die erlebnisse des kleinen franzeli während des zweiten weltkriegs

[…] Schon in der ersten Klasse wuste ich von jedem, welcher Partei er angehörte.

Von der Kanzlei musste ich regelmässig verschiedenen Leuten Briefe bringen. Damals hat man diese Mitteilungen in der eigenen Gemeinde nicht durch den Briefträger verteilen lassen. Der Weg zum Bürger war gleich weit, wie der Weg zur Post. Also hat man und konnte noch das Porto sparen. Wichtige Briefe brachte mein Vater meistens am Sonntag und verband dies mit einem Familienspaziergang. Dann gab es oft ein Zobig und es wurde politisiert. Mein Vater redete gerne mit den Bürgern persönlich und diese schätzten das ganz offensichtlich. Manches Problem konnte so viel einfacher gelöst werden. Ich spürte dann sofort, ob mein Vater mit einem Roten oder einem Schwarzen sprach. Es war eine spannende und interessante Zeit Ich hörte gern den Männern zu. Die Frauen redeten nur vom «Lismen und von den Hühnern, die den Mauser hatten.»

In der Schweiz existierte damals das Frauenstimmrecht noch nicht. Die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau war klar gegliedert. Ganz vereinzelt gab es Frauen, bei denen man genau wusste, dass sie dem Manne den Tarif durchgaben. Diese nahm man aber aus eidgenössischer Ueberzeugung nicht ernst. Man hatte höchstens mit dem Ehemann etwas Erbarmen.

allfällige fehler im text sind beim abtippen meinerseits entstanden. 😉 diese kleine büchlein stammt von einem mann aus meiner gemeinde, spiegelt jedoch die situation für viele landgmeinden in luzern um diese zeit wieder. sobald ich weiss, wo und zu welchem preis man es erstehen kann, werde ich das hier posten.

valkyrie – walküre

graf von stauffenberg (tom cruise) sieht ein, dass hitlers pläne deutschland ins verderben stürzen. um das zu verhindern sieht er nur noch eine möglichkeit: hitler muss sterben. der putsch wird minutiös geplant, bei der ausführung treten dann aber doch einige probleme auf. das schlimmste davon: hitler übersteht das attentat nahezu unversehrt, was eine machtübernahme für die führer-untreuen praktisch unmöglich macht.

ich kenne die geschichte nicht gut genug, um zu beurteilen, wie nahe der film an der wahrheit bleibt. allerdings ist es offensichtlich, dass stauffenbergs figur in eine unumstrittene heldenposition gerückt wird. sein vorleben bleibt unbeleuchtet. ebenso unklar bleibt, wie «sein» deutschland nach einem geglückten putsch hätte aussehen sollen. störend fand ich zudem, dass im film im hintergrund deutsch gesprochen wird, obwohl alle protagonisten immer englisch sprechen. alles in allem ein missglückter versuch stauffenberg als helden darzustellen.

der historiker ian kershaw auf nzz.ch

triengens rolle im zweiten weltkrieg

spricht man in der region um triengen mit alten menschen, ist die rede immer wieder von den sogenannten «internierten». gestern lief in der sendung aktuell von tele tell ein kurzer beitrag zu diesem thema. über 100 sogenannte spahis fanden in triengen eine unterkunft. darunter auch zwei dunkelhäutige algerier. auch sf hat vor ein paar tagen einen film zu dieser aus heutiger perspektive so unwirklichen geschichte gezeigt. der dokumentarfilm von simon koller trägt den titel fremde freunde – die fast vergessenen internierten von triengen den habe ich leider verpasst. wenn jemand eine aufnahme davon hat, wäre ich froh um eine kopie.

tele tell video
baz bericht zum film auf sf
trailer zum film fremde freunde