fc luzern – fc basel 2:0 – champions league, wir kommen

es war wie früher: eine stunde vor matchbeginn im stadion, prall gefüllte stehrampen, feuerwerk aus dem gästesektor. nur das, was auf dem platz ablief, wich von bekanntem doch merklich ab. aber der reihe nach. erst drängten sich die fcb-fans in den vordergrund. mit einem ganzen arsenal von raketen, petarden und co. waren sie aus der rheinstadt angereist. und die luzerner eingangskontrolle hatte scheinbar auf der ganzen linie versagt. natürlich konnte das spiel so nicht pünktlich angepfiffen werden.

doch schliesslich ging’s doch noch los. obwohl basel anpspielte, landete der ball sehr schnell beim ausgeliehenen yao aziawonou, der im offensivem mittelfeld spielte. er reagierte schnell, spielte den steil laufenden n’tiamoah an, der schon in der ersten minute eine grosschance vertat. danach nahmen die basler das zepter in die hand. abgesehen von einem pfostenkopfball von ergic konnten sie sich zwar keine klaren chancen erarbeiten, hatten aber sehr viel mehr ballbesitz. noch stärker wurden die blauroten (die in weissblau spielten) ab der 20. minute, ein tor wollte ihnen aber keines gelingen. nach einer halben stunde hatten sich die luzerner scheinbar gefasst und trauten sich auch, den übergegner zu attackieren. so entstanden zwei grosse tormöglichkeiten. bei der einen konnte fliegenfänger costanzo den ball gerade noch zurückeilenderweise vor der linie fangen. bei der anderen wurstelte n’tiamoah den ball irgendwie hinter dem goalie durch aber leider am tor vorbei. zur pause konnte man mit dem unentschieden also zufrieden sein, auch wenn man befürchten musste, dass der fcb in der zweiten hälfte wohl einen gang zulegen würde.

doch es kam anders. erst brannten die fcb-fans ihr zweites feuerwerk ab, aber das kannten wir ja bereits. die dame vom mazda-pausengame meinte übrigens mutig: die fans aus basel zündeten ihr feuerwerk vor dem match, wir tun das nach dem spiel… und tatsächlich, abgesehen von einem lattenschuss musste luzern kein glück mehr beanspruchen. zibung hielt zwei mal mirakulös. das war’s aber dann schon mit den basler chancen in der zweiten hälfte. obwohl die linke seite ohne andreoli auskommen musste, der in der ersten halbzeit eine tadellose leistung gezeigt hatte, verstärkten sich die offensivbemühungen. der meist von majstorovic abgemeldete tchouga trat immer mehr in den vordergrund und konnte sich in der 62. minute sehenswert lösen. der nicht gerade als flankengott bekannte kameruner entschied sich für einen scharfen flachpass in die mitte, obwohl dort kein luzerner stand, dafür aber nakata! dieser lenkte den ball ins eigene tor ab. 1:0? 1:0!!! ein grossteil der 10’089 zuschauer (mein tipp: 9862) hatte wohl nicht damit gerechnet, ich auch nicht. nun erwachte auch endlich der luzerner anhang etwas aus seinem nickerchen. gemessen an der grossen zuschauerzahl hielt sich der support akustisch nämlich in ziemlichen grenzen. nun spielte praktisch nur noch luzern, sogar die konter der basler waren äusserst stumpf. das spiel befand sich schon in der 78. minute, als paquito den ball in der mitte erhielt und an die beiden stürmer n’tiamoah und tchouga hätte spielen können. doch der kleine mit der nummer 10 auf dem rücken wagte es… und traf! für einmal kann man dem 3-millionen-mann zwischen den basler pfosten wohl keinen vorwurf machen: paquitos schuss war perfekt. 2:0!!!

auf ein echtes feuerwerk verzichteten die fcl-fans, dafür brannte die mannschaft eines auf dem platz ab. das war schon ganz grosses tennis, wie der provinzclub den ehemaligen meister und cl-teilnehmer abfertigte. man könnte anmerken, dass stürmerstar mladen petric nicht mittat, doch kann das gegen den tabellenletzten wohl kaum eine ausrede sein. nein, es war schlicht die tolle leistung des sforza-teams, welches mit einer geballten ladung an black-power antrat: sowohl mettomo, als auch der neue aziawonou und tchouga zeigten fehlerlose leistungen. weiter erwischte zibung einen tollen tag, genial wie er die bälle pflückte. nur schade, dass er sich mit seiner grossen klappe eine gelbe karte wegen reklamierens einfing. ciri sforza scheint seine aufstellung gefunden zu haben: 4-4-2 mit aziawonou im zentralen offensiven mittelfeld, paquito im rechten mittelfeld, andreoli im linken. vorne spielt tchouga etwas hinter n’tiamoah.

es wäre schön, wenn die mannschaft das gewonnene selbstvertrauen in den kommenden spielen nutzen könnte. wer basel schlagen kann, kann jeden schlagen. also los: hopp lozärn!

daten

Luzern – Basel 2:0 (0:0)

Allmend. – 10 089 Zuschauer (Saisonrekord). – SR Busacca. – Tore: 62. Eigentor Nakata 1:0. 78. Paquito 2:0.

Luzern: Zibung; Sam, Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Aziawonou, Cantaluppi; Paquito (90. Bader), Andreoli (46. Fabian Lustenberger); N’Tiamoah (85. Maliqi), Tchouga.

Basel: Costanzo; Zanni, Majstorovic, Nakata, Chipperfield (68. Berner); Ergic, Ba (81. Kawelaschwili); Kuzmanovic, Rakitic (68. Sterjovski), Buckley; Cristiano.

Bemerkungen: Luzern ohne Lambert, Mehmeti und Righetti (alle verletzt). Basel ohne Carignano, Eduardo, Petric und Smiljanic (alle verletzt). 7. Ergic-Kopfball an Pfosten. 56. Lattenschuss Rakitic. Verwarnungen: 11. Ba (Foul), 73. Berner (Foul), 86. Kawelaschwili (Unsportlichkeit), 89. Zibung (Reklamieren).

[quelle: tagesanzeiger-online]

zum schmunzeln: baz-artikel

Luzern. Si/baz. Basel unterliegt Aufsteiger Luzern auf der Allmend mit 0:2 und bleibt damit auch im vierten Auswärtsspiel der Axpo Super League sieglos. Koji Nakata mit einem Eigentor und der Brasilianer Paquito führten den FCL mit ihren Treffern zum zweiten Saisonsieg.

10’089 Zuschauer sahen auf der Luzerner Allmend einen kampfstarken, hervorragend organisierten FC Luzern, der erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb und nach Aarau nun auch die Basler ohne Punkte nach Hause schickte. Dabei wussten sie auch das Schlachtenglück auf ihrer Seite: In der 7. Minute traf Ivan Ergic mit einem Kopfball nur den Pfosten und in der 56. Minute prallte ein Freistoss von Ivan Rakitic von der Latte zurück.

Die Basler schienen danach nie damit gerechnet zu haben, gegen das temporäre Schlusslicht in Rückstand zu geraten und konnten nach dem von Nakata unglücklich ins eigene Tor abgefälschten Weitschuss des überragenden Jean-Michel Tchouga (62.) nicht mehr reagieren. Dies nutzten die Luzerner zwölf Minuten vor Schluss mit der Siegsicherung: Paquito erwischte FCB-Goalie Franco Costanzo mit einem unhaltbaren Weitschuss.

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