fc basel vs. fc luzern – cupfinal 2007: die fans

immer wieder hört und liest man, wie toll doch die basler fans seien. klar, als basel jeweils meister wurde hatten sie ihren st.jakobspark gut gefüllt. inzwischen ist längst ernüchterung eingekehrt. spielt man in basel nicht zuvorderst mit, herrscht im stadion zwar nicht gähnende leere, doch von ausverkauftem haus ist man weit entfernt. die basler scheinen ein sehr kritisches und erfolgsverwöhntes publikum zu sein. das hat man auch in diesem cupfinal gemerkt.

es fing bereits bei der anfangschoreo an: während man sich in luzern grosse mühe gab, ein fantastisches auftreten der fans zu zelebrieren, zündeten die basler ein paar rote petarden und warfen farbige bändel. nicht gerade finalwürdig. doch zunächst noch ein paar worte zur fcl-choreo. die macher von den usl scheinen eine ganze weile daran gearbeitet zu haben. auf der unteren fahne, die den ganzen fansektor auf dem parkett abdeckte konnte man die luzerner museggmauer sehen. darunter war zu lesen
die mauer steht zum kampf bereit – holt den sieg für die ewigkeit!
über allem strahlte eine stilisierte sonne, umgeben von blauen und weissen streifen, was man mit einzelnen a2-papierstücken darstellte. wie das ganze aussah, kann man auf diesem kleinen youtube-video, welches von corinne aufgenommen wurde, recht gut sehen.

doch nicht nur optisch, auch akustisch waren die luzerner stärker. da ich mich je eine halbzeit vor dem basler sektor und eine vor dem luzerner aufhielt, kann ich das recht gut beurteilen. während die rotblauen sich immer wieder längere pausen gönnten, schaffte man bei den blauweissen fans fast 90 minuten dauersupport. dazu kam, dass die fcb-anhänger vor allem eine message bis zum umfallen von sich gaben: fussballmafia – sfv schrien sie, weil sie sich noch immer nicht mit dem 2. platz in der meisterschaft abgefunden haben am lautesten. auf luzerner seite war viel mehr varianz hörbar, vom althergebrachten ho-ho-hopp lozärn bis zu den neuesten gesängen wurde alles geboten. und zwar lautstark.

kurz vor schluss, als der luzerner siegestreffer irgendwie in der luft lag, standen alle luzerner supporter auf. auch jene, die 100 und mehr franken für ihr ticket hingeblättert hatten. sehr imposant. naja, geholfen hat’s natürlich nichts. aber eines ist nach diesem cupfinal klar: die fans des fc luzern sind fantastisch, jene des fc basel überbewertet. ersteres erwähnte übrigens auch walter stierli in seiner ansprache im luzerner hotel schweizerhof.

ach ja: während der schweizer hymne sangen die basler irgend ein dämliches lied. sind wahrscheinlich dieselben leute, die sich über ausländische fans ärgern, die bei der schweizer hymne pfeifen….

fc basel vs. fc luzern – cupfinal 2007: das spiel

eins vorneweg: gratulation an den cupsieger 2007, den fc basel.

nachdem der fc luzern beide zürcher clubs aus dem cup geworfen hatte, stand ihm nun die finale prüfung bevor. dervize meister stand im berner stade de suisse bereit, um doch noch einen titel zu holen. von beginn weg merkte man, wie sehr sich die basler diesen cupsieg herbeisehnten. doch die luzerner hintermannschaft erwies sich als überraschend hartnäckig. und falls doch ein schuss auf das tor der blauweissen kam, stand dort der beste hüter der liga bereit. david zibung fischte alles, was irgendwie haltbar war aus der luft. während die basler offensiv powerten, war der luzerner sturm kaum mehr als ein laues lüftchen. jean-michel tchouga rackerte wie immer, doch das änderte nichts daran, dass franco costanzo einen geruhsamen nachmittag verbrachte. gegen ende der ersten häfte schienen die basler doch noch irgendwie den pausenschock für die luzerner herbeiführen zu wollen. abermals erhöhten sie den druck. erfolglos. das pausenresultat lautete trotz drückender überlegenheit für die basler 0:0.

