als bekannt wurde, dass die band in sursee spielen würde, konnte ich es zunächst kaum glauben. doch im rahmen der konzertreihe summersound sursee finden ja auch noch anastacia, zz top, bob dylan und james blunt den weg ins luzerner provinzstädchen.
jared leto liess die sonnenbrille etwas länger auf, er mochte sich wohl die nicht wirklich volle stadthalle nicht sofort zu gemüte führen. erst um 21:20 betraten die jungs die bühne, starallüren par excellence. doch das ist wohl genau das, was die band unter anderem ausmacht: man versucht gar nicht irgendwie schlicht, nett oder passend zu sein. der süsse jordan von willkommen im leben ist längst vergessen, der laut schreiende jared hat ihn ersetzt. zu beginn war auch der sound vor allem laut, mit der zeit kriegte dann aber auch der mann an den reglern seine arbeit in den griff. leto kümmerte sich derweil um das publikum, das vor dem konzert noch aufgefordert worden war, die (teureren) sitzplätze zu verlassen und auf die zentrale stehfläche zu kommen. dem seltsamen aufruf des speakers folgte aber niemand. im gegensatz zum konzert in basel war der leadsänger etwas freundlicher zu seinen gästen. trotzdem blieb er aber der rocker, den er so gerne mimt. er ist eben gerade nicht der nette typ von nebenan, den jede frau ab 50 gerne als schwiegersohn hätte. er gibt sich gar keine mühe, irgendwie unprätentiös zu sein, schwelgt lieber in pathos und grossen gesten. die musik passt dazu, liefert sie doch einen heute wenig gehörten vollen sound, den man einfach überlaut hören muss.
einen ersten musikalischen höhepunkt erreichte das konzert mit dem song this is war. dessen kriegsverherrlichender anfang mündet nach eienm rockigen zwischenteil in ein versöhnliches, friedliches und damit auch klanglich harmonisches ende. abgeschlossen wurde der gig mit kings and queens, dem besten song von 30 seconds to mars.
unschön war, dass man am ende alle besucher über die gleiche schmale treppe zum ausgang hin zwang. da sollte für andere konzerte dringend eine zweite möglichkeit zum verlassen der stehfläche eingerichtet bzw. geöffnet werden.