die formel 1 in luzern?

kalender gecheckt: nein, es ist nicht der erste des vierten monats. das ist kurt h. illis werk. die formel 1 in luzern. klar, das klingt natürlich gut in meinen ohren. als luzerner und formel-1-fan darf ich mir wohl auch erlauben, die pläne illis zu beurteilen. tatsächlich glaube ich auch, dass es in luzern möglich sein könnte, ein formel 1 rennen durchzuführen. ich habe mir vor einiger zeit bereits überlegt, wo denn so eine strecke durchführen könnte. allerdings ist das layout, welches in der sonntagszeitung abgebildet wurde, leider völlig ungeeignet. malerisch wäre sie, die fahrt entlang dem see, dann die leichte anhöhe zum hotel hermitage, wo es unter einer bahnstrecke hindurch hoch nach meggen geht. von da an möchte illi die boliden sozusagen «hinde ume» zurück bis zum verkehrshaus führen.

die einzig vergleichbare f1-strecke liegt wohl in monte carlo. ich kenne den stadt-grand-prix von monaco ziemlich gut, bin die strecke sogar selbst (im skoda fabia combi, wow!) abgefahren. obwohl das rennen im fürstentum sehr eng ist, ist es nach meiner einschätzung viel weniger gefährlich als die illi-route durch luzern. grund: die strassen entlang dem see nach meggen sind viel zu schmal für die hohen geschwindigkeiten, die dort erreicht werden könnten. schliesslich geht’s da ziemlich lange geradeaus. ein weiteres massives problem sind in meinen augen die beiden bahnunterführungen beim würzenbach und beim hermitage. beide sind sehr eng.

ok, rummotzen kann jeder. wie gesagt hatte ich mir selbst schon vor einiger zeit gedanken zur formel 1 in luzern gemacht. das streckenlayout, welches ich mir am ehesten vorstellen könnte sieht folgendermassen aus: start/ziel auf höhe des bahnhofplatzes, die boxen würde beim busbahnhof aufgebaut. über die seebrücke würde die strecke bis zur haarnadel beim genfer haus führen. von dort wieder zurück zum bahnhofplatz, rechts weg über die pilatusstrasse, beim pilatusplatz erst rechts richtung autobahn und dann direkt wieder zurück über den hallwilerweg. dann vom pilatusplatz über die obergrundstrasse bis zur spitzkehre bei der paulus kirche. dann über die bundesstrasse, den bundesplatz und die zentralstrasse wieder zurück zum bahnhof. als kleine ausweitung der strecke wäre statt der wende beim genfer haus auch die variante über den löwenplatz (bourbaki panorama) denkbar. für nicht-luzerner habe ich das mal auf eine map.search-karte gekritzelt.

der artikel aus der gestrigen sonntagszeitung:

Kurt H. Illi will Formel 1 nach Luzern holen

Der Grand Prix soll ums Seebecken führen – und der Ex-Tourismuschef will auch noch ins All fliegen

LUZERN Kurt H. Illi, der frühere Verkehrsdirektor von Luzern, hat eine neue Marketingidee für seine Stadt: Er wünscht einen Formel­1-Grand-Prix in Luzern.

Der Stadtkurs, wie ihn sich Illi vorstellt, würde beim Verkehrs­haus starten, den Vierwaldstät­tersee entlang zu Illis Wohnort Meggen führen, von da aus über die Schlösslistrasse und die Kreuz­buchstrasse zurück zum Verkehrs­haus Luzern.

«Bereits als Bub bin ich mit dem Velo 100 Kilometer nach Brem­garten gefahren, um dort den Schweizer Grand Prix zu verfol­gen », schwärmt der mittlerweile 72-Jährige.

Aufgegeben hat Illi seine Idee, den Parcours über die Seebrücke bis zur Kunsteisbahn zu verlän­gern. Das gäbe zu viele Proteste betroffener Anwohner, fürchtet er. Mit einer Rundstrecke würde Luzern laut Illi weltweit in ein gu­tes Licht gerückt: «Die Formel 1 gehört in die gleiche Liga wie eine Fussball-WM oder Olympische Spiele.» Er will seine Idee nach den Sommerferien den Behörden vorstellen.

Bereits einen Schritt weiter ist Il­li mit seinem persönlichen Pro­jekt, als Tourist ins Weltall zu flie­gen. Der erste Grosssponsor für sein Unterfangen ist gefunden: Eine Privatbank mit einer Filiale in Zürich hat ihm rund 100 000 Franken zugesichert.

Der umtriebige Illi zeigt sich opti­mistisch, dass er auch die restlichen 140000 Franken zusammenkrat­zen kann. So viel braucht er noch, um einen zweieinhalbstündigen Ausflug mit dem Raumschiff von Virgin Galactic zu buchen. Rund 200 Personen weltweit haben sich einen Platz auf der Warteliste ge­sichert. Wenn Illi bald bucht, kann er schon 2010 die Welt von oben sehen – und sich vorstellen, wie Formel-1-Boliden durch Luzern brettern.

[quelle: sonntagszeitung]