der davos man ist tot

12 jahre in folge hat bruce nussbaum vom business week magazin am wef in davos teilgenommen. dieses jahr bleibt er zuhause. in seinem artikel erklärt er, weshalb der davos man eben nichts mehr zu sagen hat. schön, das wenigstens ein paar journalisten ihre lehren aus den beiden krisenjahren gezogen zu haben scheinen. die mehrheit scheint mir aber bereits längst wieder in die der-markt-regelt-das-schon-gläubigkeit verfallen zu sein. und ja, wenn’s der markt mal nicht regelt, schiesst der staat dann eben die milliarden gleich im dutzend ein.

[…] The Great Recession of the past two years is revealing that globalization, the economic ideology of Davos Man, was never more than a gloss over nascent nationalism. In the end, it is the nation-state and the local taxpayer that is saving the banks and businesses run by Davos Man from total destruction. The Great Recession is also showing that Chicago-School efficient market theory is as false an economic belief system for the global economy as it is for national policy. While globalization has clearly improved the lives of millions of Chinese, we can now see that it has also led to the immiseration of millions of middle class and poor Americans. The theory that efficient markets within a free trade system would benefit ALL participants is now proven wrong. […]

Alas, it’s too late. I went to the World Economic Forum for 12 years. I enjoyed the networking, the learning and the partying. But I won’t be going back to Davos next week. Davos Man has nothing left to say.

quelle: bruce nussbaum in der businessweek

wer will den blocher?

langsam könnte er einem leid tun. (mit betonung auf könnte) in den bundesrat wählen wollten in die parlamentarier nicht. nun wird die svp aber nicht müde für «ihren besten mann» einen neuen posten zu finden. er sei ja so wahnsinnig kompetent, den text kennen wir ja schon. selbst die nzz muss ob einer solchen ämtlisucht ein wenig grinsen und nennt blochers internetformat tele blocher abschätzig «stubenfernsehen». dort will c.b. dann auch stellung zu dieser geschichte nehmen. ich habe ja echt keine ahnung, ob kaspar villiger der richtige mann für den ubs verwaltungsratspräsidentenstuhl ist. aber nur schon aufgrund seines verhaltens könnte ich den chrigi ausschliessen. die ubs braucht nun kaum einen solchen polteri, sondern jemand, der auch in einer krisensituation überlegte entscheide fällen kann. sowas traue ich dem milliardär einfach nicht zu. ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, falls er sich tatsächlich für eine kampfwahl zur verfügung stellt, zum verwaltungsratspräsidenten der ubs gewählt würde.

und dann heisst es wieder: wer will den blocher?

fioravanti tris oder: autobauer in der krise

es gibt wohl kaum ein auto, das die zeichen der automobilen krise besser darstellen kann. der fioravanti tris wurde schon vor 9 jahren am genfer salon gezeigt. ab nächsten donnerstag wird es wieder in genf zu sehen sein. das liegt aber nicht daran, dass der spezialist für prototypen keine spektakulären ideen mehr hätte. schon durch die ebenfalls am salon anstehende präsentation des lf1 – eine art strassen-formel-1-wagen – beweist man da nämlich das gegenteil. das concept car tris zeichnet sich durch die verwendung von wiederverwertbaren ebenso aus, wie durch einen voraussichtlich überaus simplen produktionsprozess. das sieht man dem kompakten italiener auch an: alle drei türen sind identisch und auch die leuchteneinheiten sind vorne und hinten in den gleichen gehäusen untergebracht. dass ein solches konzept nicht zu einem optischen wunderauto führt ist klar. die idee ist aber wohl aktueller denn je. ein solches fahrzeug spart nicht nur dem käufer, sondern schon dem hersteller kosten. ob wir den tris also schon bald in serie sehen? das würde dann bestimmt auch die zukunft von fioravanti sichern…