dann kamen endlich die luzerner. wie verwandelt entstiegen sie den katakomben des stade de suisse. auch die luzerner zuschauer merkten, in hälfte nummer zwei wird der cupsieg doch noch möglich. die basler hätten beinahe für einen grossen teil der zweiten halbzeit auf einen ihrer spieler verzichten müssen. als tchouga nämlich auf den strafraum zu lief, rammte ihm smiljanic mit voller absicht (ich hatte freie sicht auf diese aktion) den ellbogen ins gesicht. eine klare tätlichkeit, die nur eine strafe kennt: die rote karte. stattdessen gab’s freistoss für basel. warum auch immer. in der folge wollte sich jean-michel tchouga revanchieren. allerdings nicht mit gewalt, nein, der kameruner zeigte ein tolles solo und spielte etwa 5 baslern knoten in die beine. auf beiden seiten agierte man nun aggressiver. bei basel entluden sich besonders viele aggressionen in form von reto zannis beschimpfungen. das alles änderte allerdings nichts daran, dass der fcl keinen zählbaren schuss auf das gegnerische tor abgeben konnte. der angeschlagene mauro lustrinelli sollte das ändern, weshalb er paquito ersetzte, der ein anständiges spiel gezeigt hatte. michael diethelm wurde wegen gelb-rot gefahr ebenfalls vom platz genommen und durch christophe lambert ersetzt.

tatsächlich hätte lustrinelli zum cupfinal-matchwinner für die blauweissen werden können. reto zanni spielte ihn mit einem unmotivierten rückpass wunderbar an, doch der tessiner scheiterte am reaktionsschnellen basler hüter. gegen ende der partie verstummten die basler anhänger zunehmends, während es bei den aufsteigerjungs von 2006 immer lauter wurde. man spürte, dass man goliath ein bein stellen konnte. doch als alle bereits an eine verlängerung glaubten, spielte lustrinelli einen rückpass, der im endeffekt bei chipperfield landete. dieser versuchte an goalie zibung vorbeizugehen, legte sich den ball aber zu weit vor und stürzte sehenswert. selbst bei beim schweizer fernsehen benötigte man drei verschiedene wiederholungen, um zu sehen, dass zibung den australier tatsächlich berührt hat. die strafe war hart: rot für zibung, penalty für basel. zukaj, der ersatztorhüter wurde für fabian lustenberger eingewechselt, um vielleicht doch noch ein wunder von bern zu schaffen. es blieb bei der hoffnung, zukaj ahnte die ecke, doch majstorovics schuss war zu scharf und zu präzise. der fc basel wurde cupsieger 2007.

nach der grossen enttäuschung folgte die langsame ernüchterung. das team um ciriaco sforza hat grosses geleistet. der ligaerhalt wurde geschafft und im cup hat man nicht nur die beiden zürcher clubs, den fastaufsteiger kriens und schaffhausen eliminiert. nein, man war auch über 90 minuten lang ein ebenbürtiger gegner für ein team, das über ein vier mal so hohes budget verfügt.

zusammenfassung sf

daten

Basel – Luzern 1:0 (0:0)

Stade de Suisse, Bern. – 30 000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Petignat. – Tor: 93. Majstorovic (Foulpenalty) 1:0.

Basel: Costanzo; Zanni, Majstorovic, Smiljanic, Nakata; Ba; Rakitic (75. Sterjovski), Ergic, Chipperfield, Caicedo; Derdiyok (58. Petric).

Luzern: Zibung (91. Zukaj); Diethelm (72. Lambert), Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Cantaluppi; Paquito (72. Lustrinelli), Bader, Fabian Lustenberger (91. Zukaj), Makanaki; Tchouga.

Bemerkungen: Basel komplett. Luzern ohne Seoane (verletzt). Platzverweis: 91. Zibung (Notbremse). Verwarnungen: 34. Diethelm (Foul), 74. Majstorovic (Foul).

