yb wechselt zu naturrasen

das sollten sich die luzerner verantwortlichen für das neue stadion einmal ganz genau anschauen: weil die kosten für den kunstrasen in bern scheinbar zu hoch sind, will man im stade de suisse bald wieder auf das echte gras setzen. es wäre eine entscheidung im sinne der spieler. denn wirklich gerne spielt keiner auf kunstrasen. aus dem artikel der nzz:

Man höre und staune: Die Ersetzung des Kunstrasens durch Naturrasen scheint nur eine Frage der Zeit. «Das Traktandum steht oben in der Agenda», bestätigt Kaenzig. Plötzlich wird erzählt, dass die Rentabilität der künstlichen Unterlage gar nicht so vortrefflich ist, als «virtuelles Zeitalter» bezeichnet Kaenzig die Phase vor Jahren, als der Fifa-Präsident Joseph Blatter davon erzählte, die WM in Südafrika werde auf Kunstrasen ausgetragen.

nzz online

bruce springsteen in bern

ja, im herbst wird bruce springsteen 60. aber wenn man diesen mann auf der bühne erlebt, mag man das kaum glauben. zwischen den songs gibt es keine pausen, sofort wird wieder angezählt, one, two, three… so geht das zweidreiviertel stunden lang praktisch ohne unterbrechung. neben dem intro mit demvogellisi waren für michtheriver undworkingonadream die highlights.

thanks, boss!

hier noch die komplette playlist:
s’vogellisi
badlands
no surrender
she’s the one
outlaw pete
out in the street
working on a dream
seeds
johnny 99
atlantic city
hungry heart
i fought the law
downbound train
because the night
waitin› on a sunny day
the promised land
the river
radio nowhere
lonesome day
the rising
born to run
thunder road
hard times come again no more
bobby jean
american land
glory days
dancing in the dark
rockin› all over the world

bsc young boys – fc luzern 6:1

ach ja, fussball wurde auch noch gespielt. aber ehrlich gesagt, habe ich nun wirklich gar keine lust auf dieses spiel einzugehen. nicht, weil wir verloren haben, sondern weil jetzt der fokus einfach dieser protectas-geschichte bleiben sollte. so etwas darf nirgends passieren, am allerwenigsten aber in der schweiz. ein land, dass die meinungsäusserungsfreiheit so sehr in den vordergrund stellt, muss sich sorgen machen, wenn ein transparent an einem fussballmatch von einer privaten sicherheitsfirma entfernt werden soll. dass diese dann noch mit gewalt gegen unbeteiligte vorgeht, setzt dem ganzen die hässliche krone auf.

kurz: luzern hatte anfangs ein paar chancen, traf das tor aber nicht. in der folge war nur noch yb am spielen und treffen. 2:0 zur pause, wenig später 4:0, obwohl der fcl wieder leicht am aufkommen war. immerhin sorgte yb-leihspieler joetex frimpong für den gnadentreffer. am schluss kassierte man nochmals zwei tore und war damit nicht einmal schlecht bedient.

daten

Young Boys – Luzern 6:1 (2:0). Stade de Suisse. – 19’071 Zuschauer. – Schiedsrichter: Rogalla. – Tore: 12. Varela 1:0. 33. Yapi 2:0. 51. Häberli 3:0. 58. Hochstrasser 4:0. 72. Frimpong 4:1. 89. Schneuwly 5:1. 91. Doumbia 6:1. –

Young Boys: Wölfli; Portillo, Baykal, Affolter; Christian Schwegler, Hochstrasser, Yapi, Raimondi; Degen (67. Doumbia), Häberli (67. Schneuwly), Varela (84. Eudis). –

Luzern: Zibung; Lambert, Roland Schwegler, Seoane, Bertin; Zverotic, Renggli (63. Gajic), Veskovac, Chiumiento (63. Paiva); Ravasi (72. Pacar), Frimpong. –

