milk

harvey milk (sean penn) hat genug vom leben im dunkeln. deshalb zieht es den fast-vierziger von new york in das liberale san francisco. doch auch dort treffen er und sein freund scott smith (james franco) auf gegenwind. milk will dagegen etwas tun und kandidiert für den stadtrat. nach drei gescheiterten anläufen scheint es 1977 endlich zu klappen. schliesslich geht es darum, eine national angesetzte anti-homosexuellen-kampagne zu bekämpfen. in kalifornien soll schwulen lehrern das arbeiten verboten werden. im ärger vereint bekämpft die schwulen-community um milk dieses diskriminierende gesetz. doch sein amtskollege dan white (josh brolin) entwickelt sich mehr und mehr zu einem gefährlichen feind.

sean penn ist genial. musste mal gesagt sein. wie er diesen harvey milk spielt ist stark oscarverdächtig. andererseits ist der film dafür vielleicht zu kontrovers. auf jeden fall ist er sehr gut gemacht, streut immer wieder orignalaufnahmen (oder solche die sehr original wirken) aus den 70er jahren ein. mit über zwei stunden ist er etwas lang geraten. doch es gibt zwei, drei absolute gänsehautmomente wegen derer sich ein kinobesuch schon alleine rentiert.

the kite runner

amir und hassan sind beste freunde, obwohl sie nicht zur gleichen ethnie gehören. während amir aus einer liberalen paschtunenfamilie stammt ist hassan der sohn des haushälters von amirs vater baba und gehört den hazara an. kabul ist vor dem einmarsch der kommunisten fest in der hand der paschtunen, was der kleine hassan zu spüren bekommt. amir beobachtet, wie sein freund hassan von extremistischen jugendlichen paschtunen vergewaltigt wird. er ist nicht mutig genug, seinem in not geratenen freund zu hilfe zu eilen. die erinnerung an diese feigheit, aber auch eine gewisse eifersucht, weil er das gefühl hat, sein eigener vater möge hassan lieber, bewegt ihn zu einer hinterlisten und fiesen tat. er versteckt seine uhr in hassans bett und behauptet, dieser hätte sie ihm gestohlen. obwohl baba hassan vergibt, hat dessen vater den entscheid gefällt, die familie zu verlassen. erst als viele jahre später baba stirbt, gibt es auf einmal eine gelegenheit, etwas gutzumachen…

marc forster hat ein meisterwerk geschaffen. das buch von khaled hosseini wurde lauter kritikern brilliant in bewegte bilder umgesetzt. immer wiederkehrend ist das motiv des diebstahls. amirs vater erklärt dann auch, dass aus seiner sicht alle sogenannten sünden nur variationen von diebstahl seien. diese herzzerreissende geschichte erzählt aber auch von vergebung und toleranz. konzepte, die man wohl nicht spontan mit afghanistan und den usa verbinden würde. abgesehen vom inhalt istthekiterunner auch sehr schön gefilmt, mit passender music unterlegt und mit echter leidenschaft gespielt.

unbedingt anschauen!