neue kampfflugzeuge? wirklich?

es ist ja schon spannend: sparen steht in der schweiz an oberster stelle. nicht nur im volk, auch der staat gibt sich in dieser disziplin mühe. wir haben dafür sogar einen eigenen terminus erfunden. die schuldenbremse. klingt toll, oder? wie frau widmer-schlumpf nicht müde wird zu betonen, funktioniert das ding auch gar nicht allzu schlecht.

nun kommen aber die grossen und kleinen jungs aus dem parlament, die soooo gerne richtig schön laute, schnelle und vor allem eben: teure kampfflugzeuge für die schweiz hätten. dafür sind sie bereit, das armeebudget von 4,1 auf 5 milliarden schweizer franken pro jahr aufzustocken. sie verschweigen dabei natürlich gerne, dass die 900 millionen chf irgendwo eingespart werden müssen. wahrscheinlich bei so unwichtigen dingen wie der bildung.

weiter erstaunlich: weil die flugis im regulären armeebudget unterschlupf finden sollen, werden allfällige einwände des volkes umgangen. obwohl das aktuell irgendwie nicht ganz rauszufinden ist, scheint ein referendum gegen die beschaffung der jets eher schwierig.

egal ob man sparen will oder nicht, jegliche beschaffungen für die armee sollten doch zunächst an die bedrohungssituation angepasst werden. doch im chaos, das ueli maurer zur zeit in bern anrichtet, ist nicht einmal die basalste aller notwendigen informationen in ausreichender qualität vorhanden.

danke, ueli

die entscheidung, zumindest vorläufig auf den kauf von neuen kampfflugzeugen zu verzichten, ist sehr vernünftig. mir ist klar, dass dies nur ein finanzpolitischer entscheid ist. trotzdem geht er in die richtige richtung. schon seit dreieinhalb jahren frage ich mich, wieso wir neue kampfflugzeuge brauchen sollten. wenn die beschaffung nun mit einem simplen kostenargument auf unbestimmte zeit verschoben werden kann, gibt man damit zu, dass wir sie eben doch nicht brauchen.

herzig ist übrigens hans schatzmann, seines zeichens präsident der schweizerischen offiziersgesellschaft. in der nzz lässt er sich folgendermassen zitierten:

In letzter Konsequenz bedeute dies, dass die Sicherheit der Schweiz nicht mehr vollumfänglich gewährleistet werden kann.

da zittern mir also echt die knie.

nzz online