bruno

bruno hat nur ein ziel: berühmt werden. dafür macht er alles. ja, wirklich alles. der schwule «österreicher» tauch bei modeschauen auf, macht charity-events, versucht den palästina-konflikt zu lösen und begibt sich in den ring.

ich muss sagen: ich habe den beginn des films verpasst. aber hey, meine ausrede könnte besser nicht sein: ich war noch beim coiffeur. was ich dann sah, war teilweise wirklich sehr lustig. selten sind bei mainstream-filmen genie und wahnsinn so nahe beisammen wie bei den sacha baron cohen filmen. manchmal möchte man den film anhalten können, damit einem eine peinlichkeit erspart bleibt. oft hält cohen aber dem publikum einen simplen spiegel vor die nase und sagt den zuschauern indirekt: hey, so behämmert geht ihr mit den schwulen um. diese message und der schluss des films halten ihn davon ab, alleine in die klamaukabteilung geschmissen zu werden. bruno ist teilweise sogar aufklärerisch. wenn er mit einem christlichen «gay-converter» (jemand, der schwulen helfen soll, hetero zu werden) spricht, ist das eben nicht nur lustig. aber auch.

stellenweise braucht’s starke nerven, damit man nicht wegschaut. auf seltsame weise irgendwie ein must see.

milk

harvey milk (sean penn) hat genug vom leben im dunkeln. deshalb zieht es den fast-vierziger von new york in das liberale san francisco. doch auch dort treffen er und sein freund scott smith (james franco) auf gegenwind. milk will dagegen etwas tun und kandidiert für den stadtrat. nach drei gescheiterten anläufen scheint es 1977 endlich zu klappen. schliesslich geht es darum, eine national angesetzte anti-homosexuellen-kampagne zu bekämpfen. in kalifornien soll schwulen lehrern das arbeiten verboten werden. im ärger vereint bekämpft die schwulen-community um milk dieses diskriminierende gesetz. doch sein amtskollege dan white (josh brolin) entwickelt sich mehr und mehr zu einem gefährlichen feind.

sean penn ist genial. musste mal gesagt sein. wie er diesen harvey milk spielt ist stark oscarverdächtig. andererseits ist der film dafür vielleicht zu kontrovers. auf jeden fall ist er sehr gut gemacht, streut immer wieder orignalaufnahmen (oder solche die sehr original wirken) aus den 70er jahren ein. mit über zwei stunden ist er etwas lang geraten. doch es gibt zwei, drei absolute gänsehautmomente wegen derer sich ein kinobesuch schon alleine rentiert.

the bubble

orignaltitel: ha buah

würde shakespeare noch leben,thebubble könnte aus seiner feder stammen. zwei männer lieben sich. der eine hat gerade seinen dienst in der israelischen armee beendet. der andere wohnt auf der west bank. es versteht sich von selbst, dass die beziehung von ashraf und noam keine zukunft haben kann. noam, der in tel aviv mit seinem schwulen freund und einer freundin zusammenwohnt, begreift den ernst der situation nicht. er nimmt ashraf bei sich auf und lebt für kurze zeit den romantischen traum.


ashraf, lulu, yelli, noam

neben der bezaubernden liebesgeschichte übersieht man manchmal fast, dass der film sehr politisch ist. die ausweglosigkeit der situation wird spürbar. die stimmung ist auch in fröhlichen momenten immer am rande zur totalen traurigkeit. wohl deshalb, weil man weiss, dass sowas doch irgendwie nicht gut gehen kann. oder doch? auf jeden fall ist eytan fox auf wunderbar schnörkellose art ein meisterwerk gelungen. ohne eine permanent nach aufmerksamkeit schreiende handlung zu präsentieren, schafft es der film den zuseher zu fesseln. brilliant. schön. ein must see.