rinspped bamboo – ein méhari revival?


rinspeed bamboo

als ich heute den bamboo per pressemeldung das erste mal zu sehen kriegte, wollte ich schon jubeln: ja, der méhari kommt zurück! das orange wägelchen sieht so richtig nach der locker leichten französischen lebensart aus… und tatsächlich:

ieses offene Gefährt weckt den Wunsch nach Sommer, nach Sonne und Strand, nach Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Es ist eine Reminiszenz an die 70er Jahre, an Südfrankreich und St. Tropez. Und hinter dem Lenkrad in Richtung Tahiti-Strand fahrend vermutet man Brigitte Bardot mit Playboy Gunther Sachs an ihrer Seite.

so schwärmt man in der pressemeldung. doch ob’s was mit citroën zu tun hat? wohl eher nicht. auf jeden fall soll der bamboo rein elektrisch fahren, wobei noch keine daten zum antrieb bekannt gegeben werden. wenn er dann im märz in genf gezeigt wird, ist es hoffentlich warm genug, für eine spritztour an den see…


citroën méhari

rinspeed squba

wie jedes jahr rückt sich frank rinderknecht mit einem spektkulären concept car ins licht der automobilpresse. pünktlich zum genfer salon wurde das tauchauto squba fertig. im gegensatz zum lotos esprit aus dem bond-film, kann der neue rinspeed (basis lotus elise) tatsächlich fahren und tauchen.

baut ein türke das erste echte schweizer auto?

tja ihr lieben svp-menschen, diese woche kommt’s knüppeldick für euch. aber seien wir ehrlich, ihr habt’s auch verdient.

zuerst ein kurzer blick in die vergangenheit. schweizer autos gab es natürlich schon vor langer zeit. zum beispiel dufaux aus genf (1905), martini (1905 – 1920), pic-pic und turicum. tribelhorn aus feldach hatte schon um 1910 elektromobile gebaut. und natürlich war da saurer, jene firma die vor allem mit ihren bussen und lkws bekannt wurde. später ging die personenwagenfabrikation ein, nur ein paar carosserie-spezialisten konnten sich internationales renomée aufbauen. unter ihnen graber und worblaufen, die speziell gezeichnete karossen für grosshersteller bauten. ein solches auto ist der alvis tc mit graber-carosserie.

erst 1967 gab es wieder ein echtes schweizer auto, wenn auch mit amerikanischem motor: den monteverdi highspeed 375s. doch auch dieser traum dauerte nicht allzu lange an. die luxusautos wurden nur bis ca. 1980 angeboten. schliesslich kam nicolas hayek. anfang der 1990er jahre träumte er den traum eines swatchmobils, das er mit vw umsetzen wollte. als bereits erste prototypen liefen, kam das projekt zum stehen. hayek realisierte schliesslich zusammen mit mercedes den smart (swatch mercedes art). als klar wird, dass mercedes hayeks grundidee vom sparsamen cityauto verrät, steigt der uhrenspezialist aus.

es bleibt zu erwähnen, das es in den frühen 70er jahren amerikanische autos gab, die in der schweiz produziert wurden.montagesuisse prangte stolz am heck. in biel wurden diverse modelle der gm-familie gebaut.

die situation heute ist etwas anders. abgesehen von tunern und herstellern von hochleistungssportwagen (wyss [leblanc mirabeau], beck [orca, lm800], weber [weber sportscar], hwm bt01) gibt es in der schweiz nur noch eine industrie von zuliefern. diese liefern vom kleber (collano) bis zu kompletten kotfügeln alle möglichen teile an die verschiedensten automobilhersteller weltweit. doch es bleibt dabei: ein echtes schweizer auto gibt es nicht.

bis jetzt.

nun hat der in istanbul geborene murat günak (50) einige revolutionäre ideen im kopf. wer ist dieser günak? nun, er war designer bei mercedes, psa, wieder mercedes und vw. im gegensatz zur automobilindustrie will er einen wirklich neuen weg in die zukunft gehen.

sie wissen, wie schwer sich die autoindustrie mit der zukunft tut. alles wird noch perfekter, noch grösser, noch schwerer, noch komplizierter und noch teurer. es ist kein wandel zu sehen. im grund bekommen gegenstände ihre wertigkeit, indem sie leicht sind, einfach bedient werden können und im design reduziert sind. die autoindustrie läuft gegen diesen trend. ich bin überzeugt, dass nur ein unternehmen mit freidenkern ein solches fahrzeugkonzept auf die beine stellen kann. deshalb sehen wir unser unternehmen nicht als konkurrenz, sondern eher als ergänzung zu den grossen automobilfirmen.

zum auto, welches günak bauen möchte: es soll ein hyridfahrzeug werden, das über 100 km im reinen batteriebetrieb schafft. (aktuell sind die hybridautos bei etwa 3 km…) das revolutionäre fahrzeug hat den projektnamen six50 erhalten. der grund ist simpel: ein gewichtsziel von 650 kg wird angepeilt. die länge wird etwas mehr als vier meter betragen, also etwa in der region von golf, astra oder mégane. ausserdem soll der ökorenner eine coupéhafte silhouette erhalten und platz für zwei personen bieten. zwei weitere sitze soll es optional geben – was allerdings zu lasten der gepäckkapazität gehen wird. schon 2008 sollen erste prototypen fahren. wenn die produktion, die durch einen externen partner übernommen wird, angelaufen ist, sollen pro jahr 10’000 autos gebaut werden. als voraussichtlichen preis nennt günak 30’000 euro.


erste skizze: mindset six50

wir möchten in der schweiz beginnen. es gibt da keine autoproduktion, aber eine hohe kaufkraft und autoleidenschaft. hier soll sich das auto durchsetzen.

die firma hinter dem six50 heisst mindset und ist in st.niklausen unweit luzern beheimatet. wichtig ist für den deutschtürken günak auch, dass das auto nicht primär über den ökoaspekt verkauft werden soll. es sollen leute angesprochen werden, die zukunftsorientiert sind und einfach gerne auto fahren. der fahrspass und das design sind zwei sehr wichtige punkte im projekt six50. auch bequem soll das fahrzeug sein. darum wird es für einen einfacheren einstieg eine erhöhte bodenfreiheit aufweisen.

ok, gebaut wird der six50 nicht sofort und wohl auch nicht in der schweiz. aber die konzeption ist schweizerischer als alle bisherigen versuche, ein schweizer auto zu bauen. perfekt im design, sparsam im umgang mit ressourcen, klein, bequem, schnell, wendig und nicht ganz billig. viel erfolg, murat günak!

[angelehnt an das interview in auto motor und sport 23/07)