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jorge (cesar ramos), ein jugendlicher in den gassen mexico-citys, verdient sich sein geld in der «tourismus-branche», wie er sagt. tatsächlich überfällt er mit anderen jungen naive touristen. als seine schwester opfer eines kinderhändlers wird, zögert er keine sekunde. wohl auch weil er sich mitschuldig an ihrer entführung fühlt, riskiert er alles, um das mädchen zurückzuholen. in juarez nahe der us-amerikanischen grenze trifft er auf seiner suche auf den polizisten ray sheridan (kevin kline). was dieser im schilde führt, ist nicht ganz klar. sicher ist nur, er ist jorges einzige chance, den schleppern auch in die usa zu folgen.

der film von regisseur marco kreuzpaintner ist von einer geradezu erschreckenden realitätsnähe geprägt. es wird klar, dass sich diese vorgänge tatsächlich abspielen. nur mit dem unterschied, dass sich normalerweise kein bruder dem enormen risiko aussetzt und versucht, seine schwester zurückzuholen. der deutsche bewies bei der umsetzung trotzdem genügend gespür, dass es gar keine allzu krassen szenen brauchte, um das elend der situation passend zu beschreiben. dass kevin kline ein brillianter schauspieler ist, der sich immer wieder neu erfindet und in jeder rolle glaubwürdig erscheint, ist nichts neues. aber auch die leistung des jungen cesar ramos ist nicht zu verachten. alles in allem ein absolutes must see.