[quelle: tagesanzeiger]

noch 6 stunden bis zum cupfinal – gits hüt läckerli?

auch wenn ich noch immer nicht wirklich an einen cupsieg des fc luzern glaube… der grossmaulige schal musste schon sein. hüt gits läckerli steht da in stadt-luzerner-deutsch drauf. ausserdem sieht man in der mitte einen (luzerner) löwen, der genüsslich das fcb-logo verspeist.

mal sehen, ob aus unseren aufsteigerjungs von vor einem jahr heute auch die cupsiegerjungs 2007 werden.

in diesem sinne hopp lozärn!!!

medienrundschau zum cuphalbfinale fc zürich – fc luzern

im bericht des schweizer fernsehens sieht man mich sogar eine halbe sekunde oder so… 🙂
tele tell

der tagesanzeiger:

Bitteres Cup-out für den FC Zürich

In der Nachspielzeit muss der FC Zürich im Cup-Halbfinal gegen den FC Luzern das 2:3 hinnehmen.

Von Ueli Kägi, Zürich

56 Minuten waren im Hardturm gespielt, als das Spielchen um den Einzug in den Cupfinal wieder von vorne begann. Die Luzerner konnten zwar nicht wissen, wie sie sich diesen 1:1-Ausgleich verdient hatten. Aber darum brauchten sie sich nicht zu sorgen. Cantaluppi hatte einen Freistoss in den Strafraum geschlagen, der zu kurz abgewehrte Ball rollte Fabian Lustenberger vor die Füsse, und der noch nicht 19-jährige Mittelfeldspieler traf ins Netz, weil FCZ-Verteidiger Von Bergen den Ball ablenkte. Es war der erste wesentliche Torschuss der Luzerner an diesem Abend gewesen.

Das Pech des FCZ war, dass ihm unmittelbar vor dem Ausgleich ein reguläres Tor Raffaels zu Unrecht nicht anerkannt worden war (Offside). Das Pech des FCZ war auch, dass Inler zwei Minuten nach dem 1:1 mit seinem harten Linksschuss den Pfosten traf. Und das Unvermögen des FCZ war, dass Margairaz den Abpraller nach Inlers Schuss nicht ins leere Tor brachte.

Der Cupsieger von 2005 aber wusste jetzt wenigstens, wie er aufzutreten hatte. Endlich machte er Tempo und zwang Luzern in die Defensive. Verteidiger Schneider spielte den Steilpass auf Raffael, so dass sich FCL-Verteidiger Diethelm nur noch mit einem dümmlichen Foul zu helfen wusste. Cesar verwertete den Penalty zum 2:1 und der FCZ schien wieder auf dem Weg zum Sieg (72.) – fünf Minuten lang ganz genau. Er gab seinen Vorteil mit einem Fehler wieder auf. Tihinen liess Lustrinelli ziehen, und dem Luzerner Stürmer gelang in der 77. Minute und 180 Sekunden nach seiner Einwechslung mit der zweiten guten Luzerner Szene des Abends das 2:2.

Es entwickelte sich danach ein Cupfight, wie er besser nicht hätte sein können, und er entschädigte für einen Match, der lange Zeit enttäuschend verlaufen war. Mit einem lauten Zürcher und Luzerner Publikum, mit Angriffen hier und Kontern da. Doch nur der FCZ hatte Chancen – vorerst. Goalie Zibung lenkte Margairaz Versuch über die Latte, nachdem er von Eudis eigentlich schon ausgespielt worden war. Schneider würgte sich nur bis zum blockenden Diethelm durch. Abdis Schuss flog ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei. Der FCZ war dem entscheidenden Schlag näher. Aber dann kam Paquito an den Ball und lief auf das Zürcher Tor zu. Aus rund 25 Metern wagte er den Schuss. Es war ein wunderbarer Abschluss, der genau in die linke obere Ecke passte.

Luzern im Final, und deshalb tanzten Mannschaft und Anhang wild. Der FCZ hingegen hat zum dritten Mal in vier Jahren einen Halbfinal verloren. Und er hat gestern den Einzug ins Traumfinale vom Pfingstmontag in Bern gegen den FCB Basel leichtfertig verspielt mit seinen ersten 45 Minuten vor allem, obwohl er in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit in Führung gegangen war. Aus dem Nichts heraus praktisch und nach einer Leistung, die den Ansprüchen des Meisters nicht genügen konnte. Nur das 1:0 war die Folge einer wunderbaren Kombination gewesen. Margairaz spielte Doppelpass mit Raffael und dann Doppelpass mit Eudis, bis er den Ball für Abdi abtropfen liess. Und der 20-jährige Mittelfeldspieler mit dem wuchtigen Schuss traf aus 20 Metern zum 1:0 in die hohe Torecke.

