valkyrie – walküre

graf von stauffenberg (tom cruise) sieht ein, dass hitlers pläne deutschland ins verderben stürzen. um das zu verhindern sieht er nur noch eine möglichkeit: hitler muss sterben. der putsch wird minutiös geplant, bei der ausführung treten dann aber doch einige probleme auf. das schlimmste davon: hitler übersteht das attentat nahezu unversehrt, was eine machtübernahme für die führer-untreuen praktisch unmöglich macht.

ich kenne die geschichte nicht gut genug, um zu beurteilen, wie nahe der film an der wahrheit bleibt. allerdings ist es offensichtlich, dass stauffenbergs figur in eine unumstrittene heldenposition gerückt wird. sein vorleben bleibt unbeleuchtet. ebenso unklar bleibt, wie «sein» deutschland nach einem geglückten putsch hätte aussehen sollen. störend fand ich zudem, dass im film im hintergrund deutsch gesprochen wird, obwohl alle protagonisten immer englisch sprechen. alles in allem ein missglückter versuch stauffenberg als helden darzustellen.

der historiker ian kershaw auf nzz.ch

lions for lambs

es ist ziemlich schwer,lionsforlambs in ein bestimmtes filmgenre einzuordnen. grundsätzlich gibt es drei voneinander getrennte schauplätze. in afghanistan sieht man eine elite-truppe, die als teil einer neuen strategie einen strategisch wichtigen berg einnehmen soll. in washington empfängt ein aufstrebender neocon-senator (tom cruise) eine ältere journalistin (meryl streep), die ihre ideale noch nicht ganz aufgegeben hat. an einer amerikanischen uni will ein politologie-professor (robert redford) einen talentierten studenten auf den rechten weg bringen. alle drei szenerien sind lose miteinander verbunden: in der elitetruppe kämpfen ehemalige studenten des professors und die neue strategie ist dem kopf des senators entsprungen.

man braucht nur einen kurzen blick auf die darsteller zu werfen und es ist klar: dieser film kann gar nicht schlecht sein. tom cruise glänzt in seiner paraderolle als arrogantes arschloch. meryl streep zeigt auf geniale weise den gewissenskonflikt, mit dem wohl so mancher medienschaffender zu kämpfen hat: sollen ideale für mehr absatz geopfert werden? robert redford in seiner doppelrolle als regisseur und uni-prof nutzt den film als platform für seine politische haltung. michael peña glänzt einmal mehr in einer nebenrolle: voller inbrunst vertritt er sein heimatland, einfach nur, weil er teil der geschichte sein möchte. ohne überzeichnet zu wirken zeigt der film vor allem eines: die aussichtslose lage der usa im irak und in afghanistan. gewinnen werden sie dort niemals. für diese message verzeiht man redford sogar, dass er ab und zu etwas auf die tränenmasche setzt, schliesslich ist die situation für die soldaten und deren angehörige auch traurig genug.

absolut sehenswert.