Viele kleine Dienstleistungsbetriebe leiden praktisch seit Beginn der aktuellen Ausnahmesituation unter massiven Einbussen. So auch der noch junge Escape Room The Riddle in Luzern. Da ich einen der Räume schon einmal gespielt habe und ihn cool fand, linke ich hier gerne auf dieses Projekt. Es gibt eine triviale, aber momentan recht elegante Unterstützungsmöglichkeit: Gutscheine.
Und weil heute das Festival of Speed auf einen unbestimmten Zeitpunkt im Herbst verschoben wurde, habe ich die Gelegenheit gleich genutzt und mich mit einem Gutschein für vier Personen selbst beschenkt. Die Vorfreude auf das, was «nach Corona» ist, wird uns durch diese Zeit tragen.
Ok, wie man gesehen hat, habe ich mich jetzt über Tage bemüht, die Situation nicht nur positiv zu sehen, sondern auch ein paar Tipps zur möglichst angenehmen Bewältigung dieser Zeit abzugeben. Aber ich komme nicht umhin, auch über die etwas andere Sichten zu berichten. Nein, es ist nicht alles Schwarz und Weiss, aber manche Leute bewegen sich derart weit im roten Bereich, dass ich mal ein paar Worte dazu loswerden möchte.
Für Schnellleser ein wichtiger Hinweis: Sämtliche Videos und/oder Bilder in diesem Beitrag widersprechen meiner Sicht praktisch diametral.
Religiöse
Yep, wir haben Religionsfreiheit. Ich habe andernorts schon beleuchtet, wie ich es mit dem Glauben halte. Und natürlich kann grundsätzlich jeder an jene Fantasie glauben, die ihm am ehesten zusagt. Wenn es jedoch in Richtung Fanatismus oder anderen Wahnsinn geht, kann ich das nicht umkommentiert lassen.
Auf dem Bild sieht man eine Ansammlung von muslimischen Gläubigen in Bangladesch. Es sollen an die 30’000 Personen sein. Und wofür beten sie? Richtig, für Schutz vor dem Coronavirus. Es wäre lustig, wenn es nicht so unglaublich gefährlich wäre. Nun mag man sagen «klar, das sind Muslime in einem rückständigen Land». Ich würde dann entgegnen, dass wir leider nicht bis nach Bangladesch gehen müssen, um diesen religiösen Wahnsinn zu erleben.
Der Churer Weihbischof Marian Eleganti versteht nicht, warum man die Weihwasserbecken dieser Tage leer lassen solle. Auch kann er sich nicht vorstellen, wie man über die Kommunion angesteckt werden könnte. Schliesslich sei das ja der Leib Christi. Nein, mein Freund, es ist ein trockenes Stück Brot… nichts mehr. Und die Ansteckungsgefahr bei der Überreichung dürfte nicht zu unterschätzen sein.
Von den Hindus, die sich mit dem Trinken von Kuh-Urin vor dem Coronavirus schützen wollen, fange ich jetzt gar nicht erst an, ok?
Verschwörungstheoretiker
Durch einen Facebook-Freund bin ich auf den Verschwörungstheoretiker Bruno Württemberger aufmerksam geworden. Er steht hier stellvertretend für so viele Esoteriker und andere lustige Vögel, die sich auf YouTube eine Gefolgschaft aufgebaut haben, die deren Quatsch auch tatsächlich glaubt.
In seinem Fall ist es nun so, dass er aufgedeckt hat, dass das Coronavirus eben gar kein Virus ist. Ja, man staune! Weiter erzählt er von Lichtkriegern, die es sowieso schon schwer und momentan noch schwerer hätten. Die Ansteckungen seien in jenen Ländern, in denen 5G einsatzbereit sei besonders häufig. Und das Ganze habe auch mit Biorobotern zu tun, die aber aussähen wie Menschen.
https://youtu.be/Kx1SiuqzI0E
Mediziner
Besonders hartnäckig sind Falschinformationen dann, wenn sie von eigentlich vertrauenswürdigen Quellen stammen. Wolfgang Wodarg ist offenbar Lungenarzt und scheint sich eigentlich mit Viren auszukennen. Er meinte, dass es nichts wirklich Neues sei, dass Menschen an Coronaviren erkranken. Darum spricht er von Panikmache statt Pandemie. Wenn man die Zahlen aus Italien sieht und dazu betrachtet, wie sie sich auch hier entwickeln, kann man getrost davon ausgehen, dass er total daneben liegt.
Aber was ist mit der Meinungsfreiheit?
Tja, natürlich darf noch immer jeder seine Meinung haben und diese auch kundtun. Wenn die Meinung aber kompletter Humbug ist und man das wissenschaftlich belegen kann, muss man halt mit Gegenwind rechnen. Gerade in Zeiten, in denen das Ignorieren von Weisungen letztendlich für einen selbst oder jemanden im Umfeld tödlich sein kann.
Wir haben doch alle Tausende (oder in meinem Fall Zehntausende) Fotos auf unseren Handys. Vielleicht auch noch auf unseren Digicams, die irgendwo rumliegen. Warum nicht die Zeit zuhause nutzen, um die schönsten Bilder zu bearbeiten und daraus ein Fotobuch zu gestalten?
Ok, da war jetzt nicht Lighroom dran, sondern nur Snapseed.