Davor hatte der FC Zürich das Spiel 45 Minuten lang verschleppt und in die Breite gezogen, den Ball quer gespielt und zurück, zurück und quer. Er hatte keine Tempowechsel und keine Einfälle, weil Margairaz und Inler im Zentrum keinen Einfluss nehmen konnten, Eudis schwach war und Raffael sein Potenzial nur andeutete. Die Luzerner, ein Sieg in den vergangenen acht Meisterschaftsspielen, waren defensiv ausgerichtet. Sie taten nichts für einen Fluss, sie warteten auf Konter und blieben bis zur Pause ohne nennenswerte Torchance. Es war ihr gutes Recht, mit einer solchen Strategie anzutreten, solange der FCZ den Ball mit einer derartigen Harmlosigkeit ausführte. Und sie korrigierten ihren Weg und wurden aktiver, nachdem sie erstmals in Rückstand geraten waren. Zusammen mit ihrem Glück genügte das für den Sieg.

die nzz:

Basel – Luzern als Final-Premiere

Der FC Zürich nach einem 2:3 im Cup-Halbfinal gegen Sforzas Team out

Am Pfingstmontag kommt es im Schweizer Cup zum Final zwischen Basel und Luzern. Während Basels Sieg in Wil (3:1) erwartet wurde, kommt das 3:2 des FCL beim Meister Zürich einer Sensation gleich. Das Siegestor schoss Paquito in der 92. Minute. Luzern ist damit die Revanche gelungen für die Final-Niederlage gegen den FCZ vor zwei Jahren.

(si) Zweimal lag das lange ultradefensive Ensemble von Trainer Sforza im Rückstand, zweimal kämpfte sich die junge FC Luzern zurück. Und als alle der knapp 10’000 Zuschauer mit einer Verlängerung des erst im zweiten Teil unterhaltsamen Duells rechneten, liess Paquito alle Supporter des Meisters verstummen: Der Brasilianer überwand Zürichs Keeper Johnny Leoni mit einem placierten Schuss aus grosser Entfernung. Zur Belohnung wartet am 28. Mai nun mit Basel das nächste Schwergewicht der Liga.

Wundersames «Comeback» des FCL

Als César mit einem unumstrittenen Foulpenalty in der 72. die zweite Führung für den FCZ erzwang, wähnte sich der Titelhalter zu früh in Sicherheit; zumal er das Geschehen bis dahin mehr oder minder klar beherrscht hatte. Der Eindruck täuschte. Fünf Minuten später nahm der eben erst eingetretene Mauro Lustrinelli Tihinens ungewollte Einladung zum Ausgleich an. Das wundersame «Comeback» des FCL hätte der FCZ zweifelsfrei vermeiden können. Einerseits fehlte ihm dazu das Glück – Inler traf nur den Pfosten (51.) und Margairaz nur die Latte (82.) – anderseits erreichten die Luzerner eine fast hundertprozentige Effizienz.

So sehr sich die Innerschweizer über den Coup und die gelungene Revanche für das 1:3 im Cup-Final 2005 freuten, so bitter enttäuscht schlichen die FCZ-Cracks vom Feld und aus dem ungeliebten Stadion. Die Luzern Cup-Helden liessen sich hingegen eine halbe Stunde nach dem 3:2 von den Fans bereits als «Cup-Sieger-Jungs» feiern.

Fehlerhafte Darbietung des Champions

Ein smarter Absatztrick und ein herrlicher Weitschuss im richtigen Moment genügte, den FCZ-Anhang für die ersten 45 Minuten ohne Überraschungen und prickelnde Szenen zu entschädigen. Xavier Margairaz, bis zu jener Szene vor der Pause nur einer von (zu) vielen ideenlosen Zürcher Mitläufern, präparierte den Ball und Almen Abdi schloss wunderbar ab. Aus rund 20 Metern düpierte er Luzerns Keeper Zibung.

