euro 08 – über regeländerungen nachgedacht

durch diesen reichlich dämlichen beitrag bin ich irgendwie motiviert worden, über regeländerungen im fussball nachzudenken. wenn man die spiele an der euro 08 so sieht, gibt es eigentlich ein hauptproblem: die tv-zuschauer können szenen x-mal anschauen, bei strittigen fällen auch in zeitlupe oder in standbildern. das schiedsrichtertrio hat dagegen nur eine chance und diese in realtime. das führt im endeffekt dazu, dass man den schiedsrichter für vieles verantwortlich machen kann. während manche den videobeweise fordern, habe ich mir einige gedanken über umsetzbare regeländerungen gemacht:

– die ganze passiv-aktiv-offside-regel ist sehr unglücklich und gehört gestrichen. überhaupt ist die abseitsregel längst ad absurdum geführt worden. ursprünglich wurde sie ja erdacht, damit keine angreifer vorne stehen bleiben und dann den ball locker am goalie vorbeischieben können. ich würde die abseitsregel praktisch ganz aufheben. erst ab höhe des strafraums hat sie gültigkeit, dann aber ohne passive variante. entscheidend für die position wären die füsse, wobei man bei internationalen spielen mit sendern in den schuhen den druck der entscheidung von den schiedsrichterassisten nehmen könnte.
– das rumgeheule nach fouls nervt, das lange liegenbleiben noch mehr. wer wirklich verletzt ist, muss sowieso ausgewechselt werden. logische folge: wer so gefoult wird, dass er für den moment nicht mehr spielen kann, muss den platz sofort verlassen. tut er das nicht selbst, wird er ohne pflege auf dem platz mit der trage vom feld gebracht. stellt sich nachher heraus, dass der betreffende spieler doch weitermachen kann, muss dieser 3 minuten warten bis er wieder mittun kann.
– die doppelbestrafung bei fouls im strafraum ist unglücklich. rot und penalty bringen dem gegnerischen team zu viele vorteile. deshalb würde ich dafür plädieren, dass die rote karte für notbremsefouls nur ausserhalb des strafraums gegeben wird. bei fouls innerhalb des sechzehners ist man mit dem elfmeter meist genügend bestraft.
– eine weitere massnahme gegen das zeitspiel müsste bei einwürfen greifen. jener spieler, der den ball aufhebt ist verpflichtet selbst einzuwerfen. das ständige vorwärtslaufen vor dem einwerfen müsste ebenfalls unterbunden werden.
– ein ähnliches problem ergibt sich bei den freistössen. oft nimmt ein spieler jener mannschaft, die den freistoss verursacht hat, den ball in die hand um zeit zu gewinnen. dieses verhalten müsste bestraft werden. die einfachste möglichkeit wäre wohl die gelbe karte zu zücken, sobald ein spieler den ball berührt.

so, das wäre mal das, was mir so auf die schnelle einfällt. ich denke, es handelt sich bei allen änderungen um dinge, die das spiel ansehnlicher und fairer machen würden. ausserdem wären sie nicht allzu schwer umzusetzen und würden das spiel an sich nicht grundlegend verändern.