie es die Welt der Presse schon von jeher war. Das Netz ist mittlerweile so politisch korrekt wie die Leserbriefe im Lokalblatt. Sogar die Blogs, die früheren ungezogenen Kinder des Netzes, übertreffen sich inzwischen an gebremster Zivilisiertheit und unverbindlicher Banalität.

in seinem pseudolustig verfassten artikel kritisiert zimmermann die bünzligen kommentare schweizer blogger. es gehe zu gesittet und eben furchtbar political correct zu auf den blogs. nur frage ich mich, was daran falsch sein soll. im gegensatz zu anderen ländern herrscht in der schweiz eine auf konsens ausgerichtete diskussionskultur vor. das könnte man auch daran illustrieren, dass unsere exekutive aus sieben bundesräten statt einem staatspräsidenten besteht. der denkfehler, den zimmermann begeht, ist offensichtlich. aufmerksamkeit erregen hat noch gar nichts mit qualität zu tun. ich bin der überzeugung, dass gerade die allzu frechen, aggressiven blogkampagnen gegen bestimmte politiker auch kontraproduktiv wirken können. da fände ich es besser, wenn sachlich argumentiert würde, warum person x nicht für den posten y qualifiziert ist.

ich würde die entwicklung der deutschsprachigen blogs zum seriösen, sachlichen schreibstil eher als fort- denn als rückschritt sehen. der aussage, dass es fast keine medienkritische blogs mehr gäbe, widerspricht der medienspiegel natürlich nur allzu gerne. doch der kurt w. fährt fort:

Es gibt in der Eidgenossenschaft keinen frechen Polit-Blog, keinen gutgemachten Wirtschafts-Blog und keinen flotten Unterhaltungs-Blog.

zumindest bei den zwei letztgenannten muss ich zimmi wohl ein wenig recht geben. die hiesige bloggemeinde tümmelt sich auch für meinen geschmack zu stark im webweiten alltagsteich. aber mit andré marty habe ich ja gerade erst einen durchaus frechen polit-blogger vorgestellt. und ich denke mal, er ist nicht der einzige.

aber es stellt sich generell schon die frage, warum blogger überhaupt agressiver texten müssen als es «gewöhnliche» medien tun. ein sachlich verfasstes argument kommt bei mir jedenfalls besser an als das populistische geschreie à la winkelried. denn diese frechheit ist meist mit der nennung von unwahrheiten und beleidigungen verknüpft. die schweizer blogosphäre tut meiner ansicht nach gut daran, auf diese art des bloggens zu verzichten.

schräge blogs: gegen rauchverbote

hinter der domain sackstark.info verbirgt sich ein seltsamer blog. eigentlich sollte es um provokation gehen, momentan steht aber das rauchen im mittelpunkt. es gibt da aktuell beispielsweise eine abstimmung, wo man bestimmen kann, was denn passivrauch überhaupt ist. als antwortmöglichkeiten stehen unter anderemeinneuartigertreibstofffürdena380 undneuauflagevon /»mein/ /kampf»/ zur auswahl. wie lustig das ist sei mal dahingestellt. generell versucht der betreiber durch herbeiziehen von fragwürdigen gestalten aus der wissenschaft die vielerorts bereits umgesetzten rauchverbote zu kritisieren. er sagt dann schon mal dinge wie dass die Schädlichkeit von Passivtabakrauch auf die Gesundheit der bisher grösste Hoax der Geschichte ist. in meinen augen kompletter quatsch, aber irgenwie stolpere ich ab und zu wieder über diesen blog.

sackstark.info

slug.ch ist nicht mehr

obwohl benny slug.ch schon seit monaten verkaufen wollte, kam die abschaltung des blog-portals dann doch überraschend. ich finde es extrem schade, dass es diesen aggregator nicht mehr gibt. denn dank slug.ch hatte ich die übersicht über einen grossteil der schweizer blogosphäre und entdeckte auch ab und zu einen neuen spannenden blog. und ich hab nicht mal einen screenshot gemacht, wo ich doch diese woche unter den top50 aufgetaucht bin… 😉 auf jeden fall vielen dank für die vergangenen jahre!

laut bloggingtom soll es ja zahlreiche alternativen geben. doch keiner kommt von umfang und usability an slug.ch ran. planet switzerland von blogug.ch friert bei mir zum beispiel dauernd ein.