Abdi wertete einen ersten Teil der Partie auf, in dem man sich eher an einem Meisterschaftsspiel als in einem Knock-out-Wettbewerb wähnte. Luzern riskierte nichts, obschon die Innerschweizer im Vorfeld den Begriff «Bonus» so sehr bemüht hatten. Und dem FCZ kam die offensichtliche Passivität der Gäste verblüffenderweise nicht zupass. Zu fehlerhaft war die Darbietung des Meisters, zu sehr glichen sich die Angriffsschemen.

Klare FCZ-Dominanz und doch gescheitert

Es bedurfte erst eines Glücksschusses und eines vor allem zufälligen Ausgleichstors des Aussenseiters bis der Champion vorübergehend (und bis zum späten Crash) in Fahrt kam. Passfehler unterliefen den Stadtzürchern zwar immer noch in einem für ihre Verhältnisse unüblich hohen Ausmass, den Gegner schnürten sie aber phasenweise regelrecht ein. Das (Penalty-)Foul Diethelms gegen Raffael war die logische Folge davon. Die Pfosten- und Lattenschüsse das wertlose Dokument dieser Dominanz.

Lustrinellis Break ohne Ankündigung war dagegen die Quittung für die Zürcher «Unforced errors» – und der kaum für möglich gehaltene erste Schritt zur grossen Cup-Überraschung, die Paquito mit einem herrlichen Schuss in der Nachspielzeit vollendete; zu einem Zeitpunkt, in dem die Innerschweizer mit dem Remis eigentlich überaus gut bedient waren. Zürichs Coach Lucien Favre, nach vier Cup-Halbfinal-Teilnahmen nicht ohne Grund ein «Mister Coupe», mochte nach dem dritten Gegentor nur noch mit dem Kopf schütteln.

der blick:

Luzern-Coup: FCZ in Nachspielzeit k.o.!

ZÜRICH – Der FC Luzern steht zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren im Swisscom-Cup-Final. Die Innerschweizer versetzten dem FCZ beim 3:2 in der 92. Minute den Knock-out.

Zweimal lag der lange ultradefensive Gast im Rückstand, zweimal kämpfte sich die junge Equipe von Ciri Sforza zurück. Und als alle der gut 10000 Zuschauer mit einer Verlängerung des erst im zweiten Teil unterhaltsamen Duells rechneten, liess Paquito alle Supporter des Meisters verstummen.

Der Brasilianer überwand Zürichs Keeper Johnny Leoni mit einem platzierten Schuss aus grosser Entfernung. Zur Belohnung wartet am 28. Mai nun im Cupfinal mit Basel das nächste Schwergewicht der Liga.

Als César mit einem Foulpenalty in der 72. Minute die zweite Führung für den FCZ erzwang, wähnte sich der Titelhalter zu früh in Sicherheit. Zumal er das Geschehen bis dahin mehr oder minder klar beherrscht hatte. Der Eindruck täuschte. Fünf Minuten später nahm der eben erst eingetretene Mauro Lustrinelli Hannu Tihinens ungewollte Einladung zum Ausgleich an.

Das wundersame «Comeback» des FCL hätte der FCZ zweifelsfrei vermeiden können. Einerseits fehlte ihm dazu das Glück – Inler traf nur den Pfosten (51.) und Margairaz nur die Latte (82.) – andererseits erreichten die Luzerner eine fast hunderprozentige Effizienz.

So sehr sich die Innerschweizer über den Coup und die gelungene Revanche für das 1:3 im Cupfinal 2005 freuten, so bitter enttäuscht schlichen die FCZler vom Feld und aus dem ungeliebten Stadion.

Die Luzerner Cup-Helden liessen sich hingegen eine halbe Stunde nach dem 3:2 von den Fans bereits als «Cupsieger-Jungs» feiern.

fc zürich – fc luzern (cuphalbfinal) 2:3

zuerst noch ein paar worte zu den zuschauern: lieber zürcher, das ist ein cuphalbfinale. da könnt ihr euch auch mal aus dem sofa schwingen und euch ein spiel live ansehen. 10’600 zuschauer sind für eine stadt von zürichs grösse einfach nur lächerlich. immerhin waren jene, die gekommen waren, schön laut. sowohl die züri- wie auch die luzern-fans (über 3000!!!) zeigten sich als äusserst stimmgewaltig. so macht es spass, ein spiel im stadion zu sehen.

