the day after

für einmal braucht man sich nur anzuschauen, woher der applaus für das ja zu minarettverbotsinitiative kommt. auch wenn das letzte wort wohl noch nicht gesprochen ist, so ist das vom schweizer volk gesetzte zeichen dennoch klar. international wird der entscheid mit verwirrung wahrgenommen. schön ist, dass ein grossteil der arabischen medien den demokratischen entscheid offenbar akzeptiert. in diesem zusammenhang lohnt sich ein zitat des anscheinden berühmtesten tv-predigers im arabischen raum, yusif karadawi:

[…] Kardawi meint aber, dass das Minarett-Verbot von den Muslimen als aggressiver Akt empfunden werde, und dass die Schweizer Muslime nun das Gefühl hätten, von ihrer Gesellschaft zurückgewiesen zu werden.

das sehe ich genau gleich.

aber wie soll man nun reagieren? auf facebook spriessen die gruppen nur so aus dem boden. nicht wenige leute äussern den wunsch, auszuwandern oder zumindest nach basel oder in die liberalere romandie zu zügeln. natürlich sind das zumeist nur sprüche. schlussendlich muss man den demokratischen entscheid akzeptieren. und auch wenn die schweiz mit der gestrigen abstimmung für mich einen grossen teil ihrer liberalen prägung verloren hat, gilt es, den kopf vor lauter enttäuschung nicht in den sand zu stecken. viel wichtiger ist es, weiterhin (oder endlich wieder?) abstimmen zu gehen und auch in zukunft für eine liberale schweiz mit platz und toleranz für alle einzustehen.