fc luzern – fc lugano 5:0 (barrage teil 2)

es hätte für die luzerner allmend wirklich schlimm enden können. nach dem hinspiel, das in lugano 1:0 verloren ging, war der platzclub bei seinem letzten spiel auf der altehrwürdigen allmend arg unter druck. doch dieses mal sollte man anders auftreten. mit viel herz und kampf, aber auch mit einer offensiven aufstellung, die das tessiner abwehrbollwerk zum einsturz bringen sollten. wer den auftritt der luzerner im tessin gesehen hatte, musste vor diesem spiel zumindest skeptisch sein.

doch die blauweissen liessen ihren ankündigungen taten folgen, spielten die unterklassigen von beginn weg an die wand. es konnte nicht lange dauern, bis das erste tor fallen würde. michel renggli war dafür besorgt. sein freistoss fand ohne ablenker den weg in die weite torecke, goalie proietti sah schlecht aus. was nun folgte, war nicht etwa euphorie, sondern panik pur. schiedsrichter zimmermann stand nach dem explodieren eines knallkörpers neben seinem assisten vor dem abbruch des spiels. fcl-präsident walter stierli fasste sich ein herz und ging zu den fans. «ich gehe nicht weg, bis das spiel vorüber ist» tatsächlich flog danach nichts mehr auf das feld und das spiel konnte weitergehen.

auch wenn das fringer-team bemüht war, angriffig zu spielen, so wollte doch einfach kein tor gelingen. nach einem sehenswerten dribbling vorbei an 5 luganesi passte davide chiumiento gekonnt vor das tor, doch joao paiva verpasste. bei diesem spielstand würde es zu einer verlängerung kommen.

in der zweiten spielhälfte konnte es für den fcl also nur darum gehen, möglichst noch ein tor (oder besser mehrere) zu schiessen, um den abstieg aus eigener kraft abzuwenden. wieder war es chiumiento, der in den strafraum lief. verteidiger montandon lehnte sich etwas zu sehr an den techniker, und schon kriegten das heimteam einen elfmeter zugesprochen. klar, wer für diesen anlauf nehmen würde: chiumiento natürlich. via pfosten flog das leder ins netz. nun war die luzerner angriffsmaschinerie so richtig warm gelaufen. frimpong, paiva und chiumiento kamen immer wieder zu möglichkeiten, den gästen blieb nur das staunen – und das verteidigen. als paiva in der 77. minute zum 3:0 traf, war die sache klar. doch die luzerner hatten noch einiges gutzumachen. und so kämpften sie weiter um jeden ball, vor allem claudio lustenberger und roland schwegler seien an dieser stelle speziell erwähnt. der für ferreira eingewechselte scarione, der in den letzten spielen im gegensatz zu seinen ersten partien überhaupt nicht mehr überzeugen konnte, wollte sein können beweisen. er tankte sich durch und würgte den ball irgendwie über die linie. als dann paiva zum 5:0 einschob, gab es auf der allmend endgültig kein halten mehr. da passte es nur zu gut ins bild, dass 5 minuten vor ablauf der offiziellen spielzeit goalie zibung auch noch einen (berechtigten) penalty hielt.

das letzte spiel auf der allmend war zu einem historischen geworden. die stimmung perfekt, das auf dem platz gebotene voller leidenschaft und das herrliche sommerwetter trug das seinige dazu bei. wie gross die begeisterung in der zentralschweiz für den fc luzern noch immer ist, zeigt nicht zuletzt das gestern eingestellte video. es wurde innerhalb von 24 stunden über 1000 mal abgerufen.

daten

Luzern – Lugano 5:0 (1:0)

Allmend. – 12’500 Zuschauer (ausverkauft). – Schiedsrichter: Zimmermann. – Tore: 14. Renggli 1:0. 52. Chiumiento (Foulpenalty) 2:0. 77. Paiva 3:0. 80. Scarione 4:0. 83. Paiva 5:0.

Luzern: Zibung; Zverotic (87. Diarra), Seoane, Schwegler, Lustenberger; Renggli, Gajic; Chiumiento (89. Etter); Frimpong, Paiva, Ferreira (75. Scarione).

