die formulierung macht’s (auch)

eigentlich geht’s ja um das gleiche, und die headlines schauen auch ähnlich aus. aber halt nur ähnlich. der artikel in der neuen luzerner zeitung hat ist viel kürzer als jener in der nzz, findet aber platz auf der titelseite. dazu wird er duch einen kommentar ergänzt, der ebenfalls die front schmückt. noch auffälliger finde ich aber die bereits angesprochene titelwahl. während man mit etwas interpretation in der lz liest, dass man aktuell nicht integriert sein muss bzw. nicht ist, wird die überschrift in der nzz dem thema doch eher gerecht.

ich will damit gar nicht gross die nlz bashen. aber solche ins tendenziöse gebiet driftende überschriften bergen durchaus die gefahr missverstanden oder eben überinterpretiert zu werden. genau deshalb hat die nzz wohl den status inne, den sie auch mit schwindendem budget weiterhin locker zu verteidigen wissen wird.

fcl-fan sawiris

Ich bin ein ziemlich grosser Fan. Sie werden es schon bald sehen.
samih sawiris in der luzerner zeitung über ein eventuelles engagement beim tabellenersten der super league.
nzz online

die schweiz vor 150 jahren

[auf die frage «Geht es uns zu gut?»] Kurzfristig, ja. Wir können nur reich bleiben, wenn wir heute eine gute Wahl treffen für die Zukunft. Vor 150 Jahren war die Schweiz ein kleiner, armer Bauernstaat. Die Menschen überquerten die Berge zu Fuss und hatten nur dank Kerzen Licht. Politische Entscheidungen haben erlaubt, Tunnels, Brücken und Stauseen zu bauen. Niemand sagte damals, dass dies teurer sei, als zu Fuss zu gehen und Kerzen zu benützen.
häufig sagt jemand irgendwas griffiges, das dann hier als zitat landet. das interview der nzz mit bertrand piccard war für mich so eindrücklich, dass ich am liebsten alles hier reinkopiert hätte. natürlich hat weder die interviewerin der nzz noch die kommentierende leserschaft freude an den visionen des romands. doch ich glaube auch, dass man gerade im hinblick auf den energieverbrauch nicht auf die magischen wirkungen des marktes bauen kann.

braucht’s die neue luzerner zeitung noch?

ich werde alt, denn ich kann mich noch an die drei luzerner zeitungen erinnern. wer konservativ (cvp) wählte, hatte das «vaterland» im abo. die liberalen (fdp) lasen das «tagblatt». und wer sich nicht entscheiden mochte, landete bei der lnn. aus drei mach› eins – oder besser keins? wenn man sich heute eine printausgabe der aus den drei genannten blättern entstandenen zeitung anschau2t, fragt man sich schon, ob es sie überhaupt noch braucht. natürlich erhält man ein paar lokale news und spielberichte vom fcl, viel mehr aber gibt es nicht. noch düsterer sieht’s online aus:

auf zisch.ch gibt es, wie man hier sieht, vor allem verkehrsunfälle und andere blindgänger zu bewundern. sympthomatisch für die nzz-tochter: die news in den bereichen national und international werden gleich von der seite des mutterhauses eingebunden. vielleicht ist das einfach auch als wink mit dem zaunpfahl gedacht: man soll besser gleich auf nzz.ch surfen und sich dort informieren. so oder so keine werbung für die neue luzerner zeitung, deren daseinsberechtigung mehr und mehr im schwinden begriffen ist.

so liest man heute zeitung

wow, das hätte ich echt nicht gedacht. mit der nzz bringt ausgerechnet eine der trägeren zeitungen in unserer schrumpfenden nationalen medienlandschaft eine gescheite lösung in sachen e-paper. für alle abonennten gibt’s die aktuelle ausgabe gratis auf das ipad.

voraussetzung ist natürlich, man hat ein ipad. 🙂 hat man abo und ipad, so wie ich, hat man faktisch zwei zeitungen und das täglich. der download funktioniert im wifi-bereich schnell und problemlos. die oberfläche ist einfach und verständlich gehalten. wenn die entwicklung der zeitungen in diese richtung geht, haben sie eine zukunft. auch jene, die echten content bieten und dafür bezahlt werden möchten. und das ipad wird ein erfolg, wie ich das schon immer gesagt habe. oder so.

bmw vislovl

davon habe ich nun echt noch nie gehört. ein bmw vislovl muss was ganz neues sein. bestimmt für den russischen markt. passt.


bei genauerem hinsehen wird klar, der nzz-journi ist der «futuristischen» bmw-schriftart auf den leim gegangen. das i sieht beide aus wie ein l, das n wie ein v und ein l. damit wird aus vision dann halt vislovl. der fehler wurde übrigens auch im text gemacht, ein verschreiber ist’s also nicht.

bezahlen für nytimes.com?

um auf die inhalte von nytimes.com zuzugreifen wird man möglicherweise schon bald 5 usd pro monat zahlen müssen. wie die nzz online berichtet, kämen abonnenten mit der hälfte davon. natürlich hat man als user generell die sicht, dass alles gratis sein muss. auf der anderen seite regt man sich auch auf, wenn eigentliche informationsseiten unter riesigen haufen von werbelayern zugedeckt gar nicht mehr als solche zu erkennen sind. also lieber bezahlen und dafür recherchierte berichte, die nur mit wenig werbung «garniert» sind, in vollem umfang online geniessen? eigentlich keine schlechte idee. aber 5 dollar sind dann wieder etwas viel, wenn man neben der ny times auch noch andere zeitungen konsultieren möchte und jedes dieses blätter einen solchen betrag kassiert. wenn man dann aber wieder ein jahresabo der nzz anschaut, das satte 465 chf verschlingt… das macht pro monat 36 usd. ok, das ist die gedruckte aufgabe, aber seien wir ehrlich, auch die landet in der papiersammlung. dann sind die 5 dollar für die ny times auf einmal doch nicht mehr so viel. und wenn man weiter in betracht zieht, dass momentan alle grossen medienhäuser tendenziell ihre berichterstattung aus finanziellen gründen einschränken, ist es wohl doch schlauer rechtzeitig auch für online-inhalte geld zu verlangen. sonst werden vielleicht auch dort wie beim tagesanzeiger ganze redaktionen einfach so wegrationalisiert und deren beiträge durch meldungen anderer zeitungen oder agenturen ersetzt.

also: besser jetzt für gute online-inhalte bezahlen als bald nur noch 20min-schrott vorgesetzt zu kriegen.

die nzz liest bei mir mit

heute um halb vier schrieb die nzz cayman islands noch als caymen islands. inzwischen ist das korrigiert. ob die online-redakteure hier mitlesen? 😉
der korrigierte nzz online artikel als auszug:

Cayman-Inseln nicht mehr im Gespräch

Die Zweckgesellschaft für die notleidenden Risikopositionen der UBS kommt nach Bern und nicht auf die Cayman-Inseln. Die Schweizerische Nationalbank konnte sich mit dem Bund und dem Kanton Bern auf eine ebenbürtige Lösung einigen.