blue balls festival – die reprise

vor knapp einer woche ging in luzern das blue balls festival 2006 zuende. einmal mehr erlebte luzern nicht nur hochklassige musicgäste aus aller welt, sondern auch wahre volksfeststimmung rund um die pitoreske arena des luzerner seebeckens. ich sah mir billy idol und tracy chapman im kkl an. auch sonst war ich mehrmals am festival, schlenderte durch die vielen leute und genoss die meiner meinung nach schönste woche im luzerner jahr. auch das kulinarische kam nicht zu kurz, schliesslich konnte man wählen zwischen gerichten aus mexico, indien, afrika (genauer war das nicht spezifiziert, leider), kambodscha, japan, china, thailand, pakistan und natürlich der schweiz. besonders die leckeren suya-spiesschen aus afrika sind für fleischfresser wirklich empfehlenswert.

es wurde ja viel diskutiert, über die ticketpreise, das depotsystem, die getränkepreise und natürlich über den festivalpin. meine meinung ist klar und deutlich: wer qualität will, soll dafür bezahlen. klar sind 95 franken für ein concert sehr viel, aber wo sonst konnte man tracy chapman in fast schon familiärer atmosphäre erleben? eben! das depotsystem hat sich auch sehr gut bewährt, schliesslich lag für einen solchen grossanlass extrem wenig abfall rum. klar nervt es, dass man teilweise sogar auf teller und gabel je zwei franken depot bezahlen muss. aber der witz daran ist ja gerade, dass man eben alles wieder geordnet zurückgibt und dann auch das zuvor bezahlte geld zurückerhält. ein mehrwegsystem, wie es im getränkebereich von vielen (auch der stadt luzern) gefordert wird, macht nicht wirklich sinn. die becher müssten dann ja dauernd abgewaschen werden, was nicht nur mehrkosten verursachen würde, sondern auch umweltschutztechnisch nicht wirklich sinnvoll wäre. für einen halben liter cola bezahlte man fünf franken, dazu noch zwei franken depot. dieser preis liegt sogar noch unter dem normalen restaurantpreis für einen halben liter, ich verstehe also nicht, was der lärm soll. dann zum leidigsten blue balls thema überhaupt: der festival-pin. für 30 franken verleiht er dem träger zutritt zu sämtlichen outdoor-concerts, die vor dem kkl, vor dem schweizerhof und beim pavillon stattfinden. draussen wird jeweils von 18 uhr bis 22 uhr musiziert, es war also locker möglich, sich drei verschiedene auftritte anzusehen. und das über eine woche lang. da sind 30 franken wirklich nicht zu viel, selbst wenn man nur einen abend hingeht. wer nur schnell ein bier zwitschern will, der soll das entweder irgendwo anders tun. die vielen leute, die sich dieses jahr keinen pin gekauft haben und sogar noch getränke von zuhause mitgenommen haben, schaden dem tollen festival. es war dann auch organisator urs leierer, der in der nlz verlauten liess, dass man sich bezüglich dem pinverkauf wohl einiges durch den kopf gehen lassen müsse. es wäre schade, wenn man dieses geniale festival irgendwann nicht mehr durchführen könnte, nur weil gewisse leute so schmarotzerisch unterwegs sind.

bilder vom blue balls festival
offizielle bilder vom blue balls festival