busse für unfairen wm-final an spanien?

ok, die holländer werden auch gebüsst, was bei deren gehacke ja auch kein wunder ist. aber die spanier spielten, abgesehen natürlich von iniestas tätlichkeit, doch weitgehend fair. überhaupt galten sie als fairste mannschaft des turniers – bis zum final.

nzz online

spanien – der richtige weltmeister 2010

in einem pub in le mans konnte ich dann gestern doch noch live nach südafrika blicken. wie in jedem spiel der spanier stand die halbe mannschaft barças auf dem feld, was sich auch in der spielart äusserte. dass schlussendlich ausgerechnet iniesta den treffer markierte, passte perfekt seiner mit der turnierdauer stetig ansteigenden form. das spiel hätte natürlich auch auf die andere seite kippen können. nur schon aufgrund der äusserst brutal geführten anfangsphase, in der schiedsrichter webb mindestens eine rote karte hätte zeigen müssen, wäre holland für mich der falsche weltmeister gewesen. die beste mannschaft des turniers hat gewonnen.

sf

vuvuzela

endlich ist sie da, die mini-vuvuzela zum ins-public-viewing-schmuggeln…

die zukunft des schiedsrichterseins

wir schreiben das jahr 2010. bei der fussballweltmeisterschaft in südafrika wird modernste technik eingesetzt. zu uns flimmert das bild in bester hd-qualität. abgesehen davon, dass sich einige von uns ob dem vuvuzela-getröte erzürnen gibt es – rein übertragungstechnisch – nichts auszusetzen. einige fernsehanstalten gehen sogar dazu über, spielsituationen in 3d darzustellen, um darzulegen wer was gesehen hat. eine logische entwicklung, wenn man beobachtet, was sich in den letzten jahren in der unterhaltungselektronik getan hat. meine digicam beispielsweise, löst im entsprechenden modus erst dann aus, wenn alle personen auf dem bild lachen.


klares tor von frank lampard – nicht gegeben

umso erstaunlicher ist es dagegen, welche technologie den vier leuten vom schiedsrichtergespann zur verfügung steht. abgesehen von einem headset – wow! – müssen sie sich völlig auf ihre augen und ohren verlassen. während wir also gestern schon im tv-livebild sahen, dass der ball beim achtelfinale deutschland gegen england deutlich hinter der linie war, hatte das der linienrichter fatalerweise nicht gesehen. natürlich hat die deutsche mannschaft danach noch weitere tore erzielt, die einen allfälligen ausgleichstreffer der engländer «bedeutungslos» gemacht hätte. dennoch wäre ein unentschieden zur pause eine völlig andere ausgangslage gewesen. am abend konnte ich mich dann nicht wirklich über den ersten treffer von tevez freuen, weil der aus überdeutlicher abseitspositon erzielt wurde. auch hier folgten weitere goals, trotzdem war die situation für mexico sehr unglücklich.


klare abseitsposition von tevez – nicht gepfiffen

ich bin der meinung, dass es an dieser wm schon viele sehr gute schiedsrichterleistungen gegeben hat. ich sage gerne nochmals, dass auch jene vom schweiz-chile-spiel ok war, abgesehen von einer etwas gar kleinlichen art zu pfeifen. doch man muss einfach einsehen, dass die schiedsrichter nur eine einzige chance haben, die situation richtig zu sehen. das hat gestern in zwei spielen je ein mal zu sehr entscheidenden fehlern geführt. das wäre mit einfachen mitteln zu verhindern gewesen. seit jahren sträubt sic die fifa – allen voran sepp blatter – gegen den videobeweis. seit gestern ist allen fussballfans klar: es führt kein weg daran vorbei. die moderne tv-technik lässt die an sich sehr gut urteilenden referees dermassen schlecht aussehen, dass nur schon das ein argument für die einführung aktueller technik ist. ich denke, gestern hätten sich auch die fans deutschlands und argentiniens nicht beschwert, wenn die erwähnten entscheidungen aufgrund des videobeweises anders ausgefallen wären.

immer wenn man mit gegnern eben dieses videobeweises diskutiert, wird der grosse zeitaufwand für das konsultieren des videos als gegenargument geführt. dabei ist es ja jetzt bereits so, dass an der linie ein vierter offizieller zur verfügung steht. der ersatzschiedsrichter könnte ohne probleme bei strittigen szenen auf einen kleinen tv-screen blicken und dem schiedsrichter die korrekte sicht der lage mitteilen. ganz ohne zeitverzögerung. denn anders als im eishockey bringt im fussball der mann am screen die gleiche qualifikation mit wie der hauptschiedsrichter. zunächst müsste festgelegt werden, welche szenen überhaupt durch die sichtung von videomaterial bewertet werden sollen. aus meiner sicht sind das tore, offsides, allfällige fouls im strafraum und tätlichkeiten.