Bemerkungen: YB ohne Regazzoni (gesperrt), Doubai (U 21), Lüscher (nicht im Aufgebot), FCL ohne Ferreira (gesperrt), Tchouga, Lustenberger, Kukeli (alle verletzt). 78. Pfosten- und Lattenschuss von Raimondi. Verwarnung: 25. Portillo (Foul).

herbert grönemeyer im stade de suisse

14 grad, dauerregen, die wetterprognose konnte die openairfans nicht wirklich begeistern. trotzdem fanden sich 40’000, die sich herbert grönemeyer auf dem letzten concert seiner zwölf-tour im stade suisse gestern abend live sahen. der beginn war etwas harzig, was wohl auch daran lag, dass die songs des aktuellen albums nicht allen geläufig sind. ich persönlich finde auch, dass den liedern die melodie etwas abgeht, mir gefallen die älteren bessern. immerhin: lied 1 – stück vom himmel kam natürlich gut an.

die bühne war relativ schlicht gestaltet, dafür sehr gross. imposant war auch die schwarz leinwand, die sich erst im laufe des concerts als riesige, sehr scharfe lcd-wand entpuppte. was man damit alles anstellen konnte, sieht man wohl auf den bildern besser als auf den videos. jedenfalls sang sich nicht nur grönemeyer immer besser in form, auch das etwas lahme publikum kam so langsam in die gänge. gerade zu diesem zeitpunkt, griff der leidschaftliche tänzer (was nicht heisst, dass er es könnte…) zu seinem wohl grössten hit: bochum.

wie der tagesanzeiger schreibt, ist herbert grönemeyer der mit abstand erfolgreichste deutsche musiker aller zeiten. wenn man sich ein wenig mit den texten seiner lieder befasst, so kann das nicht überraschen. beim ersten hören versteht man zwar kaum etwas, doch mit der zeit versteht man nicht nur, sondern fühlt die welten in die er uns entführen möchte regelrecht mit. oft wählt er abstrakte worte, um seinen gedanken ausdruck zu verleihen. wenn er dann wirklich explizit wird und das ganze mit einer flotten melodie zusammenbringt, ist ein grosser hit sozusagen programmiert. so geschehen mit dem lied mensch. auf dem video ist nur noch der nachgelagerte reaggae-part mit seinem scat-gesang und dem publikum drauf.

wenn grönemeyer einen song für besonders wichtig hält, ist er auch gerne bereit, innerhalb des concerts ein bisschen zu erklären. vor dem lied marlene kritisierte er die westliche welt, weil sie dem schwarzen kontinent nicht in genügendem masse helfe. marlene ist ein sehr eindrücklicher song zum thema aids.

als er nach nicht einmal eineinhalb stunden zum ersten mal verschwindet, macht sich schon erstaunen breit. ist der herbert etwa nicht mehr fit? falsch gedacht, auch dieses mal verwöhnt uns der sänger mit satten drei stunden live-feeling. land unter ist ein song aus einem "zugabenpaket", den er auf dem langen, tief in den stadioninnenraum reichenden steg spielte. für mich noch immer einer der schönsten grönemeyer-songs überhaupt.

die achterbahn der gefühle fand nun langsam ein ende. schliesslich will man den concert-besucher ja nicht allzu unglücklich und nachdenlich nachhause schicken. ganz zum schluss folgte noch das lied zur gute nacht. dann wurde noch ein letztes mal die leidensfähgigkeit der anwohner geprüft: ein richtig grosses feuerwerk beendete das letzte concert der diesjährign grönemeyer-tour. wie er immer wieder betonte, sei es für ihn eine mischung aus melancholie und euphorie. also eigentlich genau die beiden gefühlswelten, die sowieso das ganze schaffen von herbert grönemeyer abdecken. dazwischen gab es immer wieder augenzwinkernde nummern, die er auch an diesem abend live darbot. männer zum beispiel, oder das herrliche selbstmitleid. letzteres erklärt er jeweils sehr schön und gibt auch anweisungen, wie es denn gesungen werden soll. ein bisserl österreichisch sollte es diesmal sein. unbedingt anschauen:

einmal mehr: herbert grönemeyer begeistert auf der ganzen linie. nur das publikum war nicht in topform und die neuen songs gefallen mir persönlich noch nicht ganz so gut. ansonsten war das wieder einmal verdammt nahe am perfekten concert. nach drei stunden fährt man hochzufrieden nachhause.

