ausländerfeindich und selbst kaum deutsch sprechen

Du bist ausländerfeindlich, der deutschen sprache aber selbst kaum mächtig? dann habe ich die ideale partei für Dich! 🙂 die ksd (konservative schweizer demokraten) ist – so wie ich es verstehe – eine splittergruppe der sd. obwohl der präsident auf der webseite bekräftigt, er sei gegen jegliche art von extremismus und mit dem rechtsextremismus auch explizit ein beispiel eines solchen nennt, ist die gesinnung doch deutlich spürbar. und dann sind da noch die banner, die auf die anti-minarett-kampagne verweisen oder auf eine verhinderung der aufhebung der lex koller. natürlich können die im grundsatz schon deutsch, eine besonders schöne stilblüte hat mich aber zu dem titel bewogen. den anti-minarett-banner fand ich einfach zum grinsen. wie hiess es doch schon wieder, der nominativ ist dem akkusativ sein tod? 😉

da ich nicht möchte, dass besucher denken, dass ich auch nur entfernt derselben meinung bin, habe ich das bild ein bisschen verfremdet.

rassismus in der wahlbroschüre

im heute von vorgestern (diesen teilsatz wollte ich ja schon immer mal schreiben 😉 ) fand sich ein artikel über die rassistische wahlbroschüre der sd. ich habe ebenfalls am donnerstag darüber berichtet. die idiotenpartei wollte den text, den wir aus dem flyer kennen 1:1 in ein inserat im zürchertagblatt übernehmen.

die gratiszeitung weigerte sich also, den text so abzudrucken. sehr vernünftig. doris angst von der eidgenössischen kommission gegen rassismus wird im heute zu den sd-worten befragt. sie hält den flyer für «ein in der absicht rassistisches produkt». interessannt ist auch folgendes: wer sich durch die äusserungen beleidigt fühle, soll dies bei einem richter deponieren. hm, mal sehen, fühle ich mich dadurch beleidigt, dass zürich als «schweizerisch geprägte, weisse stadt» dargestellt wird? i think so!

mal sehen. wie sagt man so schön: ich behalte mir rechtliche schritte vor. 😉

markus alder on the road

gestern vormittag habe ich über diesen lästigen sd-flyer geschrieben. abgesehen davon, dass abartige positionen vertreten wurden, sollte das blättchen die regierungsratskandidaten vorstellen. einer stach mir gleich ins auge, weil er irgendwie wie ein mensch aussah, in meinem kreis kandidiert und dazu noch halbwegs sympathisch wirkte: markus alder. «fahrlehrer» stand neben seinem namen. im dietiker stadtparlament kam der gelernte gärtner laut nzz innert eineinhalb jahren auf satte 110 vorstösse.

als ich gestern um 14:30 beim hardturm auf die autobahn einbog, traute ich meinen augen nicht. neben mir ein hellblauer citroën c3 mit der aufschrift markus alder. jetzt wollte ich es natürlich wissen und setzte mich so vor das französische wägelchen, dass der fahrschüler bald gezwungen sein würde, mich zu überholen. und tatsächlich, bald bekam ich den beifahrer zu sehen. für kurze zeit fuhren wir auf einer höhe und ich konnte alder sofort erkennen. auf seinen lippen konnte ich unseren firmennamen lesen, den er freudig seinem fahrschüler mitteilte.

zuerst dachte ich: «hoffentlich bestellt der typ jetzt keine fenster bei uns.» doch dann erinnerte ich mich wieder an den geliebten sd-flyer. wahrscheinlich würde alder nie bei uns bestellen, nachdem er mich gesehen hat. schliesslich setzt sich die sd für eine weisse stadt zürich ein. 😉

damit sie nicht nur noch schwarz sehen

man könnte 100 kleber am briefkasten anbringen, von wegen «keine werbung», den ganzen müll zu den lokalwahlen kriegt man trotzdem. wenn dann noch die zettel der geliebten sd in den kasten flattern, dann ist endgültig fertig lustig. aber gut, wenn die idioten von der sd meine reale mailbox vollspammen, dann müssen sie damit leben, dass ich über diesen mist schreibe.

schwarz? hm, wenn ich raus schaue ist es vielleicht grau, was am comeback des winters liegen könnte. aber schwarz? ach so, das soll wohl doppeldeutig sein.schwarz als synonym für /schlecht./ ja, unsere rechten freunde sind halt pessimisten. doch halt, könnte das schwarz auch für den dunkelhäutigen teil der bevölkerung stehen? oder steht es am ende nur dafür? wenn ich das erste ihrer drei schlagworte, nämlich /national,/ lese, dann muss ich annehmen nicht ganz falsch zu liegen.

dann die innenseite des flyers. abgesehen von den recht hässlichen kandidaten für die kantonsratswahl formuliert die sd ihre anliegen in kurzform, wobei ich bezweifle, dass es davon eine langversion gibt. vier punkte: die überbevölkerung soll gestoppt werden (mittel: einwanderungsstopp), die schweizer sollen auf dem arbeitsmarkt vorrang erhalten, die bauerei soll aufhören, heimat verteidigen. ich bin mir sicher, alle baufirmen bzw. ihre angestellten werden sich über die sd-position extrem freuen. 🙂 doch ich möchte vor allem den letzten punkt beleuchten, der auch auf meinem bild gezeigt wird. zürich oder el-zymbabwa? yeah right. el-zymbabwa gibt es natürlich nicht. aus exotischen ländern ergiesse sich eine flut von zuwanderen in die schweiz. exotische länder? was ist ein exotisches land? wenn ich mich recht erinnere kommt der allergrösste teil der einwanderer aus europa. wahnsinnig exotisch.

mein lieblingssatz in der sd-broschüre: «zürich verliert seinen charakter als schweizerisch geprägte, weisse stadt. weisse stadt? das höre ich zum ersten mal im zusammenhang mit zürich. aber es gibt viele weisse städe: als erstes fällt mir dubrovnik ein, doch google kennt noch arequipa (peru), seebad heiligendamm (deutschland) und auch in tel aviv soll es mal eine weisse stadt gegeben haben. doch wahrscheinlich bin ich wieder mal auf dem falschen dampfer und die sd meintweiss als gegensatz zuschwarz auf der frontseite. weisse haut und am besten noch blaue augen und blond haare, oder? doch wenn ich mir die kandidaten so ansehe, dann haben die alle dunkles haar. ok, der österreicher in deuschland hatte vor einigen jahren ja auch braune haare…

dann noch ein schöner satz: «mit kopftüchern etc. wird ganz offen demonstriert: wir passen uns nicht an!» stimmt, das dachte ich bei den bauernfrauen bei uns auf dem land auch immer, als diese mit kopftüchern bewaffnet auf dem feld arbeiteten.

zum abschluss wird’s aufständisch: «wir schweizer müssen aber nicht hinnehmen, dass ein heer von einwanderern aus fremden kulturen unser land besetzt.» heer von einwanderern? weshalb diese militärische assoziation? hier wird wieder einmal versucht, alle in den selben topf zu werfen. die minarettdiskussion wird nur in einer miesen montage aufgenommen: neben dem einen turm des grossmünsters steht ein gleich hohes minarett.

mein fazit: ich als schweizer muss es nicht hinnehmen, dass ein heer von idioten aus scheinbar nationalistisch geprägter kultur mein land besetzt.