nun zum spiel: klarer konnten die rollen vor dem spiel fast nicht verteilt sein: der meister spielt zuhause und abgesehen von dzemaili in absoluter topbesetzung. der aufsteiger dagegen muss noch lange auf seinen in wenigen spielen zum teamleader gereiften seoane verzichten. ausserdem konnten die letzten spiele den fc luzern im hinblick auf das spiel gegen den fcz nicht gerade zuversichtlich stimmen. die devise war klar: erst mal kein tor kriegen. also spielte der fcl mit einer 8-0-2 aufstellung. abgesehen von bader und tchouga mühten sich alle luzerner mit defensiven aufgaben ab. die zürcher rannten an, kamen aber im dickicht der luzerner beine nur zu wenigen chancen. die gesamte erste hälfte über konnte man keinen gefährlichen schuss der luzerner angreifer notieren. doch als schiri circhetta noch 2 minuten nachspielen liess, war es um die luzerner unbeflecktheit geschehen. abdi traf zum 1:0 pausenschock.

ich dachte schon, dass dies wohl der anfang einer hohen niederlage sein dürfte, doch ich sollte mich täuschen. nach der pause trauten sich auch die blauen mal in den angriff. und siehe da: in der 56. minute zögerte fabian lustenberger nicht und nutzte die gunst der stunde. aus dem nichts hatte der fc luzern ausgeglichen. dazu muss man sagen, dass kurz vor dem ausgleich ein tor für den heimclub wegen offside nicht gegeben wurde. die tv-bilder zeigen aber, dass der treffer regulär war. nun war also wieder der fcz in zugzwang. tatsächlich schaltete der meister sofort wieder auf angriff um, kam jedoch erst durch diethelms harsches einsteigen zu einer hundertprozentigen gelegenheit: penalty. césar muss man bei solchen dingen nicht zweimal bitten, eiskalt versenkte er perfekt in die linke untere ecke. luzerns trainer sforza wollte aber noch nicht aufgeben und brachte in der 74. minute für bader und lambert die beiden offensivkräfte makanaki und lustrinelli. erst drei minuten später kommt der im winter zu luzern gestossene lustrinelli zum ersten mal an den ball. aber wie! in seiner typischen art überläuft er tihinen und lässt leoni im zürigoal uralt aussehen. wieder gleicht luzern also aus.

spätestens ab diesem zeitpunkt verdiente die partie den titel /cupfight./ ein offener schlagabtausch, wie man ihn als zuschauer liebt war nun zu beobachten. ok, zuvor wurden 75 minuten magerkost serviert, doch das ist vergessen. beide mannschaften suchten nun den entscheidenden treffer. zweifellos war der fcz näher dran, traf mit margairaz sogar einmal die latte. doch als sich die zweite von 2 nachspielminuten dem ende entegen neigte, hatten sich beide teams wohl bereits mit einer verlängerung abgefunden. auch ich. doch in diesem moment fasste sich paquito ein herz, trat aus 22 meter gegen den ball und schoss den fcl ins cupfinale. sensationell!!!

daten

FC Zürich – Luzern 2:3 (1:0)

Hardturm. – 10 600 Zuschauer. – SR Circhetta. – Tore: 45. Abdi 1:0. 56. Fabian Lustenberger 1:1. 72. César (Foulpenalty) 2:1. 77. Lustrinelli 2:2. 92. Paquito 2:3.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Von Bergen, Schneider; Abdi, Margairaz, Inler, César; Eudis, Raffael.

Luzern: Zibung; Diethelm, Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Lambert (74. Makanaki), Cantaluppi, Fabian Lustenberger, Paquito; Bader (74. Lustrinelli), Tchouga.

Bemerkungen: FCZ ohne Dzemaili (verletzt/gesperrt), Alphonse, Stanic (beide verletzt), Rochat (Trainingsrückstand), Luzern ohne Seoane, Righetti (beide verletzt). 58. Pfostenschuss von Inler. 82. Zibung lenkt Schuss von Margairaz an die Lattte. Verwarnungen: 33. Fabian Lustenberger, 40. Margairaz, 60. Mettomo (alle Foul).

[quelle: tagesanzeiger]