fc st.gallen – fc luzern 3:1

das wetter zeigte sich von seiner besten, sehr apriligen seite. als ich in st.gallen ankam, regnete es, später schien auf einmal wieder die sonne, die dann wenig später sogar durch schneefall abgelöst wurde. das geschehen auf dem platz passte dazu: von anfang gings in der afg-arena rund. und doch: der fokus lag nicht auf dem fussballspiel. viel interessanter war zumindest zu beginn, wie der st.galler espenblock jegliche art von anfeuerungsrufen unterband. weil man in st.gallen aufgrund von pyroaktionen ein choreoverbot einführte, kam der ganze fanblock in schwarzer kleidung. auch die luzerner fans zeigten, was sie von einer solchen bevormundung hielten. nichts natürlich. weil grosse plakate nicht ins stadion gebracht werden durften, transportierten die luzerner die buchstaben ihres spruchbandes eben einzeln. nur ein idiot verhängt ein choreoverbot las man auf dem zusammen geklebten transparent. wohl wahr.

doch fussball wurde ja auch noch gespielt. in den ersten zehn minuten zeigten die gäste aus luzern gleich einmal, dass sie nicht für ein unentschieden in die ostschweiz gefahren waren. vorne ergaben sich chancen und hinten stand man offen wie das sprichwörtliche scheunentor. warum nelson ferreira seine schussgelegenheit alleine vor vailati nicht wahrnahm wird ganz bestimmt sein geheimnis bleiben. so war es dann st.gallens jungstar nico abegglen, der in der 19. minute die luzerner nummer 18 zum ersten mal bezwang. nur acht minuten später kassierte könig das zweite tor. wieder war er von seiner verteidigung brutal im stich gelassen worden. weil cristian ianu kurz vor der pause noch der anschlusstreffer gelang und weil man auf luzerner seite die gesamte erste hälfte über immer wieder zu chancen kam, mochten die blauweissen das spiel noch längst nicht abschreiben.

in der zweiten hälfte kam dann alles anders. die luzerner liessen kampfgeist und entschlossenheit vermissen, zeigten keine spur an kreativität. so wird es schwer, den vierten platz bis zum ende der saison zu behalten. die st.galler operierten weiter mit langen bällen. bereits in der 66. minute sorgte merenda für die entscheidung. das 3:1 sollte das endresultat sein. und ab der 71. minute machte dann auch der espenblock wieder stimmung.

daten

St. Gallen – Luzern 3:1 (2:1)

AFG-Arena. – 12’005 Zuschauer. – SR Grossen. – Tore: 19. Abegglen 1:0. 27. Abegglen 2:0. 42. Ianu 2:1. 66. Merenda 3:1.

St. Gallen: Vailati; Zellweger, Imhof, Schenkel, Fernando; Nushi, Fabian Frei, Moreno Costanzo, Ze Vitor (67. Modou); Abegglen (82. Owona), Merenda (87. Winter).

Luzern: König; Zverotic, Veskovac, Wiss, Claudio Lustenberger (86. Lambert); Renggli, Kukeli; Ferreira (63. Paiva), Hakan Yakin, Chiumiento (82. Siegrist); Ianu.

Bemerkungen: St. Gallen ohne Michael Lang (gesperrt) sowie Haas, Frick, Muntwiler, Knöpfel und Ciccone (alle verletzt), Luzern ohne Frimpong (verletzt). Verwarnungen: 51. Veskovac (Unsportlichkeit). 86. Lambert (Foul). 91. Costanzo (Foul).