[…] Da heisst es immer, viele Journalisten würden sich gegen Online-Journalismus sperren, weil sie Angst vor Bedeutungsverlust hätten. Quatsch! Viele Journalisten sperren sich gegen Online-Journalismus, weil sie die Kraft des Gedruckten lieben, das Gewichten, das Gestalten. Sie lieben ein Wertpapier: die Zeitung.
der kommentar von christof moser in «der sonntag» zur entscheidung der nzz, print- und online-redaktion zusammenzulegen.
irgendwie liest sich das wie ein mini-pamphlet gegen die online-zeitung an sich. man hat fast das gefühl, der schreiber hätte angst, dass man ihm seine gedruckte zeitung wegnehmen möchte. ich dagegen glaube, dass wir online und print noch lange in (mehr oder weniger) friedlicher koexistenz erleben werden. dass man bei der nzz nun die redaktionen zusammengelegt hat, macht vor allem hinsichtlich der bald zu erwartenden paywall sinn. schliesslich erwartet ein zahlender kunde bestimmt mehr, denn ein gratis durchsurfender nutzer. während ein blättchen wie 20min online ihre kundschaft mit ein paar lustigen videos bei der stange halten kann, erwartet man vom zürcher urgestein des qualitätsjournalismus› multimediale hintergrundinformationen in höchster güte. man darf gespannt sein, wie die nzz diesen erwartungen gerecht zu werden versucht.