les bleus stehen im finale

was vor dieser wm und auch nach der vorrunde niemand gedacht hätte, ist nun tatsache: die französische nationalmannschaft steht im finale. gestern kämpfte sie erfolgreich die portugiesen nieder. die franzosen konnten den sieg vor allem dank einer starken verteidigung nachhause tragen.

schon in der 33. minute zeigte der schiri auf den punkt. henry hatte sich geschickt «foulen lassen». von einer schwalbe kann aber nicht wirklich die rede sein, weil ihm der portugiese klar das bein stellte. zidane zögerte nicht und zirkelte den ball genauestens in die ecke. den hätte man nur dann halten können, wenn man schon von anfang an dort gestanden hätte. bis dahin fiel auf, dass die franzosen sich zwar mühten, aber zu keinen wirklichen chancen kamen. die portugiesen dagegen waren sehr schnell in der angriffsauslösung, was durch das aufgerückte französische mittelfeld jeweils begünstigt wurde.

in der zweiten halbzeit sah man ein anderes bild. nur noch die stürmer frankreichs mischten sich in die angriffsbemühungen ein. und bei portugal wähnte man sich an einer flugshow. erstaunlich, wie die weinroten jede noch so kleine berührung (oder auch nicht) des gegners nutzten, um abzuheben. gerade christiano ronaldo, der ein absolut genialer fussballer ist, könnte auf den beinen bestimmt mehr bewirken als auf dem boden liegend und weinend. bitte: mehr fussball, weniger rumliegen.

erst in der nachspielzeit boten sich den portugiesen noch möglichkeiten zum ausgleich. ah, wir wollen die 78. minute nicht vergessen, wo barthez bewies, weshalb eigentlich gregory coupet und nicht er im tor stehen sollte. ein freistoss christiano ronaldos, für den goalie gut sichtbar, flog auf barthez zu, er musste sich nicht einmal gross bewegen, doch statt ihn zu halten liess er ihn in einer art volleyball-aktion nach vorne wegspicken, was beinahe zu einer grosschance für die portugiesen geführt hätte.

doch es sollte nicht sein, die franzosen waren an diesem abend einfach cleverer. wollen sie gegen die italiener am sonntag auch das finale gewinnen, wird es im angriff einiges mehr an kreativität und durchschlagskraft brauchen. aber auch torhüter barthez braucht einen echten supertag. schade, dass louis saha gelbgesperrt wird zuschauen müssen. dafür kommt wohl ein fast-italiener zum einsatz, der stets für tore gut ist: david trezeguet. das kleine finale sollte, wenn nichts überraschendes passiert, problemlos von den deutschen gewonnen werden. sie wollen ihrem publikum noch einmal zeigen, dass es sie nicht vergebens unterstützt hat. und ehrlich gesagt traue ich der launischen portugiesischen mannschaft nach diesem spiel nicht mehr viel zu.

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ein anderes thema: von beginn weg wurde jede aktion christiano ronaldos von gellenden pfiffen begleitet. klar, das war für die «rooney-aktion». für seinen clubkollegen derart vehement eine rote karte verlangen ist nicht wirklich sportlich. auch seine in regelmässigen abständen auftretende fallsucht (von grosso angesteckt?) macht ihn nicht sympathischer. trotzdem finde ich, wäre es nicht nötig, das pfeifkonzert einen ganzen match lang durchzuziehen. gut möglich, dass hier dem frust der (zu) vielen deutschen zuschauer im stadion luft gemacht wurde.

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