ich bin ja mal gespannt ob sich da endlich was tut…

gedanken nach dem wm-aus gegen honduras

die fifa-weltnummer 24 ist gegen die nummer 38 ausgeschieden. ok, nicht nur die schweiz, auch honduras darf die rückreise von der wm 2010 in südafrika antreten. aber dennoch ist es erstaunlich, wie harmlos man gegen diese mannschaft aufgetreten ist. doch spätestens seit der niederlage gegen luxembourg in der qualifikation für diese weltmeisterschaft weiss man, dass die schweiz vor allem gegen die vermeintlich kleinen fussballnationen die grössten probleme hat. italien war dann auch der einzige testspielgegner, dem man halbwegs paroli bieten konnte. am turnier in südafrika hat man zwar europameister spanien bezwungen, gegen die beiden anderen teams wurde der schweizr nati dann aber die viel zu defensive grundausrichtung zum verhängnis. die schweizer nati unter hitzfeld ist eine mannschaft, die nur reagiert, nie selber agiert. die kreativabteilung sitzt in der peson von hakan yakin auf der bank. als er eingewechselt wird, zeigt er eine ansprechende leistung und holt viele freistösse heraus, die er auch gescickt in die richtige richtung schiesst. pirmin schwegler, der für seine passsicherheit bekannt ist, sitzt alle 3 spiele auf der bank während benjamin huggel spielt. gerade gestern hat letzterer einen besonders schwachen tag eingezogen, trotzdem spielte er durch.

für mich ist klar: frei, huggel, nkufo müssen gehen. das wichtigste aber: ottmar hitzfeld soll seinen posten räumen. es ist vor allem seine taktik, die an dieser wm für das aus in der vorrunde verantwortlich war. obwohl er wusste, dass man gegen honduras mit zwei toren unterschied gewinnen musste, liess er seine elf viel zu defensiv starten. das war nicht nur mutlos, sondern einfach falsch und sorgte in der konsequenz für ein erst in der zweiten halbzeit langsam aufkeimendes offensivspiel. ich würde mir für die zukunft einen mann wie marcel koller an der linie wünschen.

hier noch die tabelle, wie ich sie vor der wm 2010 getippt habe…

und so ist’s gekommen:

gedanken vor dem spiel gegen honduras

der gute ottmar hat vor dem chile-spiel (oh wunder!) meine tipps missachtet und eine defensive elf auf den platz geschickt. das «experiment» mit frei war ein flop, er war eine halbe stunde lang unsichtbar. heute muss auch der letzte hitzfeld-fan einsehen: nur die offensive kann’s richten. der sieg gegen honduras muss her.

mein rezept ist noch immer daselbe: einen defensiven mittelfeldspieler durch schwegler ersetzen, der offensiv mehr zu bieten hat. die aufstellung würde ich als relativ klassisches 4-4-2 sehen, mit zweiechten stürmern. das heisst auch, dass derdiyok und nkufo nebeneinander und nicht hintereinander spielen würden. liegt man in der pause bereits vorne, würde ich mit der einwechslung von yakin bis zur 65. minute warten, wenn nicht, sollte er gleich nach der pause auflaufen. so, jetzt muss der ottmar nur noch folgen. 😉

hopp schwiiz.

gedanken nach dem spiel

gestern vormittag war die fussballfanwelt in der schweiz noch in ordnung. vor dem spanien-spiel traute sich kaum jemand mit dem rotweissen shirt zur arbeit, gestern waren’s bei uns locker sieben stück. dann das: der schiedsrichter zerstört die leistung der schweizer mannschaft. doch halt: wann genau hat der schiedsrichter ein tor geschossen? seien wir ehrlich: trotz allem gejammere muss man doch zugeben, dass behramis hand dort oben und dort hinten (zwei mal) nichts zu suchen hat. es ist ganz klar eine bewegung in richtung kopf des gegenspielers erkennbar, auch wenn dieser dann seine schauspielerischen möglichkeiten gekonnt einsetzt. in meinen augen kann man diese rote karte geben. ansonsten hat der schiri das spiel tatsächlich verpfiffen, was aber kein grund für die schweizer niederlage war.

falsch war sicher die aufstellung der schweizer, wobei das im nachhinein sehr einfach zu sagen ist. man war viel zu defensiv, hatte bis zum ausschluss behramis keine einzige sehenswerte offensivaktion. auch hitzfelds wechsel waren viel zu konservativ. insbesondere der stürmer-für-stürmer tausch bei der einwechslung von bunjaku war falsch. besser hätte man alles auf eine karte gesetzt und entweder huggel oder inler durch yakin ersetzt. so muss man sich nicht wundern, wenn man am ende mit hängenden köpfen vom feld trottet. während der ganzen spieldauer hatte die schweiz genau eine einzige torchance, die von derdiyok versiebt wurde.

