doubt

hat er, oder hat er nicht? der fortschrittliche pater flynn (philip seymour hofman) wir des sexuellenn missbrauchs eines seiner ministranten verdächtigt. als schwester james (amy adams) einen ersten verdacht schöpft, ist die direktorin schwester aloysius (meryl streep) sofort mit an bord. ihr sind die die modernen methoden und predigten über themen wie zweifel sowieso zuwider. da kommt es ihr fast schon gelegen, dass sich der pater am ersten dunkelhäutigen schüler an der schule vergangen haben soll.

einmal mehr sind philip seymour hofman und meryl streep schon fast unglaublich gut. interessant ist aber auch, wie mit dem zweifel des zuschauers gespielt wird. schliesslich kennt jeder mensch zweifel. zweifel am eigenen glauben, zweifel an botschaften anderer und nicht zuletzt zweifel an sich selbst. deshalb könnte der titel gar nicht passender gewählt sein. schliesslich bleibt man hin- und hergerissen zwischen pater flynns und schwester aloysius› version der geschichte. wem soll man glauben, weshalb?

dass der regisseur gleichzeitig der autor des stücks (eigentlich ist doubt ein theaterstück) ist, erklärt die intensive stimmung, die man erlebt. john stanley ist da auf jeden fall ein sehenswerter film geglückt.

mamma mia

yep, ich hab› mir den tatsächlich angetan. 103 minuten abba-horror. 🙂 meryl streep ist aber trotzdem einmal mehr ziemlich cool und ex-james-bond pierce brosnan fällt durch seine etwas seltsame stimme auf. ansonsten wird vor allem eines deutlich: die songs von abba sind gleichermassen blöd wie genial.

feeldgood-movie der schlechteren sorte.

rendition

tja, manchmal ist man einfach zur falschen zeit am falschen ort. so wie anwar el-ibrahimi (omar metwally). als der ägypter mit amerikanischer ehefrau von einem kongress in südafrika in die vereinigten staaten zurückkommt, wird er sofort abgeführt und ausser landes gebracht.rendition wird diese praxis genannt, mit der man potentiell verdächtigte menschen ausserhalb des rechtsstaates durch foltern zu aussagen zwingen will. anwars frau isabella (reese witherspoon) merkt schnell, dass da irgenwas faul ist. sie fährt nach washington d.c., wo sie durch einen mitarbeiter eines senators erfährt, dass wohl die cia hinter dem plötzlichen verschwinden ihres mannes steckt. die antiterror-chefin corinne withman (meryl streep) hat möglicherweise das verschleppen angeordnet. als isabella sie damit konfrontiert, weiss diese natürlich von nichts.

die parallel dazu laufende geschichte eines mädchens und ihres freundes spielt sich in exakt jenem land ab, wo anwar «befragt» wird. der vater von fatima wird ziel eines attentates, bei welchem im endeffekt auch ein cia-mitarbeiter stirbt. der cia-ökonome douglas (jake gyllenhal) übernimmt dessen rolle widerwillig. er weiss genau, bei welcher art befragung er wohl mithelfen werden muss…

schaut man sich in den onlineforen herum, wird da gerne kritisiert, dassrendition keine handfesten argumente liefert, dass am ende keine message klar identifiziert werden kann. ich sehe genau das als stärke des films. ich brauche keinen imaginären zeigefinger, der mir sagt, was genau denn so schlimm ist. im gegenteil: mir gefällt die weitgehend deskriptive art der darbietung sehr gut. das land, in welchem anwar gefoltert wird, ist offensichtlich arabisch. es könnte aber genauso gut in europa sein. schliesslicht nimmt man stark an, dass es auch hier solche cia-gefängnisse gibt. zurück zum film: meryl streep alleine wäre schon das eintrittsgeld wert. doch auch jake gyllenhal brilliert, indem er den unsteten cia-agenten douglas eine schwer einzuschätzende persönlichkeit verleiht. zum ersten mal richtig gut war reese witherspoon, auch wenn ihre rolle nicht so viel hergab.

trailer

lions for lambs

es ist ziemlich schwer,lionsforlambs in ein bestimmtes filmgenre einzuordnen. grundsätzlich gibt es drei voneinander getrennte schauplätze. in afghanistan sieht man eine elite-truppe, die als teil einer neuen strategie einen strategisch wichtigen berg einnehmen soll. in washington empfängt ein aufstrebender neocon-senator (tom cruise) eine ältere journalistin (meryl streep), die ihre ideale noch nicht ganz aufgegeben hat. an einer amerikanischen uni will ein politologie-professor (robert redford) einen talentierten studenten auf den rechten weg bringen. alle drei szenerien sind lose miteinander verbunden: in der elitetruppe kämpfen ehemalige studenten des professors und die neue strategie ist dem kopf des senators entsprungen.

man braucht nur einen kurzen blick auf die darsteller zu werfen und es ist klar: dieser film kann gar nicht schlecht sein. tom cruise glänzt in seiner paraderolle als arrogantes arschloch. meryl streep zeigt auf geniale weise den gewissenskonflikt, mit dem wohl so mancher medienschaffender zu kämpfen hat: sollen ideale für mehr absatz geopfert werden? robert redford in seiner doppelrolle als regisseur und uni-prof nutzt den film als platform für seine politische haltung. michael peña glänzt einmal mehr in einer nebenrolle: voller inbrunst vertritt er sein heimatland, einfach nur, weil er teil der geschichte sein möchte. ohne überzeichnet zu wirken zeigt der film vor allem eines: die aussichtslose lage der usa im irak und in afghanistan. gewinnen werden sie dort niemals. für diese message verzeiht man redford sogar, dass er ab und zu etwas auf die tränenmasche setzt, schliesslich ist die situation für die soldaten und deren angehörige auch traurig genug.

absolut sehenswert.