Sympathischer Porsche-Fahrer

Mark Webber 2002 Mark Webber 2013

Tja, jetzt ist er weg. Die Formel 1 muss 2014 ohne den australischen Gentleman auskommen. Natürlich ist die Rede von Mark Webber, der am Sonntag seinen 215. und letzten Grand Prix auf dem zweiten Rang beendete. Ich erinnere mich noch bestens an seinen allerersten Auftritt in der Königsklasse des Motorsports. Beim Grand Prix in Melbourne erreichte der Neuling damals den sensationellen 5. Rang, was zwei Punkte bedeutete. Eine Sensation war das vor allem deshalb, weil Webber einen Minardi pilotierte, der als mit Abstand schwächstes Auto im Feld galt. Noch heute läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich den Zieleinlauf des schwarzen Boliden unter tosendem Jubel im Video anschaue.

Um Weltmeister zu werden, war Mark Webber wohl vor allem zu nett. Abgesehen davon hat er (auch im superschnellen RedBull) nicht selten den Start verpennt. Immer wieder ist er in Interviews dadurch aufgefallen, dass er nicht wie andere Piloten robotermässig vorgefertigte Antworten lieferte. Darüber, dass Alonson seinen Fahrstil «oldschool» nenne, meinte Webber in einem aktuellen Interview:

I was on the transition of obviously a different generation. Maybe call it ‘old school’… I don’t know how the new generation feels – probably a bit differently. When looking back, back then we drove with two pedals, with three pedals, with clutch, without clutch – in a word: very different cars than they are now. When we were traveling there was no Internet and so on. But then look at the seventies – the sport was very different then. I don’t really know what ‘old school’ means, but yes, I am a bit old for the sport – and I am not worried about being a bit old. I had a good time – and now I am looking for new stuff.

Oder man hört sich den Aussie-Slang im Interview einer diesjährigen TopGear-Sendung an…

Einfach ein ungemein sympathischer Kerl, dieser Mark Webber. Nächstes Jahr wird er für Porsche bei Langstreckenrennen teilnehmen. Ein Fernziel dabei ist ganz bestimmt der Gewinn der 24 Stunden von Le Mans. Aufgrund seines Fahrstils würde ich ihm einen solchen Erfolg durchaus zutrauen. In der Formel 1 hinterlässt er eine Lücke, die hoffentlich nicht mit einem weiteren gesichtslosen Paydriver gefüllt wird.

Good luck, mate!

Auto Motor und Sport