Lugano: Proietti; Thrier, Montandon, Denicolà, Preisig; Carlos Da Silva (78. Laborde), Moresi, Maggetti, Perrier (61. Fabiano); Renfer, Valente (53. Rennella).

Bemerkungen: Luzern ohne Veskovac (gesperrt), Lambert, Lukmon, Tchouga und Wiss (alle verletzt). Milan Gajic (wechselt zum FCZ) vom FCL verabschiedet. 68. Tor von Frimpong wegen Abseits nicht anerkannt. 85. Zibung hält Foulpenalty von Rennella. Verwarnungen: 13. Maggetti (Foul), 48. Valente (Unsportlichkeit), 51. Montandon (Unsportlichkeit), 76. Moresi (Unsportlichkeit).

fc luzern – fc aarau 4:0

4:0. das klingt nach einem deutlichen, einfachen und souveränen sieg. doch es war alles andere denn das. der fc luzern machte von anfang an zwar mehr für das spiel, stellte sich aber äusserst ungeschickt an. dass gerardo seoane erstmals von beginn weg ins mittelfeld vorrücken durfte, weil in der innenverteidigung veskovac neben diarra spielte, brachte überhaupt keine vorteile. im gegenteil. dazu kam, dass milan gajic einen miserablen tag einzog. die fcl-offensive war praktisch inexistent, jedoch immer noch besser als jene des fca. die aargauer kamen mit einer 1-mann-angriffsabteilung in form von ianu, was sich als totaler fehlschlag entpuppen musste. so wurde in der 38. minute schliesslich der luzerner «mut» belohnt. ohne echte zuvor torgelegenheiten gehabt zu haben, erzielte frimpong das 1:0 für die zentralschweizer. zur pause war sich dann auch niemand sicher, dass der vorsprung auch reichen würde.

nach dem unterbruch dasselbe bild: ähnlich schlechter fussball wie zuletzt in bellinzona. doch immerhin schienen die platzherren bemüht, den sieg nicht einfach ins trockene retten zu wollen, weshalb sie weiter den angriff suchten. dort kam ab der 46. minute auch davide chiumiento zum einsatz. er fiel nicht positiv, aber auch nicht negativ auf. trotzdem wurde er von trainer fringer noch vor spielende vom platz geholt. die absolute höchststrafe für einen spieler. erstaunlich, dass der erfahrene coach zu so einer massnahme greift. nur eine minute nach chiumientos erneuter auswechslung kam frimpong zu seinem zweiten tor. ein weitere minute später doppelte paiva nach. und in der nachspielzeit würgte der eingewechseltedebütant , erst zum zweiten mal eingesetzte nico siegrist den ball über die linie. 4:0.

daten

Luzern – Aarau 4:0 (1:0)

Allmend. – 8623 Zuschauer. – SR Busacca. – Tore: 38. Frimpong 1:0. 83. Frimpong 2:0. 84. Paiva 3:0. 92. Siegrist 4:0.

Luzern: Zibung; Luqmon, Veskovac, Diarra (46. Chiumiento/82. Zverotic), Lustenberger; Gajic, Seoane, Renggli; Frimpong, Paiva (88. Siegrist), Ferreira.

Aarau: Benito; Menezes, Rapisarda (56. Bengondo), Page, Elmer; Mutsch (74. Lang), Aquaro, Bastida, Nushi (64. Pejcic); Burki; Ianu.

Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli, Lambert, Scarione, Tchouga und Wiss (alle verletzt). Aarau ohne Marazzi, Rogerio, Schaub und Tarone (alle verletzt). Verwarnungen: 66. Page (Foul).

back in business!

der fc luzern ist die rote laterne der nationalliga a endlich los. vierundzwanzig spiele lang sass man auf dem allerletzten platz fest. die wende wurde genau gegen jenen club geschafft, der in der vorrunde so viel probleme verursachte.

vollgas richtung ligaerhalt!

