tja, manchmal spielt man gut und wird schlecht belohnt… und manchmal passiert das genaue gegenteil. vor allem in der ersten hälfte lief im schweizer spiel praktisch gar nichts zusammen. nur weil auch die portugiesen mit abstimmungsproblemen zu kämpfen hatten, konnte wohl ein rückstand verhindert werden. es wäre sogar die führung drin gelegen. barnetta-ersatz vonlanthen erwischte einen besonders schwachen tag und machte mit dem übermotivierten magnin die linke zur schweizer loser seite. weit besser klappte es rechts mit lichtsteiner und behrami. im sturm hing derdiyok völlig in der luft, blieb jedoch mangels alternativen im spiel. hinten hielt zuberbühler das tor rein. generell wurde immer quer gespielt, der mut zum risikopass war nicht vorhanden. doch durch dieses sicherheitsspiel brachte man den gegner immer wieder ins spiel, weil der ball irgendwann beim vielleicht siebzehnten pass im mittelfeld verlorgen ging.
nach der pause ging es im ähnlichen stil weiter, erst mit der einwechslung von barnetta kam power ins schweizer spiel. sofort merkte man: auch das publikum glaubte mit seiner hereinnahme wieder an den sieg. nur sechs minuten nach diesem wechsel erzielte hakan yakin für die schweiz das so ersehnte führungstor. auch die portugiesen kamen zu chancen, gingen jedoch ziemlich sorglos damit um. ein klarer foulpenalty machte den ersten schweizer sieg an einer fussball europameisterschaft perfekt. der schütze: hakan yakin. endlich schien das in den gruppenspielen gegen tschechien und die türkei durch abwesenheit glänzende glück sich zu zeigen. schliesslich sang neben mir ein deutscher portugalfan das «köbi-national-lied» mit. ja, am ende waren dann irgendwie alle glücklich, die portugiesen als gruppensieger, die schweizer mit ihrem ersten sieg und köbi kuhn mit der leistung des teams in seinem letzten spiel als trainer. dass diese objektiv betrachtet gar nicht sonderlich gut war, wird man in anbetracht des resultats bald schon wieder vergessen haben…
daten
Schweiz – Portugal 2:0 (0:0)
St.-Jakob-Park. – 39’730 Zuschauer (ausverkauft). – Schiedsrichter Plautz (Österreich). – Tore: 71. Hakan Yakin 1:0. 83. Hakan Yakin (Foulpenalty) 2:0.
Schweiz: Zuberbühler; Lichtsteiner (83. Grichting), Müller, Senderos, Magnin; Fernandes, Inler; Behrami, Vonlanthen (61. Barnetta); Yakin ( Cabanas); Derdiyok.
Portugal: Ricardo; Miguel, Pepe, Bruno Alves, Ferreira (41. Jorge Ribeiro); Fernando Meira; Nani, Miguel Veloso (71. Joao Moutinho), Raul Meireles, Quaresma; Helder Postiga (74. Hugo Almeida).
Bemerkungen: Schweiz ohne Frei und Streller (beide verletzt). Portugal ohne acht Stammspieler. Abschiedsspiel von Zuberbühler und Coach Kuhn. 18. Zuberbühler lenkt einen von Pepe abgefälschten Nani- Freistoss an Latte. 53. Nani-Schuss an den linken Aussenpfosten. 65. Inler-Schuss an linken Aussenpfosten. Verwarnungen: 27. Yakin (Reklamieren), 30. Ferreira (Foul), 37. Vonlanthen (Reklamieren), 64. Jorge Ribeiro (Foul), 78. Fernando Meira (Reklamieren), 81. Miguel (Unsportlichkeit), 81. Barnetta (Unsportlichkeit), 92. Fernandes (Foul).
[quelle: nzz online]