kein ursächlicher zusammenhang

[…] Einen ursächlichen Zusammenhang zwischen rechtspopulistischen Parteien und Gewalttaten wie jener in Norwegen gibt es daher nicht. Fremdenfeindlichkeit in der Politik und Massenmord stehen nicht in einer direkten Linie, selbst wenn rechte Parteien und Wortführer, auch in der Schweiz, die Grenzen dessen, was tolerierbar ist, strapazieren.

Gerade deswegen ist aber ihre Entrüstung darüber, jetzt in Verbindung mit der Tat in Norwegen gebracht zu werden, scheinheilig. Dieselben Islamfeindliche Kreise, die sich nun dagegen wehren, mti der Gewaltat von Norwegen in Zusammenhang gebracht zu werden, zögerten ihrerseits nicht, den Islam direkt mit Gewalt und Unterdrückung zu verknüpfen.

Die Kampagne zur Anti-Minarett-Initiative rückte den praktizierenden Muslim in die Nähe islamistischer Aggression. Ein rechtskonservatives Wochenmagazin titelte jüngst einen Artikel über einen muslimischen Fundamentalisten in der Schweiz mit «Bin Laden in Biel» und zog damit eine direkte Linie vom fundamentalistischen Islam zum Terrorismus. Aus politischen oder wirtschaftlichem Kalkül wird überzeichnet bis zur Schmerzgrenze und jede Differenzierung unterlassen. Wer so mit dem Feuer spielt, sollte nicht jammern, wenn es plötzlich heisser wird.

michael furger in einem kommentar in der nzz am sonntag vom 31. juli.

die kehrseite der nicht-mitgliedschaft bei der eu

interessanter kommentar in der heutigen nzz am sonntag. hier ein auszug:

[…] Wenn Firmen die Preise senken, um wenigstens Umsätze zu generieren, sinken die Gewinne. Und wenn die Gewinne sinken, werden die Unternehmen Ende Jahr geringere Lohnerhöhungen gewähren können. Von einer derartigen Entwicklung könnten insbesondere die Wähler der SVP betroffen sein, die im Durchschnitt in den tieferen Lohnsegmenten angesiedelt sind. Doch diese Zusammenhänge verschweigt die Partei geflissentlich. Für sie gibt es nur eine Botschaft: Der Alleingang ist fraglos gut, die EU ist der reine Schlamassel.

Die Brüsseler Gemeinschaft bietet zwar derzeit tatsächlich ein klägliches Bild. Aber statt deswegen in Triumphgefühlen zu schwelgen, müsste die Schweiz sich wünschen, dass die EU rasch wieder Tritt findet und der Euro wieder Halt. Denn dann schwächt sich der Franken endlich ab, was der Schweizer Exportwirtschaft neuen Schub verleihen wird. Und der Schweizer Arbeitnehmer hätte Ende Jahr bestimmt mehr Lohn im Portemonnaie, als wenn der Franken weiter steigt und steigt.

die sonntagskinder

am sonntag, dem 11-11-2007, scheint es nichts wichtigeres als diese beiden kinder zu geben. sie schlittelten gestern in parpan und keystone-fotograf arno balzarini knipste sie dabei. dass gleich beide seriösen sonntagszeitungen mit dem fast identischen bilder der beiden schneekinder aufwarten überraschte mich schon ein bisschen. irgendwie würde man ob der überall in der welt aufflackernden konflikte doch etwas anderes erwarten. aber zu diesen themen lässt sich wohl nicht so gemütlich kaffee trinken…