fc luzern – fc basel 5:1

so, mit diesem kleinen bericht hab› ich mir etwas zeit gelassen. normalerweise tue ich das dann, wenn luzern speziell schlecht spielt. dieses mal war der grund ein anderer. ich hätte den fc basel dermassen hart kritisiert, dass ich besser noch warten wollte. doch mein bild hat sich nicht geändert.

der fc luzern kam durch einen perfekt vorgetragenen konter zum frühen 1:0: renggli spielte auf ravasi, dieser auf frimpong und der setzte sich trotz zerren und reissen von safari durch, kam zum abschluss und bezwang goalie stöckli. doch das war erst der anfang eines denkwürdigen fussballnachmittags auf der luzerner allmend. der fcl spielte richtig gut, hatte mit einem beweglichen 4-3-3 die basler offenbar überrascht und kam immer wieder zu chancen. die beste hatte ravasi, der alleine vor dem basler keeper auftauchte. dieser reagierte jedoch glänzend. statt 2:0 stand es nur momente später 1:1, was dem spielverlauf nun wirklich nicht entsprechen konne. das sagte sich auch joetex frimpong, der sich wieder durchtankte und zur neurlichen führung traf. nelson ferreira konnte noch vor der pause mit einem scharfen schuss auf 3:1 erhöhen. man lasse sich das auf der zunge zergehen: 3:1 in der pause gegen basel. das schönste daran: es war mehr als verdient.

nach dem unterbruch konnte man mit einem wahren sturmlauf der rotblauen (heute grauen) rechnen. doch der blieb aus. klar, sie hatten 2-3 gute möglichkeiten, doch hatten die platzherren ebenso viele und gute chancen. ausserdem kämpften die leuchten nicht nur mit grossartigem einsatz, sondern spielten auch präzis und klug. so zeigte davide chiumiento ein sensationelles spiel mit unglaublich vielen guten pässen und klasse dribblings. einzig jacopo ravasi agierte unglücklich, obwohl er sehr viel für die luzerner offensive tat, wollte ihm kein tor gelingen. seine auswechslung war logisch und mit paiva kam jener portugiese ins spiel, der vor wenigen tagen zwei tore und einen assist für sich verbuchen konnte. und tatsächlich: in der 70. war er noch keine 3 minuten auf dem feld, als er die arme schon ein erstes mal in die luft reissen durfte. sein schuss war haltbar, weshalb von der lumag-tribüne schon bald zubi-zubi-rufe für goalie stöckli zu hören waren. nur 4 minuten später konnte aber zubi-stöckli wirklich nichts dafür: frimpong hatte paiva einfach hervorragend angespielt, so das jener auf das schlussresultat 5:1 erhöhen konnte.

das ergebnis war auch in dieser höhe absolut verdient. im endeffekt war es für den fc luzern zwar nur ein pflichtsieg, schliesslich müssen im kampf gegen den drohenden abstieg auch gegen solche gegner mal drei punkte her. die art und weise aber, wie der sieg tatsache wurde, war schon beeindruckend und sorgte für versöhnliche und hoffnungsvolle stimmung zwischen fans und mannschaft.

daten

Luzern – Basel 5:1 (3:1)

Allmend. – 7626 Zuschauer. – Schiedsrichter: Kever. – Tore: 5. Frimpong 1:0. 32. Frei 1:1. 34. Frimpong 2:1. 40. Ferreira 3:1. 70. Paiva 4:1.

Luzern: Zibung; Lambert, Seoane, Veskovac, Lustenberger; Renggli, Wiss; Frimpong (84. Tchouga), Chiumiento (80. Zverotic), Ferreira; Ravasi (67. Paiva).

Basel: Stöckli; Morganella, Huggel, Marque, Safari; Ergic; Carlitos (61. Mustafi), Frei, Perovic (61. Chipperfield), Stocker; Derdiyok.

Bemerkungen: Luzern komplett. Basel ohne Abraham, Costanzo, Ferati, Gelabert, Hodel, Rubio, Streller und Zanni (alle verletzt) sowie Eduardo (krank). 49. Pfostenschuss Huggel. Verwarnungen: 17. Marque (Unsportlichkeit), 19. Chiumiento (Foul), 55. Morganella (Unsportlichkeit).

[quelle: nzz online]