der baader meinhof komplex

andreas baader, gudrun ensslin und ulrike meinhof bilden mehr oder weniger planlos eine bewegung, um gegen die machenschaften der usa in vietnam zu protestieren. doch die sache läuft schnell aus dem ruder, wird gewalttätig. brandanschläge auf institutionen sollen die vermeintlich faschistische regierung zur vernunft bringen. stattdessen dreht sich die gewaltspirale und die raf-mitglieder werden trotz ausbildungscamp bei jordanischen terroristen bald gefasst und in isolationshaft gesteckt.

der film ist sehr lang. da er versucht, möglichst viel an geschichte zu erzählen, fällt es schwer sich ein gesamturteil zu bilden. einerseits krankt der film natürlich daran, dass er die perspektive der terroristen beleuchtet. dadurch empfindet man – wie meist in diesen fällen – zu viel sympathie für sie. ausserdem gelingt es eichinger kaum, die motive der täter in der tiefe darzustellen. es scheint fast so, als wären die meisten alleine aus persönlichen gründen (mann geht fremd – meinhof, geistig nicht auf der höhe – baader, verliebt in sich und baader – enssling) dazugestossen. dagegen gelingt es, eine grobe übersicht über das handeln der raf zu liefern. besonders intensiv ist jene szene zu beginn des film, als beim besuch des schah von persien friedlich demonstrierende aktivisten brutalst niedergeschlagen werden – von der polizei.

ja, ich denke,derbaadermeinhofkomplex ist kein toller film, liefert aber viel material zu diskussionen. schliesslich sind viele probleme, die man damals als autonomer bekämpfen wollte heute in anderer form noch immer vorhanden.