gegen honduras muss man gewinnen. ich hoffe, die aufstellung und die motivation für diesen sieg werden stimmen…

hopp schwiiz!

regeländerung an der wm 2010

früher war es so, dass der schiedsrichter gleich nach einem foul oder einem handspiel pfiff. darauf folgte dann ein freistoss für die gegnerische mannschaft. an der weltmeisterschaft 2010 in südafrika gilt nun die neue regel: nach einem handspiel wird der spieler gefragt, ob er tatsächlich mit der hand am ball war. wie man im video sieht, sind die spieler bei solchen fragen sehr ehrlich, was den schiedsrichtern natürlich hilft.

gedanken (zwei tage) nach dem spiel

so schlecht ist das doch gar nicht gelaufen gegen diese spanier. 😉 es war tatsächlich so, dass die abwesenheit von alex frei für die mannschaft befreiende wirkung hatte. und diego benaglio hatte – wie gewünscht – seinen besten tag, seit er in der nati spielt. defensiv ging jeder für jeden, wie das schon der juniortrainer seinen schützlingen beizubringen versucht. nur so hat man gegen einen technisch übermächtigen gegner auch nur den hauch einer chance. und ja, nur ein hauch fehlte und xabi alonsos knaller wäre via latte im tor gelandet. doch an diesem tag war den schweizern auch noch das glück hold. wenn also alles genau so zusammenpasst, schlägt mal auch mal einen europameister, der in durchaus passabler form auftritt.

das experiment, derdiyok relativ defensiv spielen zu lassen ist gelungen. dennoch hätte ich lieber pirmin schwegler gesehen, der defensiv robust ist und offensiv kluge pässe schlagne kann. doch hitzfeld hat für das zweite spiel wohl keine lust etwas umzustellen. veständlich.

hinten wird mit von bergen ein vielfach flexiblerer innenverteidiger spielen, als dies mit senderos der fall wäre. für mich ein vorteil. ich hoffe, dass weiterhin auf frei verzichtet wird. der ebenfalls angeschlagene behrami könnte hingegen eine valabla alternative auf der aussenbahn sein.

auch wenn chile auf der fifa weltrangliste nur sechs plätze vor der schweiz (24) liegt, wird das spiel wohl nicht einfacher als jenes gegen die zweitplatzierten spanier. der sieg gegen die europameister wird als der grösste erfolg der schweizer nati seit jahrzehnten in die geschichte eingehen. bleibt zu hoffen, dass die spieler dennoch am boden bleiben und gewissenhaft weiterarbeiten. dann bleibt weiterhin alles möglich.

hopp schwiiz!

gedanken vor dem spiel gegen europameister spanien

eins vornewg: ich bin froh, spielt alex frei nicht. nicht falsch verstehen, ich war einst ein grosser fan von ihm. inzwischen bin ich davon überzeugt, dass ihm der spass am fussballspielen abhanden gekommen ist. er will nur noch spielen, weil er schon fast krankhaft ehrgeizig ist. richtig wäre es gewesen, einen verletzten spieler wie ihn zuhause zu lassen.

heute erreichen mich mehrere mails mit dem gleichen anhang. der titel: «unsere einzige chance heute…» drüben bei rouge gibt’s das zugehörige bild. erstens ist das bild lange bekannt und zweitens, so glaube ich, gibt es das schon noch andere möglichkeiten den übermächtigen gegner zu schlagen.

natürlich ist spanien überlegen europameister geworden. natürlich konnte unsere nati unter ottmar hitzfeld bis jetzt noch nie vollständig überzeugen. deswegen aber gleich sämtliche hoffnungen zu begraben wäre doch schade. wie man beim spiel italien gegen paraguay gesehen hat, müssen auch haushohe favoriten ihre tore erst einmal schiessen. und die usa haben gegen die engländer gezeigt, dass man mit einsatzwillen und motivation viel erreichen kann. kommt dazu, dass unser kader gar nicht so schlecht ist. man muss sich bloss mal anschauen, wo unsere spieler unter vertrag stehen. einige gelten auch bei richtig guten clubs als echte teamstützen. da darf man auch in der nati einiges erwarten, finde ich. natürlich fehlt leider der quirlige behrami. aber vielleicht hat ja barnetta (endlich mal wieder) einen richtig guten tag. vielleicht spielt schwegler, der talentierteste mann im zentralen mittelfeld, bekannt für präzise und schlaue pässe. vielleicht zeigt uns nkufo seine knipserqualitäten. vielleicht hält benaglio einfach alles, was aufs tor kommt.

auch wenn die nzz von der schwierigsten aller aufgaben spricht: sie ist nicht unlösbar.

hopp schwiiz!