Mit Yassine Chikhaoui verliert die Nati A ihre grösste Attraktion. Der tunesische Nationalspieler wechselt nach Doha. Merci, Yassine für einige ganz grosse Momente.
tagi-interview mit yassine chikhauoui
für mich ist er der beste spieler der super league. yassine chikhaoui vom fc zürich. der tunesier hat trotz einer enormen verletzungspause von fast 3 jahren eine vertragsverlängerung gekriegt, die ihn nun bis 2014 an die zürcher bindet. im ersten längeren interview seit langer zeit erzählt chikhaoui interessantes über sich und die schweiz.
tagi: Die Schweiz hat in einer Volksabstimmung den Bau von Minaretten verboten. Was denken Sie über solche Entscheidungen?
yassine chikhaoui: Bevor ich in die Schweiz kam, hatte ich eine Vorstellung von diesem Land. Diese Vorstellungen habe ich nun durch meine eigenen Erfahrungen ersetzt, das Bild des Landes hat sich für mich auch verändert. In der Vorstellung war die Schweiz besser. Bei der Diskussion um die Minarette habe ich die Aufregung nicht verstanden, sie sind doch keine grosse Sache. Es ist mir aber auch bewusst, dass längst nicht alle Schweizer an dieser Abstimmung teilgenommen haben und die Meinung der Initianten teilen.
tagi: Fühlen Sie sich im Rahmen solcher Debatten immer willkommen in diesem Land?
yassine chikhaoui: Die Schweiz ist für mich ein schönes Land geblieben. Ich lebe gerne hier, vor allem auch in Zürich. Solche Diskussionen aber sorgen trotzdem für Unbehagen. Bei uns in Tunesien stehen christliche Kirchen, Kathedralen, mitten in den Stadtzentren, mit 30 Meter hohen Türmen. Ich verstand die Schweiz als Land, das jedem die Freiheit lässt, das zu tun, was er tun will. Wenn du aus dem Haus gehen willst, gehst du aus dem Haus. Wenn du dabei einen Schleier tragen willst, trägst du einen Schleier. Wenn ich einen Bart haben will, habe ich einen Bart. Ich dachte, die Schweizer seien offener gegenüber anderem. Diese Meinung musste ich schon ein wenig revidieren. Es ist für Ausländer nicht einfach, wenn sie durch die Strassen gehen und diese Plakate sehen mit dem Schweizer Kreuz darauf und schwarzen Händen oder schwarzen Personen.
das ganze interview kann man auf tagesanzeiger.ch nachlesen.