r.i.p. nicolas g. hayek


gestern ist nicolas g. hayek gestorben. unglaublich, was er bewegt hat. ihm haben wir es zu verdanken, dass in den 80er jahren nicht die gesamte uhrenindustrie der schweiz bachab ging. für mich persönlich noch wichtiger: seine liebe zur individuellen mobilität. so wollte er zunächst mit vw, dann mit mercedes seinen traum vom swatch auto realisieren. während vw absprang, war es bei mercedes der mangelnde mut, der schlussendlich nur eine sehr inkonsequente realisierung zuliess. hayek hatte den zweisitzer schon zu beginn der 1990er jahre als hybridmobil gesehen. deshalb stieg er aus dem projekt aus. die ironie an der sache: inzwischen – mehr als 15 jahre später – gibt es einen smart mit hybridantrieb. für mich ein gutes beispiel dafür, dass hayek eben ein echter visionär und nicht bloss ein träumer war. die kreativität, aber auch die konsequenz oder sagen wir: sturheit mit der er seine projekte verfolgte verdienen grossen respekt. auch im hohen alter riss er immer noch neue dinge an, wie zum beispiel das projekt belenos beweist.

Echte Unternehmer sind Künstler, welche die Kreativität und Neugier eines Sechsjährigen behalten haben.

nicolas hayek, 19.2.1928 – 28.6.2010

wir werden diesen wahren unternehmer und patron vermissen.

waltz with bashir

ari folman kann sich nur noch bruchstückhaft an seinen armeeeinsatz im libanonkrieg erinnern. sein psychiater rät ihm, doch bei militärkollegen nach deren erinnerung zu fragen. die interviews bringen nach und nach aris schreckliche erinnerung ans licht.

wir waren nur etwa 15 leute im kino. doch so etwas habe ich noch nie erlebt: kein einziger wagte sich auch nur zu bewegen, bevor auch der abspann des filmes vorbei war. totenstille ist wohl die richtige beschreibung für das, was nach dem film geherrscht hat.

ja, der film ist gezeichnet. ja, der film ist eine dokumentation. und manchmal ist man sehr froh, dass er «nur» gezeichnet ist. ohne zu werten zeigtwaltzwithbashir eines der dunkelsten kapitel israelischer geschichte auf eine spektakuläre art und weise. ein absolutes highlight des kinojahres.

nachdem andré marty auf seinem blog einen beitrag über diesen film verfasst hatte, wollte ich ihn unbedingt sehen. «sein» kinosaal verhielt sich anscheinend genau gleich.