Das Internet ist für uns alle Neuland.
T-Shirts mit diesem Spruch sind bestimmt gerade im Druck. Angela Merkel hat sich mit dem Satz wohl unfreiwillig ein virales Internetdenkmal erbaut. Doch ist er wirklich so dämlich, wie einen die unglaubliche Menge an Häme-Tweets mit dem Hashtag #Neuland glauben machen könnte?
Ich würde sagen: Nein. Ich kann mich tatsächlich noch an die Analogmodemzeit zurückerinnern. Altavista war damals die Suchmaschine, Netscape der Browser und Pegasus mein Mailprogramm. Wenn wir schnell nach vorne spulen, kam 2007 das iPhone, das erstmals einer breiten Masse mobiles Surfen ermöglichte. Schliesslich folgte der Siegeszug der sozialen Medien, insbesondere Facebook und Twitter. Wobei es im Internet keine definitiven Siege gibt, höchstens definitive Niederlagen.
Wenn man also sieht, wie schnell sich «das Internet» in dieser gar nicht so langen Zeit verändert hat, könnte man schon darauf kommen, dass es für uns eben doch noch Neuland ist. Und zwar dauerhaft. Denn was heute State-of-the-Art ist, kann morgen schon ein alter Hut sein. Wer’s nicht glaubt, kann sich ja mal die Website von Netscape anschauen…