vielen dank, herbert! komm› bald wieder.

herbert grönemeyer
deine stimme gegen armut

wer kommt mit zu grönemeyer?

ich habe 4 tickets für das concert vom 27-6-2007 (mittwoch) im berner stade de suisse erstanden. da ich für mich nur zwei karten brauche, hätte ich also noch zwei, die ich günstig abgeben könnte. wer interesse hat, soll sich bei mir melden.

fc basel vs. fc luzern – cupfinal 2007: die fans

immer wieder hört und liest man, wie toll doch die basler fans seien. klar, als basel jeweils meister wurde hatten sie ihren st.jakobspark gut gefüllt. inzwischen ist längst ernüchterung eingekehrt. spielt man in basel nicht zuvorderst mit, herrscht im stadion zwar nicht gähnende leere, doch von ausverkauftem haus ist man weit entfernt. die basler scheinen ein sehr kritisches und erfolgsverwöhntes publikum zu sein. das hat man auch in diesem cupfinal gemerkt.

es fing bereits bei der anfangschoreo an: während man sich in luzern grosse mühe gab, ein fantastisches auftreten der fans zu zelebrieren, zündeten die basler ein paar rote petarden und warfen farbige bändel. nicht gerade finalwürdig. doch zunächst noch ein paar worte zur fcl-choreo. die macher von den usl scheinen eine ganze weile daran gearbeitet zu haben. auf der unteren fahne, die den ganzen fansektor auf dem parkett abdeckte konnte man die luzerner museggmauer sehen. darunter war zu lesen
die mauer steht zum kampf bereit – holt den sieg für die ewigkeit!
über allem strahlte eine stilisierte sonne, umgeben von blauen und weissen streifen, was man mit einzelnen a2-papierstücken darstellte. wie das ganze aussah, kann man auf diesem kleinen youtube-video, welches von corinne aufgenommen wurde, recht gut sehen.

doch nicht nur optisch, auch akustisch waren die luzerner stärker. da ich mich je eine halbzeit vor dem basler sektor und eine vor dem luzerner aufhielt, kann ich das recht gut beurteilen. während die rotblauen sich immer wieder längere pausen gönnten, schaffte man bei den blauweissen fans fast 90 minuten dauersupport. dazu kam, dass die fcb-anhänger vor allem eine message bis zum umfallen von sich gaben: fussballmafia – sfv schrien sie, weil sie sich noch immer nicht mit dem 2. platz in der meisterschaft abgefunden haben am lautesten. auf luzerner seite war viel mehr varianz hörbar, vom althergebrachten ho-ho-hopp lozärn bis zu den neuesten gesängen wurde alles geboten. und zwar lautstark.

kurz vor schluss, als der luzerner siegestreffer irgendwie in der luft lag, standen alle luzerner supporter auf. auch jene, die 100 und mehr franken für ihr ticket hingeblättert hatten. sehr imposant. naja, geholfen hat’s natürlich nichts. aber eines ist nach diesem cupfinal klar: die fans des fc luzern sind fantastisch, jene des fc basel überbewertet. ersteres erwähnte übrigens auch walter stierli in seiner ansprache im luzerner hotel schweizerhof.

ach ja: während der schweizer hymne sangen die basler irgend ein dämliches lied. sind wahrscheinlich dieselben leute, die sich über ausländische fans ärgern, die bei der schweizer hymne pfeifen….