der davos man ist tot

12 jahre in folge hat bruce nussbaum vom business week magazin am wef in davos teilgenommen. dieses jahr bleibt er zuhause. in seinem artikel erklärt er, weshalb der davos man eben nichts mehr zu sagen hat. schön, das wenigstens ein paar journalisten ihre lehren aus den beiden krisenjahren gezogen zu haben scheinen. die mehrheit scheint mir aber bereits längst wieder in die der-markt-regelt-das-schon-gläubigkeit verfallen zu sein. und ja, wenn’s der markt mal nicht regelt, schiesst der staat dann eben die milliarden gleich im dutzend ein.

[…] The Great Recession of the past two years is revealing that globalization, the economic ideology of Davos Man, was never more than a gloss over nascent nationalism. In the end, it is the nation-state and the local taxpayer that is saving the banks and businesses run by Davos Man from total destruction. The Great Recession is also showing that Chicago-School efficient market theory is as false an economic belief system for the global economy as it is for national policy. While globalization has clearly improved the lives of millions of Chinese, we can now see that it has also led to the immiseration of millions of middle class and poor Americans. The theory that efficient markets within a free trade system would benefit ALL participants is now proven wrong. […]

Alas, it’s too late. I went to the World Economic Forum for 12 years. I enjoyed the networking, the learning and the partying. But I won’t be going back to Davos next week. Davos Man has nothing left to say.

quelle: bruce nussbaum in der businessweek

the kite runner

amir und hassan sind beste freunde, obwohl sie nicht zur gleichen ethnie gehören. während amir aus einer liberalen paschtunenfamilie stammt ist hassan der sohn des haushälters von amirs vater baba und gehört den hazara an. kabul ist vor dem einmarsch der kommunisten fest in der hand der paschtunen, was der kleine hassan zu spüren bekommt. amir beobachtet, wie sein freund hassan von extremistischen jugendlichen paschtunen vergewaltigt wird. er ist nicht mutig genug, seinem in not geratenen freund zu hilfe zu eilen. die erinnerung an diese feigheit, aber auch eine gewisse eifersucht, weil er das gefühl hat, sein eigener vater möge hassan lieber, bewegt ihn zu einer hinterlisten und fiesen tat. er versteckt seine uhr in hassans bett und behauptet, dieser hätte sie ihm gestohlen. obwohl baba hassan vergibt, hat dessen vater den entscheid gefällt, die familie zu verlassen. erst als viele jahre später baba stirbt, gibt es auf einmal eine gelegenheit, etwas gutzumachen…

marc forster hat ein meisterwerk geschaffen. das buch von khaled hosseini wurde lauter kritikern brilliant in bewegte bilder umgesetzt. immer wiederkehrend ist das motiv des diebstahls. amirs vater erklärt dann auch, dass aus seiner sicht alle sogenannten sünden nur variationen von diebstahl seien. diese herzzerreissende geschichte erzählt aber auch von vergebung und toleranz. konzepte, die man wohl nicht spontan mit afghanistan und den usa verbinden würde. abgesehen vom inhalt istthekiterunner auch sehr schön gefilmt, mit passender music unterlegt und mit echter leidenschaft gespielt.

unbedingt anschauen!