meine güte, christian bertschi!

es gibt ja sicher gute und schlechte journalisten. ich glaube, dass ich keineswegs übertreibe, wenn ich sage, dass christian bertschi nach diesem artikel eindeutig einzuordnen ist. dass man bei der neuen luzerner zeitung solche texte druckt, spricht definitiv nicht für die interne qualitätskontrolle. manch ein leserbrief kommt da differenzierter und auch anständiger daher.

ich weiss wirklich nicht, was ihm die luzerner fans getan haben, aber christian bertschi scheint sie zu hassen. anders ist diese kampagne, die er auf den seiten der nlz schon seit monaten führt, kaum mehr zu verstehen.

als journalist wäre es seine pflicht, auch in einem kommentar eine gewisse distanz und neutralität zu wahren. bezeichnungen wie «verblödete idioten» gehören da ganz sicher nicht rein. es ist dann auch geradezu peinlich, wie er die mitglieder des vorstandes zu provozieren versucht, damit diese doch endlich gegen die fans vorgehen sollen. das wort «medienhetze» kommt mir ziemlich schwer über die lippen, aber hier passiert nichts anderes. schamlos wird verbal auf die anhänger des fc luzern eingedroschen. gegendarstellungen haben keinen platz. interessant auch, dass bertschi meint, er wisse dass sich viele fans durch die pyros gefährdet fühlten.

tatsache ist: es war nicht sonderlich geschickt, nach der übereinkunft mit dem fc luzern so bald wieder pyros zu zünden. tatsache ist aber auch, dass die aktion im kontext der choreografie zu beginn der ersten und der zweiten hälfte gesehen werden muss. sinn der choreo war es darauf aufmerksam zu machen, dass die schweizer fussballliga wirklich grössere probleme hat, als ein paar zündelnde zuschauer. es passt perfekt in diesen zusammenhang, dass nach dem konkurs von xamax, dem enormen punktabzug für sion nur tage nach dem spiel mit dem achso schlimmen pyro-vorfall nun auch der servette fc vor dem abgrund zu stehen scheint.

auch von krawallen schreit bertschi in seiner kampfschrift. es gab tatsächlich zwischenfälle, die sich aber zwischen den fans der young boys und der polizei abspielten. die berner wollten zu fuss zum stadion gehen, die polizei versuchte das zu verhindern und setzte gummischrot und tränengas ein. dass die als gemeingefährlich dargestellten luzerner fans nach dem spiel friedlich nach hause gingen, wird mit keinem wort erwähnt. dafür findet wie gesagt das wort «krawalle» platz im text. journalistische höchstleistungen sehen anders aus.

p.s. natürlich habe ich meinen text der nlz als leserbrief gesendet. sie wird ihn, wie jeden eines nicht-abonennten, ablehnen.