Und wenn sich wirklich keine brauchbaren Bilder finden lassen… dann könnte das Buchen künftiger Ferien und damit die Aussicht auf zukünftig geschossene Fotos ein bisschen Vorfreude bringen. Tatsächlich hat beispielsweise EasyJet bereits den Flugplan bis Februar 2021 aufgeschaltet…
Yep, erst der dritte Tag. Es fühlt sich an, als wär’s bereits eine halbe Ewigkeit. Und es ist definitiv so: Der Mensch ist ein soziales Tierchen. Auch wenn ein paar Tage allein schön sein können, so macht gute Gesellschaft doch die meisten von uns irgendwie glücklich.
Ebenfalls glücklich macht uns…. singen. Das ist sogar irgendwie wissenschaftlich bewiesen. Doch was, wenn man nicht wirklich singen kann? Karaoke hilft weiter. Es geht nicht darum, möglichst schön zu singen, sondern einfach Spass daran zu haben. Und so wäre ich genau heute Abend in der Bar meines Vertrauens, um exakt das zu tun: Schlecht aber glücklich singen. Wäre.
Aber natürlich braucht man dazu keine Bar. Es braucht nicht einmal zwingend Alkohol (obwohl dieser ein wenig enthemmt). Darum hier ein paar Vorschläge für den heimischen TV:
Sich wie Bradley Cooper und Lady Gaga fühlen? Check. Shallow
Musik ist immer eine gute Idee. Und wenn sie vom Boss kommt noch ein bisschen besser. Hier gibt es das Konzert im Hyde Park von 2009 zu sehen und vor allem: zu hören. Enjoy.
Nett von Springsteen, dass er diese Perlen zur freien Verfügbarkeit ins Netzt stellt.
Spielen ist weiterhin eine gute Idee. Das haben auch der Servette FC und der Grasshopper Club gedacht und sich einen Schlagabtausch in online «Vier gewinnt» geboten. Gewonnen haben übrigens die Genfer. Und was spielt Ihr so?
Congrats @ServetteFC. We fought till the very end. 😅 Now it's up to others to challenge the champ.
Desinfizieren bleibt weiterhin Pflicht. Die traditionellen Mittel sind vielerorts Mangelware. Findige Schnapsbrenner haben die Chance genutzt und ihre Produktion auf die Nachfrage ausgerüstet. Geschäftlich haben wir unseren Bedarf bei der Brennerei Lüthy in Muhen gedeckt. Netter Nebeneffekt: Die Hände riechen ein bisschen nach Fasnacht oder Après Ski.
Netflixen wird vielleicht nicht mehr lange im grossen Stil möglich sein. Ich bin gerade an der letzten Staffel Jessica Jones und an der zweiten von Altered Carbon. Beides durchaus empfehlenswert, ausser man legt ausdrücklichen Wert auf Realitätsnähe. 😉
Der Hype ist Realität geworden. Und er wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Gestern hat der Bundesrat den sogenannten Lockdown bis und mit 19. April beschlossen.
So schön verordnete Freitage für die einen vielleicht klingen mögen (immer vorausgesetzt, man wird trotzdem bezahlt), so schnell dürfte einem unter diesen Umständen die Decke auf den Kopf fallen. Die sporadischen Treffen mit Freunden ausser Haus einfach nachhause zu verlagern ist leider keine Option. Die Anzahl der Menschen, die man trifft, sollte man auf einem absoluten Minimum halten. Was also tun? Hier mal ein paar Vorschläge:
Musik tut immer gut
Richtig, die echten Konzerte fallen momentan ausnahmslos aus. Und auch wenn ich schon Tickets für das Blue Balls Festival gekauft habe, so frage ich mich trotzdem, ob die Geschichte bis dann vorbei sein wird. Also hole ich mir die Konzerte der Vergangenheit halt ins Wohnzimmer. Die Playlist beinhaltet mittlerweile über 180 Konzertmitschnitte, die ich in den letzten Jahren aufgenommen habe.
Nein, ich meine nicht diese Spiele. Tatsächlich gibt es aber auch coole Gesellschaftsspiele, die sich zu zweit spielen lassen. Mit Kampf gegen das Bünzlitum funktioniert das leider nicht. Darum habe ich jetzt Imothep – das Duell und Tara Wolf im Purzelbaum Zofingen bestellt. Ich werde hier berichten, wie gut ich die beiden finde.
Fotografieren – auch alleine und ohne Kamera
Ok, ganz ohne Kamera geht’s natürlich nicht. Aber es muss keine explizite Fotokamera sein. Die heutigen Handys haben dermassen aufgerüstet, dass man damit ziemlich coole Bilder machen kann. Und wenn das rohe Ergebnis nicht überzeugt, kann man mit einer App wie Snapseed noch einige Punkte verändern oder Text hinzufügen. Das Ganze dann auf Insta oder Facebook veröffentlichen, et voilà!
Schreiben – auch ohne Papier
Du wolltest schon immer Dein eigenes Buch schreiben? Macht doch heute fast jeder. Jetzt hast Du massig Zeit dafür. Ich verwende der geringen Ablenkung wegen eine App namens iA Writer zum Verfassen längerer Texte. Ich finde sie viel angenehmer als beispielsweise Word.
Twittern – auch ohne Sinn
Twitter ist noch immer so etwas wie eine Black Box, deren Faszination sich schwer erklären lässt, ausser eben, man probiert es selbst aus. Einfach einen Account einrichten, einigen Leuten folgen und ein paar Tweets raushauen. Es müssen echt keine bahnbrechenden Weisheiten sein.
Und natürlich nicht vergessen, mir zu schreiben, damit ich folgen kann. 😉