ferien und ferien

das schöne an social communities wie facebook ist ja bekanntlich, dass man immer über die geschehnisse im leben seiner freunde bescheid weiss. und das ist meist auch gleich das unschöne daran. jedenfalls häufen sich aktuell die ferienbilder. kein wunder, ist ja sommer. andererseits frage ich mich dann auch gleich immer: wieso geht jemand (der weder kinder hat, noch lehrer ist) gerade im sommer in die ferien ins ausland? dann, wenn wir hier 30° und strahlenden sonnenschein haben? ok, nicht immer, ab und zu stürmt’s ja auch. zugegebenermassen regnet’s im sommer in der schweiz ja mehr als im winter. trotzdem. ein lauer sommerabend am fluss, am see oder auch in der stadt hat doch was für sich.

wenn ich die leute jeweils nach ihrer destination frage, bekomme ich mit beängstigender häufigkeit die antwortmallorca zu hören. ganz wichtig: mit ausgesprochenen l, ohne auch nur einen hauch spanischen einflusses. gut, spanisch muss man da ja auch nicht können, wenn das servierpersonal und die anderen touristen allesamt deutsch sprechen. immer wieder hört man ja, dass eben die insel so schön sei. aber wenn ich dann auf facebook über die fotos stolpere, sieht man da nur in ausnahmefällen, vielleicht neben dem camarero und der bikinitragenden kollegin irgendeinen landstrich durchleuchten.

natürlich: jedem das seine. wenn alle welt nach mallorca fährt, hat’s hier mehr platz in den gartenbeizen. was mich aber dann wirklich ein wenig erschreckt hat, ist dieses bild.

ein pool, eine aus künstlich ausschauendem stein gebaute brücke, ein paar andere touristen und dahinter die sich erhebenden fassaden eines hotelkastens der übelsten sorte. mich erinnert das an hühner in batteriehaltung. wenn das die aussicht ist, warum dann in die ferien fahren? kein strand, keine palme, kein mai tai, ja nicht mal die bikinitragende kollegin ist mit drauf. und die sonne geht auch nicht gerade unter. für mich ein horror und gleichzeitig der beweis dafür, dass es wohl eben ferienund ferien gibt. jeder erlebt sie anders, jedem gefällt etwas anderes und jeder stellt davon etwas anderes auf facebook. ich zum beispiel: nichts.