wie man in den wald hinein ruft

wie ich in meinem artikel zu der berichterstattung über die fussballfans geschrieben habe, läuft da momentan einiges schief. da gegendarstellungen und aufklärende leserbriefe tendenziell nicht von den betreffenden zeitungen gedruckt werden, greifen einzelne fans nun offenbar zu unschönen massnahmen. wie der tagesanzeiger schreibt, wurden in zürich aushänge gesichtet, auf denen blick-schreiberlinge als (ruf-)mörder bezeichnet und abgebildet werden. das ist, wenn man deren berichterstattung kennt, leider wenig erstaunlich. in den vergangenen tagen haben sie eine kampagne gegen einen fan geführt, die selbst für ein boulevardformat unwürdig ist. sie haben nicht nur ihn, sondern auch seine familie und seinen arbeitgeber mit fragen belästigt, obwohl diese mit der tat absolut gar nichts zu tun hatten. die überaus harte gangart in dieser sache hat wohl auch dazu geführt, dass einigermassen seriöse zeitungen wie die neue luzerner zeitungen nur noch von «chaoten» zu schreiben pflegen, wenn sie die anhänger eines fussballclubs meinen.

ich frage mich schon, wie es zu einer solchen verschärfung der sprache kommen konnte, zumal sich abgesehen vom abgebrochenen fcz-gc-spiel und dem unfall in rom nichts geändert hat. klar, diese einzelfälle sind dumm, gefährlich und deshalb auch zu bestrafen. dass man deshalb aber sämtlichen anstand verliert, keine richtigstellung bei falschmeldungen druckt und stets nur eine gruppe zu wort kommen lässt ist trotzdem einigermassen unschön. das hat mit journalismus nichts mehr zu tun, sondern ist blosse hetze gegen die fans.

beflügelt von der medienhetze werden in diesem zusammenhang nun beispielsweise beim fc luzern massnahmen ergriffen. so soll nun bei erneutem pyrozünden der luzerner fans nicht nur ein verbot von fahnen und doppelhaltern gelten. es soll auch ein grosser abzug bei den zahlungen an das fcl-fanlokal zone5 gemacht werden.

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